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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Perzeption

Akust. ­sprachl. Gedächtnis Akustische Visuelles

Akust.­Sprachl.

Sequenzen Visuomot.

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| Entschlüsselung | Visuelle

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zu berücksichtigen. Für den sonderpäda­gogischen Gebrauch ist bisher aber nur der Northwestern Syntax Screening Test (NSST)(Lee 1969) erschienen, der zwei Dimensionen erfassen will, nach unserer Kenntnis aber bereits im expressiven Teil Probleme inhaltlicher Validität zeigt. So kommt es, daß die Ansätze aus dem Osgoodschen Modell überlebten (Kirk& Kirk 1976; Bush& Giles 1976; Lug 1986).

Zum ITPA/PET liegt eine größere An­zahl Untersuchungen vor, die uneinheit­liche Ergebnisse liefern(vgl. Hammill& Larsen 1974; Minskoff 1975; Anger­meier 1974; Eberle et al. 1978; Burns 1973; Leventhal& Stedman 1970; Mitt­ler& Ward 1970; Ryckman& Wiegerink 1969; Semmel& Mueller 1965 sowie Wissand& Many 1969. Speziellere Vali­ditätsuntersuchungen mit Referenzkri­terien sind bei Harding& Ridgeway (1967), Horner(1967), Leton(1972), Leong(1974), Pirozzolo et al.(1983), Ryckman(1967) und Smith& Marx (1971) zu finden. Zur Konstruktvalidität vgl. Hare et al.(1973) und Newco­mer et al.(1975). Korrelationen mit ver­schiedenen Intelligenztests werden von Giebink& Marden(1968), Milgram (1967), Proger et al.(1973), Sedlak& Weener(1973), Washington& Teska (1970), Weaver& Weaver(1967) vorge­legt. Zur diagnostischen und Vorhersa­gevalidität siehe: Myers(1965), Jorstad (1971), Stephenson& Gay(1972) sowie Newcomer& Hammill(1976)).

Die allgemeine Entwicklung im Bereich

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Organisation

Akustische

Visuomot,

Eduard Werner Kleber: Pilotstudie zum Einsatz der Psycholinguistischen Rating Skala(RPS)

Ausdruck

Verbale Assoziation Verschlüsselung

| | | | | | Motorische | | | |

der Psycholinguistik und die Bedürfnisse der Schule bzw. der Schüler lassen es al­lerdings wünschenswert erscheinen, ein pädagogisch-diagnostisches Instrument auf Informationsverarbeitungsbasis zur Verfügung zu haben. Der PET als allei­niges Instrument scheint dabei aus zwei Gründen für dentäglichen Bedarf nicht ausreichend Validitätsprobleme, vor allem im Vor­hersagebereich relativ aufwendige Durchführung. Mit der PRS liegt nun ein Instrument vor, das verspricht, in beiden Punkten Abhilfe schaffen zu können. Ob sie dies tatsächlich schaffen kann und vielleicht sogar eine Rehabilitation des Osgood­schen Modells möglich wäre, kann nur durch folgende empirische Untersu­chungen geklärt werden. Aufgrund der Modelldiskussion sind Zweifel ange­zeigt. Allein im Bereich der Schulanfänger wird durch die von Hobby(1982) vorge­legten Untersuchungen zur Vorhersage­validität der PRS wieder etwas Hoffnung genährt. Die vorgelegten Korrelationen für diese Stufe betragen bei Lesen und Rechnen R= 0,75. Die Informations­lücke zwischen dem ITPA/PET und der schulischen Praxis verspricht Hobby (1982) mit der PRS zu schließen. Die PRS will über den Lehrer(Rückkopp­lung der Messung über seine Beobach­tung und allgemeine Kompetenz für sprachliche und unterrichtliche Situatio­nen) erhöhte Unterrichtsrelevanz(Har­ding& Ridgeway 1967; Keogh& Smith

Abb. 1: Das Osgoodsche Modell.

1970; Palmer 1980) sichern. Die Bearbei­tungszeit pro Schüler beträgt ungefähr 20 Minuten.

Damit werden der Lehrer und seine sub­

jektive Meinung über Störvariablen zu

einer Hauptvariablen. Dies ist teststa­tistisch ein erhebliches Problem, es scheint unter dem Gesichtpunkt ökolo­gischer Validität aber unabdingbar. Die

Frage, wie sich diese zentrale Variable

ausreichend kontrollieren läßt, tritt dia­

gnostisch in den Vordergrund. Eine

Kontrollmaßnahme für Haloeffekte

wird von Hobby(1982) vorgeschlagen.

Die PRS kann demnach die folgenden

wichtigen Funktionen erfüllen:

1. Instrument der Validierung psycholin­guistischer Diagnoseverfahren und bis zu einem gewissen Grad der Theorien

2. Screening-Verfahren zur rechtzeitigen Diagnose von potentiellen Lernstö­rungen

3. Differenzierte Grundlage für modifi­zierende Lernprogramme

4. Katalysator zur Unterstützung des Identifizierungsgrades des Lehrers mit Diagnose und Behandlungsan­satz, zur Erhöhung der Erfolgschan­cen des darauf aufbauenden Lern­programms, Ausnutzung des Rosen­thal-Effekts. Soweit die Darlegungen Hobbys(1982).

5. Sie kann einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung ökologischer Validi­tät leisten. Hier liegt zum gleichen Modell für die gleichen Inhalte eine standardisierte Datenerhebung

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIII, Heft 2, 1987

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