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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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für Lernbehinderte

genz- und Schulreifetests in sinnvoller Weise ergänzen, da ihnen bei der kurz­und mittelfristigen Schulerfolgsprogno­se praktische Validität zukommt(z.B. Dudek, Lester& Goldberg 1969; Kauf­man& Kaufman 1972; Lunzer et al. 1976), wenngleich einschränkend zu ver­merken ist, daß operatorische Variablen in anderen Regressionsanalysen keinen signifikanten eigenständigen Beitrag zur Varianzaufklärung leisteten(Rauh 1972, 281-294; Ries 1978). Diese widersprüch­lichen Resultate gehen vermutlich auf die mangelhafte Vergleichbarkeit der er­wähnten Untersuchungen zurück, da in diesen unterschiedliche Stichproben so­wie unterschiedliche Prädiktor- und Kri­teriumsvariablen verwendet wurden, unterschiedliche Vorhersagezeiträume zu überbrücken waren und die Progno­segenauigkeit anhand unterschiedlicher Regressionsmodelle berechnet wurde. In zukünftigen Forschungen wird man folglich klären müssen, unter welchen Bedingungen Prädiktionsmaximierung erreicht werden kann. Die im folgenden referierte Untersuchung soll u. a. ein er­ster Schritt in diese Richtung sein.

Hypothesen: Folgende Hypothesen wur­

den empirisch geprüft:

1) Es gibt keine Mittelwertsdifferenzen hinsichtlich der konkret operatori­schen Leistungen von lernbehinder­ten Sonderschülern und Schülern der Vor- und Grundschule.

2) Es gibt bei lernbehinderten Sonder­schülern keine korrelativen Zusam­menhänge zwischen den konkret­operatorischen Leistungen und den Leistungen bei einem traditionellen Intelligenztest.

3) Es gibt bei lernbehinderten Sonder­

schülern keine korrelativen Zusam­

menhänge zwischen den konkret­operatorischen Leistungen und den

Schulleistungen.

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Methode

Stichprobe(vgl. Tabelle 1 und 2)

La LLGULuLuaLELE....L... Franz B. Wember: Empirische Befunde zum konkret-operatorischen Denken und schulischen Lernen bei Schülerinnen und Schülern der Schule

Tab. 1: Zusammensetzung der Stichprobe nach Schulklassen, Lernstufen und Geschlechtszugehö­

rigkeit. Klasse Stufe(n) N Jungen/ Mädchen OO A 1-2 17 10 7 B 1-3 16 9 7 C 3 16 10 6 D 3-4 12 3 9 E 4 12 10 2 4 11 6 5

48 36

Tab. 2: Zusammensetzung der Stichprobe nach Alter und Testintelligenz.

Lebensalter

Stufe N Med

Intelligenz

SD M SD

EELLmmmRHZÜuarsnneaeBÄeezZAAAAAyAyAyAAAA

1-2 25 105 3 29 13 4 30 126

75 11 80) 81 7

SS

Gesamt 84 116

12

79 9

Med= durchschnittliches Lebensalter in Monaten(Median) M= mittlerer Intelligenzquotient(arithmetisches Mittel)

SD= Standardabweichung

Instrumentarium

Die empirische Erhebung umfaßte drei Variablengruppen: Variablen des kon­kret-operatorischen Denkens als unab­hängige, psychometrische Intelligenzva­riablen und Schulleistungsvariablen als abhängige Variablen. Da aus prakti­schen Gründen für diese Untersuchung keine Intelligenzquotienten erhoben werden konnten, wurde auf vorliegende Testwerte zurückgegriffen, sofern es sich um HAWIK-Daten handelte und das Testdatum nicht länger als 18 Mona­te zurücklag.

Die Erfassung der Schulleistungen lern­behinderter Sonderschüler auf der Lern­stufe 4 erfolgte anhand der SBL II(Kaut­ter& Storz 1972 a), einer standardisier­ten Testbatterie mit zufriedenstellenden Testgütekriterien(Paralleltestreliabilität 73< r<.93; Testhalbierungsreliabili­

tät.84< r<.97), die besonders im unte­ren Leistungsbereich gut differenziert und die curricular valide Erfassung der Schulleistungen in den Fächern Deutsch und Mathematik erlaubt. Die Schullei­stungen lernbehinderter Sonderschüler auf den Lernstufen 1 bis 3 sollten durch die SBL I(Kautter& Storz 1972 b) ge­messen werden, diese Testbatterie er­wies sich jedoch in einer Pilotstudie als zu schwierig für die Schüler der Stich­probe. Deswegen wurde vom Verfasser eigens für diese Untersuchung eine Nichtstandardisierte Schulleistungsska­la für Lernbehinderte(SLS) kon­struiert. Da die Items der acht Aufgaben­gruppen(vgl. Abb. 1) weitgehend den Anforderungen der Richtlinien NRW für die Lernstufen 1 bis 3 entsprechen, kann man von ausreichender inhaltli­cher Validität ausgehen. Die Reliabili­tätsschätzungen ex post facto nach

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIII, Heft 2, 1987