zwischen aktiven Freundeskreisen und organisierten Fachgruppen sind manchmal fließend. In anderen Fällen befassen sich die Fachgruppen nicht nur mit Ornithologie, sondern bearbeiten auch andere Themen des Arten- und Naturschutzes. Viele Fachgruppen klagen über Überalterung. Im Folgenden werden beispielhaft die Aktivitäten einiger Fachgruppen dargestellt.
OAG Uckermark: Die Gruppe ist aus der Fachgruppe Schwedt hervorgegangen und bearbeitet schwerpunktmäßig die Altkreise Angermünde und Schwedt , aber auch Prenzlau . Sie ist dem NABU angegliedert. Fachgruppenleiter war von 1990 bis 2006 Winfried DITTBERNER, seitdem Ulf KRAATZ. Die Fachgruppe gibt jährliche gesammelte Beobachtungsberichte aus der Region heraus, organisiert Bestandserfassungen von ausgewählten Arten und Wasservogelzählungen vor allem im Unteren Odertal . Mehrere Fachgruppenmitglieder führen artenspezifische Untersuchungsprogramme durch, z. B. an Bartmeise, Wachtelkönig, Weiẞstorch und Schleiereule. Von W. DITTBERNER wurde 1996 eine Regionalavifauna der Uckermark und 2014 ein Buch über die Vogelwelt des Nationalparks veröffentlicht. 2005 erschien ein Sonderheft der Otis zum Nationalpark mit Beiträgen von Fachgruppenmitgliedern.
Templin : Die Fachgruppe schloss sich 1991 dem NABU an. Fachgruppenleiter war bis 2001 Dieter HEINRICH, seitdem Bodo GIERING. Die Fachgruppe verfasste regelmäßige Jahresbeobachtungsberichte, nahm an überregionalen Erfassungsprogrammen teil und wählte jahrweise selbst Arten zur Erfassung im Altkreisgebiet aus. Mitglieder der Fachgruppe beteiligen sich u. a. an Schreiadler- Schutzprogrammen und führen seit Jahrzehnten Untersuchungen am Eisvogel durch ( E.& M. PRIES). 2017 wurde eine Auswertung der ornithologischen Tagebücher von Walter LIBBERT aus den Jahren 1949-1971 publiziert( SEYBOLD 2017). In den letzten Jahren wurden alle verfügbaren historischen und aktuellen Beobachtungsdaten digitalisiert und in einer regionalen Brutvogelfauna ausgewertet und veröffentlicht( SEYBOLD 2020). Zusätzlich wurde bislang unveröffentlichtes Originalmaterial zusammengestellt und zugänglich gemacht( SEYBOLD 2022).
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Perleberg : Die Fachgruppe gehört zum NABU Prignitz. Fachgruppenleiter waren bzw. sind nacheinander Herbert SCHULZ und Falk SCHULZ. Besonders umfassende Aktivitäten, die das Gebiet des Altkreises Perleberg überschreiten, betreffen den Weißstorch( Bestandserfassung, Beringung, Ringablesungen, Literaturauswertungen, Tagungen). Neben der Teilnahme an überregionalen Programmen befasst sich die Fachgruppe mit der Erfassung und dem Schutz gefährdeter Arten. Es werden regelmäßig Treffen und Exkursionen durchgeführt( SCHULZ& SCHULZ 2013). 2020 erhielt die Fachgruppe den Naturschutzpreis des NaturschutzFonds Brandenburg für ihre langjährige Tätigkeit.
Rathenow : Auch diese Fachgruppe schloss sich dem NABU an. Fachgruppenleiter waren Manfred MÜLLER( bis 1991), Günter HÜBNER( 1992-2009) und Peter HAASE( seit 2010). Die Fachgruppe führte spezielle Beringungsprogramme von Limikolen am Gülper See sowie von röhrichtbewohnenden Singvögeln durch. Mitglieder der Fachgruppe sind mit Artenschutzprojekten beispielsweise für Weißstorch, Trauerseeschwalbe und Schleiereule befasst. Über viele Jahre waren Waldohreulen und Neuntöter intensiv studierte Arten. Die Fachgruppe begleitet die Aktivitäten der Naturschutzstation/ Staatlichen Vogelschutzwarte in Buckow , der Naturparkverwaltung Westhavelland und der Station Gülpe der Universität Potsdam . Der NABU Westhavelland hat ein Mitnutzungsrecht an der alten Bockwindmühle in Prietzen, die der Uni versität Potsdam gehört. Sie wurde und wird vor allem als Standort für Beringungsaktionen genutzt ( NABU WESTHAVELLAND 2015).
Rhinluch : Im Bereich der großen Kranichschlafplätze um Nauen und Linum bildete sich eine Arbeitsgruppe, die sich speziell der synchronen Erfassung der Schlafplatznutzung, aber auch Schutzmaßnahmen widmete. Maßgeblichen Anteil an den Aktivitäten hatten u. a. Ekkehard HINKE, Moritz RAUCH und Horst SCHREIBER . Letzterer betreute vor allem den Kranichschlafplatz an den ehemaligen Nauener Abwasserteichen. Auch nach Einstellung der Abwasserreinigung in den Teichparzellen wurde nach 1990 versucht, die Wasserflächen durch Beschickung gereinigten Abwassers