Friedrich Masendorf/ Burkhard Roeder: Bruchrechnung in der Sonderschule für Lernbehinderte: Lernerfolgskontrolle experimentell demon
striert
Die schraffierte Teilfläche stellt das Ergebnis dar.
Für die Aufgabe 1/2 x 1/3 ergibt sich dann 1/2 von 1/3.
Methode 2 nach Breidenbach(1963) fehlt diese Form der Veranschaulichung als besondere Unterrichtshilfe. Der Ausdruck 1/2 x 1/3 wird durch eine Multiplikationsreihe erschlossen:
4 x 1/3= 43 1/2 x 1/3= 1/6 2x W3=23 1/4 x 1/3= 1/12 1x 13= 1/3 USW. Fragestellung und Unterrichtsmethode
Um die unterschiedliche Wirkungsweise der beiden o.g. Methoden zu überprüfen, wurden zwei achte Klassen einer Sonderschule für Lernbehinderte mit je einer der beiden Methoden unterrichtet. Die Klassen wurden so gewählt, daß sie hinsichtlich ihrer intellektuellen und schulischen Ausgangsleistung parallel waren. Es waren je 12 Schüler in jeder Klasse. Die Durchführungsphase dauer
te drei Doppelstunden in beiden Gruppen.
Als unabhängige Variable des Experimentes galt die Lehrmethodenzugehörigkeit. Als Prätestvariablen wurden der HAWIK-IQ und der Untertest„Textaufgaben” aus dem AST-3 erhoben. Als Posttestvariablen wurden die Parallelform des Untertests„Textaufgaben” aus dem AST-3 und eine Klassenarbeit mit 20 Aufgaben zur Multiplikation von Brüchen verwandt(s. Anhang).
Als Indikator für die Überlegenheit einer der beiden Methoden wird normalerweise der Mittelwertsunterschied der beiden Schülergruppen in der Klassenarbeit verwandt. Ein wesentlich empfindlicheres Maß ist jedoch die Abweichung von dem durch den IQ vorhergesagten Punktwert in der Klassenarbeit(Regressionstransfromation, vgl. Roeder 1980). Es handelt sich hierbei um die Abweichung von der Regressionsgeraden bei der Korrelation des IQ mit dem Punktwert in der Klassenarbeit. Analog hierzu kann auch der Subtest „Textaufgaben” als Prädiktor für den Punktwert in der Klassenarbeit verwandt werden.
Tab. 1: Prä- und Posttestergebnisse zum Methodenvergleich„Multiplikation von Brüchen”.
Gruppe 1: Methode nach Oehl
Ergebnisse
Die Prä- und Posttestergebnisse des Experiments sind in Tab. 1 zu finden. In der Spalte RegT-IQ befinden sich die Abweichungen von der Regressionslinie bei Schätzung des Rohwertes in der Klassenarbeit anhand des IQ als Prädiktor. In der Spalte REGT-TA befinden sich die analogen Werte unter Verwendung des Untertests Textaufgaben als Prädiktor. Der geringe Mittelwert beider Methoden im Ergebnis der Klassenarbeit ist nicht signifikant.
Abb. 2 veranschaulicht den sehr engen Zusammenhang zwischen dem IQ und dem Posttest„Klassenarbeit”. Trotz dieses engen Zusammenhanges trennt die Regressionsgerade die nach Oehl oder Breidenbach unterrichteten Kinder nahezu perfekt. Die Regressionsgerade ist die mathematische Funktion, die dem Trend der Gesamtuntersuchung optimal angepaßt ist. Sie kann sehr schnell auf dem Commodore SX 64, auf dem sich auch die Schüler gut zurechtfinden, ermittelt werden.
Gruppe 2: Methode nach Breidenbach
Schüler IQ TA TA KI-A Nr.(prä)(post)
1 89 12 13 18
2 74 6 8 14
3 80 8 10 16
4 78 9 10 15
5 92 BB 14 19
6 58 2 3 10
7 76 9 n 15
8 62 4 S 11
9 69 6 8 14 10 75 7 9 15 11 67 6 7 12 12 85 11 12 17
X 755 77 9.2 14.7
S 10.3 33 32 27
RegT-') RegT-TA Schü- IQ TA IQ TA ler Nr.(prä) +0.73+1.02 1 60 3 +0.38+1.26 2 70 4 +0.92+1,85 3 75 6 +0.41+70.14 4 63 6 +1.00+1.31 5 82 9 +0.28+ 0.09 6 76 8 +0.90+0.14 7 66 5 +0.31— 0.32 8 72 7 +1.60+1.26 9 85 10 +1.14+155 10 68 5 +0.09— 0.73 11 95 14 +0.70+ 0.72 12 89 14 X 75.1 7.6 Ss 10.8 3.6
TA KI-A RegT- RegT(post) IQ TA 2 9—1.20—1.62 5 13+0.36+1,67 6 B—0.85+0.26 8 10—0.93—2.74 9 14—1.56— 0.86 7 14—0.09— 0.15 4 11—0.66— 1.03 8 13—0.12—044 11 15—1.29—057 S 12—0.15— 0.03 15 18—0.72— 0.39 13 16—1.26—2.39 7.8 2 3.8 25
Die Korrelation zwischen IQ und Klassenarbeit für die Gesamtstichprobe(N= 24) beträgt rı= 0,94 Die Korrelation zwischen TAprä und Klassenarbeit beträgt r= 0,89.
1) Regressions-Transformation
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIII, Heft 2, 1987
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