Heft 
(2023) 30. Sonderheft
Seite
85
Einzelbild herunterladen

Kalbe und Mädlow: Zur Geschichte der brandenburgischen Ornithologie

Brandenburg und Berlin Ende 1990 abgeschlos­sen, aber noch nicht diejenige der Ornithologie.

Eher ein Randaspekt in dieser Gemengelage war die Frage, wie die bisher organisatorisch völlig getrennt arbeitenden Ornithologen West- Berlins in die gemeinsame Arbeit einbezogen werden konnten. Um dies zu beraten, und insbesondere auch um über die Nutzung West- Berliner Beob­achtungsdaten bei der geplanten Neuauflage der Brandenburg- Avifauna zu sprechen, trafen sich die West- Berliner Ornithologen Klaus WITT und Wolfgang MÄDLOW am 18.7.90 mit Erich RUTSCH­ KE in dessen Privatwohnung in Potsdam- Babels­ berg . Schnell kam das Gespräch auf die noch ungeklärte organisatorische Zukunft der branden­burgischen Ornithologie. So wurde für den Herbst eine Zusammenkunft leitender Ornithologen ver­

85

abredet, um das Weitere zu besprechen, und Klaus WITT bot sich als Gastgeber an.

Diese Zusammenkunft fand am 27.10.90 in Berlin statt, Teilnehmer waren W. BLASCH­ KE , S. FISCHER , H. HAHNKE, H. LITZBARSKI, W. MÄDLOW, W. OTTO, E. RUTSCHKE, A. SCHMIDT und K. WITT . Die Anwesenden befürworteten schließlich die Gründung einer landesweiten Or­ganisation, die als Fachausschuss im Rahmen des NABU arbeiten sollte. Damit schlug Brandenburg einen anderen Weg ein als die meisten anderen ostdeutschen Bundesländer, die eigenständige ornithologische Vereine gründeten. Aber man er­hoffte sich so, die bewährten fachlichen Strukturen erhalten und nutzen zu können und zugleich eine enge Verflechtung zwischen Facharbeit und Na­turschutz zu gewährleisten. RUTSCHKE schlug den

Abb. 63: Aufruf zur Gründungsver­sammlung der ABBO 1991.

Aufruf

zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Berlin- Brandenburgischer Ornithologen als Landesgruppe der Sektion Ornithologie im Naturschutzbund Deutschland So einschneidend die Veränderungen auch waren, in Zukunft ist eine überregionale Organisation der avifaunistischen Arbeit weiterhin unentbehrlich. Zum Beispiel sollen die vielen Anstrengungen, die unternommen wurden, um" Die Vogelwelt Brandenburgs" zu überarbeiten, nicht umsonst gewesen sein. Bei einem Treffen mehrerer Ornithologen unter Leitung von Prof. Rutschke wurden Wege gesucht, wie diese Arbeit weitergeführt werden soll. 1991 können die Feldarbeiten und 1992 die Fertigstellung der Manuskripte abgeschlossen werden. Organisatorische Unterstützung wurde vom Naturschutzbund Deutschland zugesichert. Wir hoffen, daß möglichst alle Beteiligten weiter dabei bleiben. Neben der Arbeit an der Avifauna soll mit der Landesgruppe die Koordinierung vieler überregionaler Programme gewährleistet werden.

Wasservogelzählung der Wasservogelzentrale Potsdam Beringungsprogramme

Greifvogelmonitoring der Martin- Luther- Universität Halle Siedlungsdichte- Monitoring und

Punkt- Stop- Monitoring des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten Limikolenprogramm

Artprogramme Kranich,

Trauerseeschwalbe u. a..

Nistkastenprogramm

computergestützte Beobachtungskarteien

eine Landesbeobachtungskartei für ausgewählte Arten

Dies sind nur einige Stichpunkte. Eine gut funktionierende Landesorganisation wird ge­braucht, um sie und andere Vorhaben auch in den beiden Bundesländern Berlin und Brandenburg mit Leben zu erfüllen. Deshalb laden wir jeden aktiven Berliner und Brandenburger Ornithologen ein, am 19.1. 1991 in Potsdam von 1000 1600 im Hörsaal Botanik( Maulbeerallee 1) das Profil der Landesarbeits­gemeinschaft mitzubestimmen.

Im ersten Teil bis 1230 wird in Kurzform zu folgenden Punkten berichtet.

Stand der Arbeiten an der Avifauna in den Regionen

Vorstellung der überregionalen Programme

Entwurf einer Geschäftsordnung

Nach der Mittagspause mit kurzem Imbiß ist ab 1300 die verbleibende Zeit für

Diskussion,

Aufstellung der Kandidaten und

die Wahl

geplant.

Um einen zeitgerechten Ablauf zu gewährleisten, bitten wir jeden um konstruktive Vorschläge bis zum 5.1.91 zu folgenden Punkten.

kompetente Beiträge für den ersten Teil des Treffens

personelle und strukturelle Vorschläge für die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Zu richten sind diese Vorschläge an Wolfgang Mädlow, Weinmeisterhornweg 1, 1000 Berlin 20' oder an Henry Hahnke, Mühsamstr. 55, 1034 Berlin .

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme,

herzliche Grüße,

W. Blaschke

W. Mädlow

A. Schmidt E. Rutschke

S. Fischer

H. Litabarski

K. Witt D. Wallschläger

H. Hahnke

H. Wawrzyniak

W. Otto