Alfred Fries& Ralf Gollwitzer+ Kinderantworten zur Körperbehindertenproblematik
Tabelle 2: Analyse der Antworten zu Frage 7 über mögliche Freundschaften von körperbehinderten
Kindern zu nicht behinderten Kindern.
Kategorien
1. Klasse uneingeschränkte Zustimmung 59.09 „wahrscheinlich, manchmal“ 13.63 Verneinung 18.18 „weiß nicht“ 9.09
% Nennungen
2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 88.23 77.77 73.68 5.88 22.23 15.78 5.88- 5.20
-- 5.23
Tabelle 3: Antworten zu Frage 8:„Hättest Du was dagegen, wenn ein körperbehindertes Kind zu Euch
zu Besuch kommt?“ Kategorien
1. Klasse „Nein, hätte nichts dagegen“ 81.81 „Ja, hätte was dagegen“ 4.54 „Weiß nicht“ 13.63
Frage 8 lautete:„Hättest Du etwas dagegen, wenn ein körperbehindertes Kind zu Euch zu Besuch kommt? Was kannst Du mit ihm spielen? Was würdest Du mit ihm spielen? Welche Probleme gibt es? Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Antworten der Kinder zur Frage:„Hättest Du was dagegen,wenn ein körperbehindertes Kind zu Euch zu Besuch kommt?“
Tabelle 3 zeigt, daß ein sehr hoher Anteil der Kinder nichts dagegen einzuwenden hätte,wenn ein körperbehindertes Kind zu Besuch kommen würde. An Spielen wurden in allen Klassen vorrangig altersgemäße Spiele ohne Bewegungskomponenten genannt. Wenn Probleme genannt wurden— dies war in sehr geringer Ausprägung der Fall— dann bezogen sich diese Probleme hauptsächlich auf Beeinträchtigungen des Spielverhaltens durch körperliche Probleme der behinderten Kinder.
Frage 9 sollte darüber informieren, was die Kinder denken, wenn ein körperbehindertes Kind in ihre Nachbarschaft ziehen würde.
Frage 9 lautete:„Wie ist es, wenn bei Euchnebenan ein körperbehindertes Kind einziehen würde?“
Zu dieser Frage wurden von den Kindern Mehrfachantworten gegeben. Die Auswertung der Anworten zu dieser Frage ist in Tabelle 4 wiedergegeben.
% Nennungen
2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 88.23 94.44 89.47 11.76 5,55 5.26
Hervorstechend ist die Tatsache, daß von den Kindern in einem hohen Prozentsatz der Nennungen Antworten mit positiver Tendenz gegeben wurden. Weiter ist zu bemerken, daß der Grad der Unsicherheit bei Kindern der 1. Klasse vergleichsweise höher zu beobachten ist.
Im folgenden sollen einige ausgewählte Antworten der Kategorien„Antworten mit positiver Tendenz“ und„Antworten mit negativer Tendenz“ angeführt werden.Innerhalb der Kategorie„Antworten mit positiver Tendenz“ wurden von den Kindern u.a. angeführt:„Gut“;„Daß der traurig ist“;„Spielen“;„Schön“;„Ja, da
hab' ich einen neuen Freund“;„Würde rüberschauen“;„Würde mir gefallen“; „Drum kümmern“;„Nett sein“;„Den tät ich was fragen“;„Suche Kontakt“;„Anfreunden“;„Würde hingehen“;„Wäre ganz in Ordnung“;„Würde mich vorstellen“;„Besuchen gehen“;„Wäre für mich überhaupt nicht schlimm“. Antworten mit negativer Tendenz waren u.a.:„Nicht schön‘;„Wäre irgendwie fremd“;„Nicht mit ihm spielen‘;„Mag ich nicht“.
Gefühle gegenüber körperbehinderten Kindern
In Frage 10 sollten die Kinder angeben, welche Gefühle sie haben, wenn ihnen ein körperbehindertes Kind begegnet. Frage 10 lautete:„Wie fühlst Du Dich, wenn Dir ein körperbehindertes Kind begegnet?“
Die meisten Kinder der 1. Klasse fühlen sich„gut“ oder„normal“, wenn sie einem körperbehinderten Kind begegnen. Allerdings fühlen sich auch vier Kinder absolut konträr(„„Schlecht, weil, daß es stirbt vielleicht“;„Anders, traurig‘; „Nicht schön“;„Nicht gut“). So haben, prozentual gesehen, nur /8,18% der Kinder negative Gefühle, wenn sie einem körperbehinderten Kind begegnen.
In der 2. Klasse waren die Reaktionen nicht mehr so eindeutig ausgeprägt wie in der 1. Klasse. Die Kinder fühlten sich
Tabelle 4: Zusammenfassung der Antworten zu Frage 9(in Klammer: Nennungen pro Kategorie)
Kategorien 1. Klasse (27) Antworten mit positiver Tendenz 16 Antworten mit negativer Tendenz 2 „Weiß nicht“ 7 „Egal“ Unsicherheit „Egal“
2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse (19)(23)(23) 15 19 17
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Tabelle 5: Zusammenfassung der Antworten der Kinder zu Frage 10, in der sie sich zu ihrer Gefühlslage bei einer angenommenen Begegnung mit einem körperbehinderten Kind äußerten.
Kategorien 1. Klasse (22) „Gut/Normal/Neugierig fühlen“ 13 „Schlecht/Traurig/Anders fühlen“ 4 „Weiß nicht“ 5
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIX, Heft 1, 1993
2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse (17)(18)(19) 11 11 6 10 1- 3 25