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(2023) 30. Sonderheft
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Jungkulturen, mittelstarke Bestände und schlag­reifer Hochwald existierten.

Neben den Kiefernbeständen blieben Laub­mischwälder meist nur in Resten erhalten. Ausnah­men bilden beispielsweise die in der Schorfheide und im Grumsiner Forst noch großflächig erhalte­nen Buchenwälder, wohl auch wegen ihrer Bedeu­tung für die Jagd der Großkopfeten aller Zeiten. Es gibt Hartholz- und Weichholzauen, vor allem in Nordbrandenburg Erlenbrüche und die z. B. im Revier Sauen durch die Schutzbemühungen des weltbekannten Mediziners August BIER ent­wickelten Mischwälder. Relativ gut erhalten sind Traubeneichen- Buchenwälder bei Rheinsberg mit einer typischen Vogelwelt, u. a. mit Waldschnepfe und Zwergschnäpper( FLÖSSNER 1964).

Auf den bereits ab dem 18. Jahrhundert ein­gerichteten Truppenübungsplätzen( TÜP) ent­wickelten sich neben großflächigen Heiden und offenen Sandflächen verschiedene Vorwaldstufen von Birken- und Espen- Vorwäldern und teilwei­

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se typische Mischwälder, vorherrschend Kiefern, Birken und Traubeneichen. So die Wittstocker Heide, Döberitzer Heide, TÜP Jüterbog Ost und West, Lieberoser Heide , Kleine Schorfheide und Schäferberge.

Die durch Forst- und Landwirtschaft, Fischerei sowie weitere Aktivitäten bewirkten Landschaftsän­derungen hatten in vielen Fällen erhebliche negative Auswirkungen auf die Vogelwelt. So verschwanden im Laufe der Zeit beispielsweise Auer- und Birk­huhn, Triel, Blauracke, Kampfläufer und Seggen­rohrsänger. Andere Arten schrumpften erheblich in ihren Beständen wie verschiedene Greifvogelarten, aber auch Groẞtrappe, Rebhuhn, Brachvogel, Ufer­schnepfe, Rotschenkel und Turteltaube.

Keinesfalls unerwähnt bleiben muss jedoch die zeitweilige Förderung einiger Arten, die auf tro­ckene und offene Flächen angewiesen sind, wie Ziegenmelker, Wiedehopf, Brachpieper und Stein­schmätzer durch die großen Truppenübungsplätze und Bergbaufolgelandschaften.

Abb. 14: Birken- Vorwald auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog- West 2022- Lebensraum des Ziegenmelkers. Foto: L. Kalbe.