Jürgen Drescher: Elternberatung bei aggressivem Kindverhalten
I n t e n Ss i t ä t Ss Ss k da 1 a
C E
Beobachtungsphasen
(1) Proband wird beschimpft und angeschrien
(2) Anschreien, Anbrüllen und Beschimpfen von Personen
(5) Hinterhältiges Beinstellen, StuhlWegziehen, Stoßen, schadenfreudiges Hilfe-Verweigern
(6) Boxen, Schlagen, Treten, Stoßen, Beißen, Kratzen, Spucken, HaareZiehen, Beschmutzen von Personen
(11) Selbstbehaupten, selbstbewußt sein, selbständig und freundlich sein
(12) Geduldig, kooperativ, kompromißbereit sein
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG 1/1986
6.4.2. Zeitreihenanalyse und t-Test
Für die statistische Effektkontrolle wählten wir das Verfahren der Zeitreihenanalyse auf der Grundlage der ARIMA-(Auto Regressive Integrated Moving Average) Modelle. Die Zeitreihenanalyse geht von einer meßfehlerbedingten, serialen Abhängigkeit der Beobachtungsdaten aus. Sie versucht, vorgefundene Datenstrukturen idealtypischen Modellen von Interventionsverläufen zuzuordnen, welche sich durch die Ausprägung bestimmter Parameter unterscheiden. Schließlich werden die Veränderungen in den Verläufen auf ihre statistische Signifikanz geprüft. Eine allgemeine Beschreibung der Zeitreihenanalyse gibt
Abb. 2: Darstellung der Trainingseffekte für Klaus.
Petermann(1978), die mathematischstatistischen Grundlagen behandeln Glass et al.(1975).
Ergebnis: In den Kategorien 6 und 11 (s. 0.) fanden sich mit Hilfe der Zeitreihenanalyse statistisch signifikante Veränderungen nach dem Einzeltraining. Die Modellidentifikation ergab(p, d, q) =(0, 0, 3) für Kategorie 6 und(p, d, q)= (0, 0, 2) für Kategorie 11. Der kritische tWert bei Df=51 war tg0,01= 2,678. Beim Vergleich der Mittelwerte aus den Beobachtungsphasen A und C fanden wir für Kategorie 6 den Wert t=-7,02, für Kategorie 11 den Wert t= 3,65. Für die übrigen trainingsrelevanten Verhaltenskategorien(2, 3, 5, 12) konnte kein adäquates ARIMA-Modell identifiziert werden. Die Daten dieser Kategorien wurden mit dem t-Test für Paar-Differenzen(Hofstätter& Wendt, 1974) auf signifikante Veränderungen überprüft. In allen vier Kategorien ergaben sich signifikante Mittelwertänderungen nach dem Einzeltraining. Der kritische t-Wert bei Df= 17 war t0,01= 2,898. Die t-Werte für den Vergleich der Beobachtungsphasen A und C waren; t= 4,03 für Kat. 2,t=4,12 für Kat. 3, t=4,16 für Kat. 5, t= 3,65 für Kat.12.
Die folgende Tabelle enthält die Mittelwerte aller trainingsrelevanten Beobachtungskategorien:
Mittelwerte in den
Beobachtungsphasen
A C E Kat. 2 4,2 1,9 13 Kat. 3 4,4 2,2 1,8 Kat. 5 3,7 1,8 2,1 Kat. 6 4,0 1,8 1,7 Kat. 11 1,5 2,9 2,9 Kat. 12 1,4 33 2,8
Die statistische Analyse der Verlaufsdaten konnte also die Wirksamkeit der Intervention belegen. Die Tatsache, daß signifikante Veränderungen ausschließ
29