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Otis 30( 2023) Sonderheft
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Mitwirkung zahlreicher ehrenamtlicher Ornithologen aus den Regionen bearbeitet und wies nach einem Kriterienkatalog 46 Gebiete in Brandenburg aus. Damit wurde der Druck auf das Land erhöht, mit der offiziellen Benennung von Europäischen Vogelschutzgebieten voranzukommen. Denn aufgrund der EU - rechtswidrigen Verschleppung der Schutzgebietsausweisungen hatte der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass die von den Verbänden vorgeschlagenen IBA als„ faktische Vogelschutzgebiete gelten. Dort waren dann entsprechend der Vogelschutzrichtlinie Eingriffe stark begrenzt und selbst per Ausnahmegenehmigung kaum möglich ( ABBO 2003). Dies konnte nur durch Meldung einer fachlich ausreichenden Gebietsliste durch das Land an die EU aufgelöst werden, was dann 2005 ( mit etwas anderer Gebietskulisse) schließlich auch erfolgte.
In den Jahren 2005-2008 waren die Ornithologen in Brandenburg gefordert durch die Kartie
rung
für den deutschen Brutvogelatlas ADEBAR. Die Brutvogelarten wurden halbquantitativ auf Messtischblattbasis erfasst. Im Auftrag der ABBO koordinierte zunächst Kati HIELSCHER, später dann Torsten RYSLAVY die Arbeit auf Landesebe
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Abb. 68: Karte der„ Important Bird Areas"( IBA) aus ABBO( 2003). Viele dieser Gebiete wurden später vom Land als Special Protected Areas( SPA) ausgewiesen.
ne. Anfangs bestanden Zweifel, ob es gelingen würde, die Kartierung flächendeckend zu leisten, denn neben Hotspots der Ornithologie gab es große Regionen ohne nennenswerte ornithologische Aktivitäten. Die Resonanz war jedoch überraschend gut. Alle 255 Messtischblätter konnten bearbeitet werden, 312 Mitarbeitende beteiligten sich und leisteten 34.000 Stunden Feldarbeit. Hilfreich war dabei, dass der NABU Brandenburg in der Projektendphase Aufwandsentschädigungen für die Kartierarbeit leisten konnte, um wenigstens einen Teil der Fahrtkosten abzudecken. Noch vor dem Erscheinen des gesamtdeutschen Atlasses ( 2014) erschien der Landesatlas als Sonderheft der Otis( RYSLAVY et al. 2011). Er gab den brandenburgischen Ornithologinnen und Ornithologen nicht nur kommentierte Verbreitungskarten der Brutvögel bekannt, sondern erstmals auch auf konkreten Erfassungsdaten beruhende Bestandsschätzungen für alle Arten.
Die Bearbeitung der avifaunistischen Jahresberichte wurde weiter fortgesetzt, die Berichte wurden immer umfangreicher und detaillierter. Anfangs waren Axel BRÄUNLICH( bis 1995) und Wolfgang MÄDLOW die Bearbeiter, 1994 stieß