teilt berufen, mit denen er in Kontakt stand. Einige Angaben, die er in sein Werk aufnahm, wie beispielsweise zu den Vorkommen von Wasseramsel, Rotkopfwürger, Girlitz, Sperbergrasmücke, Ortolan, Sperbereule und Kampfläufer wurden später kaum bestätigt, so dass auch Irrtümer bei den Beobachtungen möglich sein könnten. Das brachte ihm sogar Kritik von den namhaften Ornithologen HANSMANN und BOLLE ein, wobei speziell über den erwähnten Fang von Hakengimpeln wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches spöttische ÄuBerungen fielen, vielleicht zu Unrecht, weil damals zumindest im östlichen Europa dieser Vogel in " periodischen" Abständen in Massen auftrat und auch zu Speisezwecken angeboten wurde. Nach SCHULZ publizierte Carl VANGEROW bereits 1855 eine weitere Übersicht über die Vögel der Mark, die nach SCHALOW( 1919) jedoch weitestgehend die SCHULZ'schen Angaben übernahm und wenig Neues bot.
Von Georg E. F. SCHULZ, einem Namensvetter, erschienen 1908 und 1909 in zwei Heften die„ Natururkunden, in denen im Wesentlichen Fotos ( schwarz- weiß) verschiedener Arten in erstaunlich guter fotografischer und drucktechnischer Qualität veröffentlicht wurden. Man kann annehmen, dass einige der Fotos auch in Brandenburg entstanden. Leider fehlen aber genaue zeitliche und örtliche Daten! Er publizierte darüber hinaus einige interessante oologische, aber auch faunistische Beiträge( 1898-1912).
Adolf WALTER wurde in Joachimsthal nahe von Werbellin - und Grimnitzsee geboren. Offensichtlich bereits vom Vater, damals dort Pfarrer, wurde er auf die Beobachtung der Tierwelt gelenkt. So berichtete er von einem Erlebnis als Vierzehnjähriger, als viele Kormorane von Norden kommend das Gebiet besiedelten und die vorher dort brütenden Graureiher vertrieben. Weil die Vögel sich als„ Fischfresser" entpuppten, wurden sie später zu Hunderten abgeschossen, vertrieben und fast ausgerottet.
Als Jugendlicher besuchte er das Gymnasi um zum Grauen Kloster in Berlin . 1875 wurde er Mitglied der Deutschen Ornithologischen Gesell schaft . Neben der Beobachtung der heimischen Vogelwelt frönte er in dieser Zeit dem Eiersammeln
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und baute zusammen mit Anton REICHENOW eine entsprechende Sammlung auf. Interessant sind jeweils seine Auslassungen über das Vorkommen von Drosseln, von denen er die Amsel als selteneren Jahresvogel bezeichnet und die Singdrossel ( damals Turdus musicus) als häufigste Art, und zu Grasmücken, von denen wiederum die Sperbergrasmücke als sehr häufig eingeschätzt wird. Viele seiner Erkenntnisse findet man in seiner Korrespondenz wieder; es lohnt sich schon, diese einmal gründlicher zu analysieren, weil Häufigkeitsangaben zu jener Zeit sonst nicht im Vordergrund standen. Von Bedeutung sind auch seine Angaben zur Biologie der Vogelarten und zu„ ökologischen Bezügen, sicher auch beeinflusst durch die 1870 von Ernst HAECKEL definierte Ökologie als Lehre von den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und Umwelt.
WALTER war einer der Ornithologen, der durch seine Besuche der interessanten Landschaften Brandenburgs maßgeblich die Kenntnisse von der Verbreitung der einzelnen Arten in der Mark bereicherte. Das zeichnet ihn aus, das sind seine besonderen Verdienste.
Auch Carl August BOLLE war ein echter Brandenburger. Als Sohn des Brauereibesitzers David BOLLE wurde er am 21. November 1821 in Berlin geboren und hätte wohl aus Sicht der Familie in die Fußstapfen des Vaters treten sollen. Er aber wurde Ornithologe! Im Gegensatz zu vielen Altersgenossen studierte er zunächst auch nicht Theologie, wie sich das in„ guten Familien“ so gehörte, sondern sogleich Naturwissenschaften und Medizin in Berlin und Bonn . So fand er sich im Kolleg von RITTER über Erdkunde mit Studierenden aller Fakultäten zusammen, was damals für die allgemeine Bildung für die meisten akademischen Bürger als zwingend galt( SCHALOW 1919). 1846 promovierte er mit einem botanischen Thema und erlangte auch den„ Doctor medicinae". Zunächst unternahm er etliche Reisen, u. a. auf die Kanarischen Inseln, und widmete sich dort der Vogelwelt, über die er im Folgenden in mehreren Beiträgen berichtete. Auch später fesselten ihn immer wieder die Vögel dieser Inseln. Im damals von Bernhard ALTUM gegründeten„ Ornithologischen Klübchen“ berichtete er gern über seine schönen Erlebnisse. Über die Ornis Brandenburgs, vor allem der Mit