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(2023) 30. Sonderheft
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Otis 30( 2023) Sonderheft

Abb. 65: Der Streng am Rietzer See, September 2011- ein orni­thologisch bedeutender Flachsee, entstanden nach Moorbodensa­ckungen infolge intensiver Entwäs­serungen. Foto: W. Mädlow.

Moderne Kommunikationsmittel machen es möglich, sei es im Internet und darin die Plattform ornitho.de, ganz schnell Informationen über das Auftreten besonderer, seltener Vögel zu erhalten. Die meisten Ornithologen nutzen diese Möglichkeiten. Das wiederum lockt Etliche kurzfristig solche Beobachtungsorte aufzusuchen, um endlich einmal die eine oder andere Art beobachten zu können, vor allem dann, wenn es trotz großen zeitlichen Aufwands, auch auf Auslandsreisen, noch nicht gelungen war, diese Seltenheiten zu sichten.

Solche ,, Seltenheitenjäger, ohne das abfällig zu meinen, treffen sich dann meist schnell, teilweise von weither kommend, an besagten Orten. Auch wenn es eigentlich unwichtig für die Ornitholo­gie erscheint, Seltenheiten unbedingt nachweisen zu müssen, ist natürlich das Streben nach inter­essanten und somit auch seltenen Beobachtungen durchaus nachzuvollziehen, und ist tatsächlich ja oft auch die eigentliche Triebfeder zur Beschäftigung als Hobbyornithologe.

Als am Rietzer See, auf der neu entstandenen Überflutungsfläche des Strengs eine Weißkopf- Ru­derente im Jahr 2017 auftauchte, machte das schnell die Runde. Auf dem Beobachtungsturm des NABU versammelten sich mindestens 20 Ornithologen. Auch ich, ganz gegen meine Gewohnheit, wollte den Vogel sehen. Leider ohne Erfolg! Immer wieder ertönten allerdings die Rufe da ist sie, aber jedes Mal entpuppte sich der Vogel als ein ganz gewöhnliches Tafelenten- Weibchen. Schade! Trotzdem hörte ich aber danach verlässlich, dass die Ruderente tatsächlich noch länger im Gebiet war. Ich habe dann von solchen Exkursionen in der Folgezeit weiter Abstand genommen und damit manch seltene Beobachtung verpasst. Tatsächlich wichtiger ist ja die Erfassung der Bestände von Brutvögeln, Durchzüglern und Wintergästen und deren ökologische Bezüge.( L. K.)

4.3 Arbeitsgemeinschaft Berlin - Brandenburgischer Ornithologen( ABBO)- Aufgaben und Ziele Die Gründungsversammlung der ABBO fand am 19.1.1991 im Hörsaal Botanik in der Pots­ damer Maulbeerallee statt. 116 Personen waren anfangs anwesend. Prof. RUTSCHKE eröffnete die Versammlung, und es wurde zunächst über den Stand verschiedener ornithologischer Vorhaben berichtet. Nach Diskussion und Beschluss einer Geschäftsordnung trugen sich 83 Personen als

Mitglieder in die Listen ein, und es wurde ein pro­visorischer Vorstand gewählt, in dem H. Hahnke, H. LITZBARSKI, B. LUDWIG, W. MÄDLOW, R. Mö­CKEL, D. ROBEL und A. SCHMIDT vertreten waren. Nach monatelanger Diskussion und Vorbereitung waren nun alle organisatorischen Fragen geklärt, und die Arbeit konnte beginnen.