die Groẞtrappe. Zahlreiche Publikationen über die Vogelwelt der Mark entstammen seiner Feder.
ZU SCHALOWS Avifauna lieferte HESSE( 1920) eine kritische Ergänzung mit Daten, die Ersterem entgangen waren.- HESSE war als Nachfolger des Leiters der ornithologischen Abteilung des Ber liner Naturkundemuseums Anton REICHENOW vorgesehen, dessen Pensionierung 1921 anstand. Er muss jedoch eine schwierige Persönlichkeit gewesen sein, die nach Beschreibung eines Zeitgenossen„ auf alle Kollegen und alle Mitglieder der D.O.G. abstoßend" wirkte( H. SACHTLEBEN, in HAFFER 1997). Im letzten Moment wurden die Pläne geändert und Erwin STRESEMANN als Nachfolger REICHENOWs berufen. Hesse übernahm die Spinnenabteilung des Museums und veröffentlichte fortan nur noch gelegentlich ornithologische Notizen über die Mark- und wenn, dann meist in der Zeitschrift der bayerischen Ornithologen, die damals in einer offenen Konkurrenzbeziehung zu der von Berlin aus gesteuerten D.O.G. standen.
Die märkischen Avifaunen regten zu vergleichbaren Publikationen für MecklenburgVorpommern( KUHK 1939, Nachdruck 2012), Nordwestsachsen( SCHLEGEL 1925) und OstpreuBen( TISCHLER 1941) an. Vor allem Erstere ist auch für Brandenburg insofern nicht unbedeutend, als in der nördlichen Grenzregion, in der südmeck
2.4 Die Ornithologie zwischen den Weltkriegen RUTSCHKE( 1983) schreibt vielleicht berechtigt, dass nach Erscheinen der Avifauna SCHALOWS die Liste der in Brandenburg vorkommenden Vogelarten im Wesentlichen abgeschlossen war und nur noch Nachlese zu einzelnen Vorkommen zu betreiben sei. Es verlagerten sich die Aktivitäten weg von der„ Museumsornithologie" mit der Sammlungstätigkeit, Oologie und der Beschreibung der Morphologie der Arten hin zu feldornithologischen Tätigkeiten und zu ersten Ansätzen im Vogelschutz. Mehr und mehr rückten Laienornithologen in den Vordergrund, die über ihre Beobachtungen in zahlreichen Beiträgen berichteten. Eingeschlossen, auch vor dem Hintergrund von auffälligen Landschaftsveränderungen mit erkennbarem Einfluss auf die Bestände, waren Untersuchungen zur Fortpflanzungsbiologie einheimischer Arten, aber auch zu deren Verhalten.
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Abb. 24: Erich HESSE 1918, profilierter Feldornithologe und Entdecker der Vogelwelt der Luchlandschaften. Foto: Museum für Naturkunde Berlin ( HBSB, ZM Orn 86_2 HesseE).
lenburgischen Seenplatte, die in Teilen zu Bran denburg gehört, die Verbreitung der Vogelarten ziemlich gleichartig sein sollte.
Dies stand zeitweise stärker im Vordergrund als die reine Faunistik. Drei Namen stehen für diese Entwicklung: Erwin STRESEMANN , Ludwig SCHUSTER und Oskar HEINROTH .
Erwin STRESEMANN ( 1889-1972) trat mit der Übernahme der Ornithologischen Abteilung des Zoologischen Museums der Universität Berlin im Jahr 1921 in den Vordergrund der Ornithologie. Er führte dieses Fachgebiet zu einer selbständigen Wissenschaft und darf wohl mit Recht als Gründer einer„ neuen biologischen Ornithologie"( HAFFER et al. 2004) bezeichnet werden. Seine Tätigkeit bezog sich dabei nicht nur auf Brandenburg oder Berlin , sondern war für ganz Deutschland wegweisend. Er scharte zahlreiche Ornithologen aus Deutschland , aber auch aus dem Ausland um sich. Der Aufschwung der Ornithologie in dieser Zeit