Eduard Werner Kleber: Pilotstudie zum Einsatz der Psycholinguistischen Rating Skala(RPS)
3. Wie differenziert die Skala zwischen ausländischen und einheimischen Schülern, wie
zwischen den ausländischen der 2. und der 4. Klasse?
Zwischen den Gruppen einheimische und ausländische Schüler mit Problemen tritt der erwartete Unterschied zuungunsten der ausländischen Schüler ein(Wilcoxon-White-Test p< 0,001). Bei den Schülern ohne Lernprobleme tritt die Differenz zwischen einheimischen und ausländischen Schülern deutlich zurück. Zwischen den Schülern der 2. und der 4. Klasse tritt ein signifikanter Unterschied zugunsten der 4. Klasse auf. — Lernprobleme der Schüler der Klasse 2 werden anscheinend in viel höherem Maße psycholinguistischen Fertigkeiten zugeschrieben als dies bei Schülern der 4. Klasse der Fall ist. Dies könnte ein Fakt sein, der die Vorhersagevalidität auch des PET drückt, es entspricht den in amerikanischen Untersuchungen vor
Übereinstimmung
Nichtübereinstimmung
gelegten höheren Korrelationen für die Schuleingangsstufe.
4. Wie ist die Übereinstimmung zwischen PET und PRS?
(Wegen kleinem N und dem speziellen Bedürfnis einer solchen Pilotstudie wird auf die Berechnung von Korrelationseffizienten verzichtet)
Volle Übereinstimmung besteht nur bei „Visueller Entschlüsselung/Bilder deuten”, bei„Visuell-sprachlichem Gedächtnis/Objekte finden” und sehr hohem bei„Visuell-motorischer Assoziation/Bilderordnen”. Alle drei Kategorien differenzieren allerdings wenig im unteren Leistungsbereich(es treten in unserer Stichprobe bei unseren CuttOff-Werten nur hohe Werte auf).Der Test hat drei Subtests, die der Kategorie „akust.-sprachl. Gedächtnis” zugeordnet werden können: Grammatiktest, Wörter ergänzen und Laute verbinden. Die Aufgabenauswahl der PRS zeigt eine hohe
Hobby(1982) teilt
Hohe Niedrige Hohe Hohe folg. Korrelationen Werte Werte Werte PRS Werte PET mit(N: je Gruppe 30*) 1 B 3 8 0 19 ‚45** 2 24„IS 29 3 BB 4 5 0 ST ‚54** 4 21 1 2 0 ‚34„S4** 5A) 20 0 0 2 ‚64** ‚44** B) 12 4 8 0 C) 5 3 16 0 6 24 ‚46+* ‚41* 7 6 0 18 0„TI Sy“ 8 20 0 4 0 65*.19 ö 17 0 0 7 ‚5S4+*„64** 10 20 3 1 0.24 ‚41*
A) Wörter ergänzen; B) Laute verbinden;
C) Grammatiktest: Schuleingangsstufe, Elementarstufe Hohe Werte= PET-PR> 15, PRS> 2 Ja-Anworten niedrige Werte= PET-PR< 15, PRS< 3 Ja-Antworten
*"pp<< 0,05 **p< 0,01)
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIII, Heft 2, 1987
Übereinstimmung mit„Wörter ergänzen”, keine mit„Laute verbinden” und eine inverse mit dem Grammatiktest. Hier ist allerdings eine klare Abhänigkeit von der Aufgabensammlung zu sehen. Der inverse Zusammenhang zwischen der PRS Kategorie und dem Grammatiktest ist in unserer Datensammlung genau so zwischen den beiden Subtests des PET„Wörter ergänzen” und„Grammatiktest” zu beobachten. Man könnte den Grammatiktest auch„akustisch-sprachlichen Sequenzen” zuordnen, dann ergibt sich das gleiche Bild, das heißt der Grammatiktest des PET mißt anscheinend etwas gänzlich anderes.
Weiterhin besteht hohe Übereinstimmung bei„Visuomotorischen Sequenzen/Symbolfolgen” und bei„motorischer Verschlüsselung/Gegenstände handhaben”. Das heißt sechs hohe Übereinstimmungen von zehn, daneben drei sehr geringe(nur mehr tendenzielle) und eine inverse Beziehung bei „Akustisch-sprachlichen Sequenzen/ Zahlenfolgen”. Letzteres ergibt sich aus
Tab. 3: Anzahl der Übereinstimmungen bez. Nicht-Übereinstimmungen.
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