Heft 
(2023) 30. Sonderheft
Seite
57
Einzelbild herunterladen

Kalbe und Mädlow: Zur Geschichte der brandenburgischen Ornithologie

57

20

Abb. 42: Erich RUTSCHKE jahr­zehntelang Motor der Wasservogel­forschung und der Avifaunistik in Brandenburg . Foto: R. Francke( aus KALBE& NAACKE 2012).

CHO

gesamten DDR . 1965 gründete er innerhalb der Hochschule die Zentrale für die Wasservogelfor­

schung der DDR ", die bis zu seinem Tod als For­schungsstelle erhalten blieb.

Erich RUTSCHKE ( 1926-1999): Wesentliche Verdienste für die Ornithologie in Brandenburg Hochschullehrer in Potsdam

.

.

Gründung der Interessengemeinschaft Avifaunistik" 1963

Arbeit an der Neuauflage der Avifauna( erschienen 1983)

Organisation regelmäßiger Tagungen in Brandenburg und Berlin Lehrgänge für Fachgruppenleiter

Mitwirkung im Zentralen Fachausschuss Ornithologie

Gründung und Leitung der Zentrale für Wasservogelforschung 1965

Beteiligung an Schutzgebietsausweisungen

3.5.1 Die Zentrale für Wasservogelforschung

Die Zentrale für die Wasservogelforschung ver­folgte von Anfang an das Ziel, ein einheitliches Netz von Zählgebieten zu schaffen, die mo­natlichen Zählungen zu organisieren und die Zählergebnisse auszuwerten. Vor 1965 waren die Zählungen im Gegensatz zu anderen ost­deutschen Regionen in Brandenburg meist auf Initiative Einzelner, eher sporadisch und völlig unkoordiniert durchgeführt worden. Teilweise sandten die Zähler ihre Berichte an die Vogelwar­te Hiddensee, teilweise nach Wilhelmshaven zur Vogelwarte Helgoland . Dort sind heute keinerlei Berichte mehr vorhanden und damit zumindest aus historischer Sicht verloren. Das änderte sich dann schnell nach 1965, denn die meisten bran­denburgischen Ornithologen beteiligten sich von nun an zu den offiziellen Zählterminen. Jährlich

erschienen zusammenfassende Berichte( Rund­briefe) als Feedback für deren Beteiligung. Dem diente auch die später vom NABU herausgege­bene Zeitschrift Bucephala ab 1993( Schriftlei­tung E. RUTSCHKE, ab 1999 J. NAACKE).

Innerhalb der Zentrale" entstanden nach und nach fünf Arbeitsgruppen: Entenvögel( Leitung E. RUTSCHKE), Gänse( J. NAACKE), Schwäne( M. FEILER, ab 1981 G. SCHIELE), Limikolen( G. MAU­ERSBERGER, später J. J. SEEGER und P. KRÄGENOW), Ökologie( L. KALBE, mit seiner Ökologie der Wasservögel" 1981, Begründer der Limnoornitho­logie); für die Jagd auf Wasserwild war A. SIEFKE koordinierend tätig.

Unter Führung der Zentrale wurden meh­rere Wasservogeltagungen organisiert, angestrebt im zweijährigen Rhythmus. Die erste Tagung fand