Friedrich Masendorf: Die Trainierbarkeit des abstrakten Denkens bei lernbehinderten Kindern
Abb. 2: Die nach den Inhalts- und Operationsklassen aufgeschlüsselten Spezifikationstabelle bzw. Planungstafel für die Intelligenztrainings.
Tab. 1: G-V-Aufgaben mit Itemformen und Testbeispielen(nach Klauer 1987, 7).
Generalisierun GE
- Klassen bilden(IST 70 Subtest 4)
- Klassen ergänzen(KFT Subtests N1l, V3)
- Gemeinsamkeiten finden(MIT Subtest SW, WB, PSB, UTS8, HAWIK-R Subtest 10).
Diskrimination(DI = Unpassendes streichen{CFT 3 Subtest 2, CFT 2 Subtest 2, MIT Subtest 86, LPS Subtest 7, 1ST.70:Subtest 2).
Kreuzklassifikation(KK - Vierfelderschema
Beziehungserfassen(BE
- Folgen ergänzen(CFT 3 Subtest 1, MIT Subtest DO, FR, ZR, KFT.-Subtest 03, JST. Subitest 6).
- Folgen ordnen(HAWIK-R Subtest BO)
- Einfache Analogie(KFT N2 und Subtest V4, IST 70 Subtest 3, MIT Subtest WV).
XBeziehungsunterscheidung(BU) - Gestörte Folge(LPS Subtests 3, 4).
Systembildun SB - Matrix(Raven, CFT 3 Subtest 2) - vollständige Analogie(CFT 2 Subtest 3).
neue Aufgaben aus dem G-V-Stammbaum besser zu lösen.
Von materialem Transfer kann dann gesprochen werden, wenn spezifisch erworbenes Wissen(beispielsweise über Pflanzen, Tiere, Haushaltsgegenstände usw.) hilft, ähnliche Aufgaben besser zu lösen. Ein materialer kann zugleich ein formaler Transfer sein, was umgekehrt nicht gilt.
Von einem lateralen Transfer spricht man, wenn infolge Trainings von„Zellen” des einen Aufgabenbereichs Transfer bei„Zellen” des anderen Aufgabenbereichs(Astes) stattfindet. Werden die zu fördernden Kinder zu sehr auf die Beachtung von Merkmalen eingestellt, so kann sich dies nachteilig auswirken, wenn danach(im Abschlußtest) die Beachtung von Relationen gefordert ist. Auch umgekehrt- von Relationen auf Merkmale- ist dieser Effekt nicht auszuschließen. Dies zeigt sich dann daran, daß die Kontrollgruppenwerte im Abschlußtest über den Werten der Treatmentgruppenwerte liegen können.
Wie Tabelle 1 von Klauer(1987, 7) zeigt, lassen sich die sechs Aufgabenklassen auch in den gängigen Intelligenztests wiederfinden. Sie erscheinen dort als Subtests und lassen sich faktorenanaltisch stets dem g-Faktor oder ReasoningFaktor zuordnen. Klauer(1987, 6) vermutet, daß der g-Faktor, über dessen psychologische Natur im Sinne von mentalen Prozessen nichts bekannt sei, durch die Operation der Feststellung der Gleichheit und/oder Verschiedenheit
12 HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG 1/1988