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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Alfred Fries& Ralf Gollwitzer+ Kinderantworten zur Körperbehindertenproblematik

Antworten, die der KategorieArchi­tektonische Probleme zuzuordnen sind, verteilten sich wie folgt: In der 1. Klasse in einer Häufigkeit von 13.6%, in der 2. Klasse in einer Häufigkeit von 23.5%, in der 3. Klasse in einer Häufigkeit von 5.5% und in der 4. Klasse in einer Häu­figkeit von 10.5%.

Es wurden u.a. folgende Antworten ge­geben(auszugsweise):Treppen runter und raufgehen;Probleme beim Klo gehen;Krücken und Rollstuhl beim Reingehen;Wegender Tische*;Roll­stühle sind größer als normale Stühle*; Treppen und Stühle;Kommt mit Roll­stuhl nicht durch die Türen.

Soziale Probleme wurden insgesamt sechsmal angeführt, und zwar in der 2. Klasse ineiner Häufigkeit von 11.76%, in der 3. Klasse in einer Häufigkeit von 5.5% und in der 4. Klasse von 15.78%. Von Kindern der 1. Klasse wurden keine Antworten gegeben, die dieser Kategorie zugeordnet werden können. Als Begrün­dungen für Probleme sozialer Art wur­den angeführt:Hat keine Freunde in der Pause;Man kriegt nicht so schnell Freunde;Da sie vielleicht herumge­schubst werden;Auf dem Klo müßte ihm jemand helfen.

Probleme ohne näheren Angaben er­wähnten insgesamt 3 Kinder und keine Angaben machten insgesamt 5 Kinder (1 Klasse: 2 Kinder, 4. Klasse: 3 Kinder).

Frage 5 beinhaltete das Ausmaß der Hil­fe, die ein körperbehindertes Kind nach Meinung der nichtbehinderten Kinder bei der Anfertigung der Hausaufgaben braucht.

Frage 5 lautete:Wird ein körperbehin­dertes Kind allein mit den Hausaufgaben fertig oder braucht es Hilfe?

In der 1. Klasse vertraten 14 Kinder die Meinung, daß Hilfe gebraucht würde. 6 Kinder erklärten, daßkeine Hilfe not­wendig sei. Fürmanchmal Hilfe war ein Kind und ein Kind sagte:Kommt darauf an, wie es wird. Bei den Kindern der 1. Klasse überwiegt demzufolge die Tendenz zur Notwendigkeit von Hilfe­stellung.

Die Antworten der Kinder der 2. Klasse waren:

Für eine Hilfestellung sprachen sich 12

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Kinder aus. Fürkeine Hilfe oderwird fertig u.ä. waren 4 Kinder. Ein Kind war der Meinung, daß:Die wo halt hand­gelähmt sind, brauchen Hilfe, die Fuß­gelähmten können es allein machen. Bei den Kindern der 2. Klasse überwiegt demzufolge die Tendenz zur Hilfe­stellung, ähnlich wie in der 1. Klasse. Kinder aus der 3. Klasse antworteten zusammenfassend wie folgt:

FürHilfe waren 13 Kinder. Fürkeine Hilfe odernein waren 0 Kinder. Für manchmal Hilfe waren 2 Kinder. Ein Kind war der Meinung:Meistens schon. Manche brauchen, manche nicht. 2 Kin­der sagtenvielleicht, z.B.wenn es etwas nicht begreift oderan den Ar­men was hat.

Die Tendenz zur Hilfestellung überwiegt in der 3. Klasse noch deutlicher als in den beiden vorangegangenen Klassen, dakein Kind ausschließlich der Meinung war, daß körperbehinderte Kinder keine Hilfe benötigten.

Die Kinder der 4. Klasse antworteten folgendermaßen:

FürHilfe waren 7 Kinder, fürkeine Hilfe oderallein waren ebenfalls 7 Kinder. Fürmanchmal Hilfe waren 2 Kinder. Fürvielleicht war ein Kind. Ein Kind wußte auf die Frage keine Ant­wort. Ein Kind äußerte sich differenzier­ter:Also, wenn es an den Füßen was hat, dann selber, wenn es am Kopf etwas hat, wennes nichtmehr gescheit denken kann, dann braucht es Hilfe. Die Kinder der 4. Klasse hielten tendenziell, im Vergleich mit den anderen Klassen, Hilfestellung für körperbehinderte Kinder für weniger nötig.

Die letzte Frage zum Komplex: Schule und körperbehindertes Kind bezog sich

auf die Beliebtheit eines behinderten Kindes in der Klassengemeinschaft. Frage 6 lautete:Wenn in deiner Klasse ein körperbehindertes Kind ist, hat es dann so viele Freunde, nicht so viele Freunde wie ein nichtbehindertes Kind auch oder mögen es die meisten Kinder nicht?

Die Antworten der Kinder, getrennt nach Kategorien und klassenspezifischer Ver­teilung, sind in Tabelle 1 zusammenge­faßt.

Die Angaben der prozentualen Häufig­keiten nach Tabelle 1 macht deutlich, daß die Beliebtheit des körperbehinder­ten Kindes im Klassenverband nicht­behinderter Kinder von den nichtbehin­derten als sehr unterschiedlich antizipiert wird, eher sogar in Richtung einer Ein­schätzung geringerer Beliebtheit des kör­perbehinderten Kindes. Ein eindeutig interpretierbarer, klassenspezifischer Ef­fekt ist nicht zu erkennen.

Bereich: Soziale Interaktion

Der dritte Fragenkomplex bezog sich auf das Thema der sozialen Interaktion, wo­bei unterschiedliche Aspekten beleuch­tet wurden.

Frage 7 hatte das ThemaNichtbehin­derte Freunde zum Inhalt und lautete: Haben körperbehinderte Kinder Freun­de, die nichtbehindert sind?

Zu Frage 7 wurden folgende Antworten gegeben(vgl. Tabelle 2):

Tabelle 2 zeigt eine deutlich ausgeprägte hohe Zustimmung der Kinder zu Frage 7.

In Frage 8 wurde nach der Reaktion der Kinder auf den Besuch eines körperbe­hinderten Kindes gefragt.

Tabelle 1: Antworten der Grundschulkinder zu Frage 6 über die Beliebtheit körperbehinderter

Kinder in der Klasse.

Kategorien

1. Klasse Körperbehindertes 44.97 Kind hat so viele Freunde Körperbehindertes 13.60 Kind hat nicht so viele Freunde Körperbehindertes 36.36

Kind mögen die meisten nicht

% Nennungen

2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 35.26 44.30 47.2 29.41 22.20 31.50 35.29 44.40 21.05

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIX, Heft 1, 1993

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