18
Jungkulturen, mittelstarke Bestände und schlagreifer Hochwald existierten.
Neben den Kiefernbeständen blieben Laubmischwälder meist nur in Resten erhalten. Ausnahmen bilden beispielsweise die in der Schorfheide und im Grumsiner Forst noch großflächig erhaltenen Buchenwälder, wohl auch wegen ihrer Bedeutung für die Jagd der„ Großkopfeten“ aller Zeiten. Es gibt Hartholz- und Weichholzauen, vor allem in Nordbrandenburg Erlenbrüche und die z. B. im Revier Sauen durch die Schutzbemühungen des weltbekannten Mediziners August BIER entwickelten Mischwälder. Relativ gut erhalten sind Traubeneichen- Buchenwälder bei Rheinsberg mit einer typischen Vogelwelt, u. a. mit Waldschnepfe und Zwergschnäpper( FLÖSSNER 1964).
Auf den bereits ab dem 18. Jahrhundert eingerichteten Truppenübungsplätzen( TÜP) entwickelten sich neben großflächigen Heiden und offenen Sandflächen verschiedene Vorwaldstufen von Birken- und Espen- Vorwäldern und teilwei
Otis 30( 2023) Sonderheft
se typische Mischwälder, vorherrschend Kiefern, Birken und Traubeneichen. So die Wittstocker Heide, Döberitzer Heide, TÜP Jüterbog Ost und West, Lieberoser Heide , Kleine Schorfheide und Schäferberge.
Die durch Forst- und Landwirtschaft, Fischerei sowie weitere Aktivitäten bewirkten Landschaftsänderungen hatten in vielen Fällen erhebliche negative Auswirkungen auf die Vogelwelt. So verschwanden im Laufe der Zeit beispielsweise Auer- und Birkhuhn, Triel, Blauracke, Kampfläufer und Seggenrohrsänger. Andere Arten schrumpften erheblich in ihren Beständen wie verschiedene Greifvogelarten, aber auch Groẞtrappe, Rebhuhn, Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Turteltaube.
Keinesfalls unerwähnt bleiben muss jedoch die zeitweilige Förderung einiger Arten, die auf trockene und offene Flächen angewiesen sind, wie Ziegenmelker, Wiedehopf, Brachpieper und Steinschmätzer durch die großen Truppenübungsplätze und Bergbaufolgelandschaften.
Abb. 14: Birken- Vorwald auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog- West 2022- Lebensraum des Ziegenmelkers. Foto: L. Kalbe.