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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Alfred Fries& Ralf Gollwitzer: Kinderantworten zur Körperbehindertenproblematik

Tabelle 7: Vergleich zwischen negativen Aussagen in Frage 10 und Frage 11, zwischen möglichen Eigenempfindungen und angenommenen Umweltreaktionen, in Prozent

Kategorie 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse Schlecht/Traurig/ 18,18% 29,41% 38.88% 52,6% Anders fühlen(Frage 10)

Antizipiertes 36,36% 29,41% 55.55% 52,6% negatives Verhalten

der Umwelt(Frage 11)

Frage 10 als negatives Eigenempfinden bei einer möglichen Begegnung mit ei­nem körperbehinderten Kind ergaben. Tabelle 7 zeigt, daß sich das negative Eigenempfinden der Kinder an beste­hendeund neu hinzugewonnene Umwelt­erfahrungen anzupassen scheint.

Meinungen der Kinder zum Verhalten der Eltern

Frage 12 bezog sich auf die von den Kindern wahrgenommenen Einstellun­gen der Eltern.

Frage 12 lautete:Wäre es Deinen El­tern egal, wenn Du mit einem körperbe­hinderten Kind spielen würdest?

In der 1. Klasse wäre es nach Meinung von 11 Kindern den Eltern egal, ob sie mit einem körperbehinderten Kind spie­len würden. Ein Kind äußerte dazu, daß es zwar seinen Eltern egal wäre, aber nicht ihm selbst(‚Ja; des tät mir nicht wurst sein, ich tät mit dem spielen). Ein Kind gab keine Antwort, 2 wußten es nicht. 2 Kinder sagten, daß es ihren El­tern nicht egal wäre, konnten aber keine Gründe angeben(Nein, weiß nicht; Nein, jetzt fällt es mir nicht ein). 2 Kinder waren der Ansicht, daß es ihren Eltern nicht egal wäre, weil dies eine besondere Situation wäre. Dies bedeutet, die Eltern hätten nichts dagegen, sondern würden sich darüber Gedanken machen (Nein, daß es mitspielen soll;Nicht. Doch wäre schon etwas besonderes). 3 Kinder antizipierten negative Reaktio­nen der Eltern aus folgenden Gründen: Net so gern. Kannst du das mit dem machen;Wäre ihnen nicht egal. Die würden sagen, geh zu deinen Eltern; Nein, weil ich mich nicht anstecken soll.

Bei den Kindern der 2. Klasse wäre es nach Meinung von 11 Kindern den Eltern egal,wobei ein Kind nachMama und Papa differenzierte:Mama wärs egal. (Papa?)Auch. 2 Kinder wußten auf diese Frage keine Antwort. Ein Kind meinte, daß es seinen Eltern nicht egal wäre, konnte sich aber nicht vorstellen warum. Bei 3 Kindern wäre es den Eltern nicht egal, weil sie sich Gedanken über das gemeinsame Spiel machten(Also, z.B. vielleicht sagen sie, daß sie fragen, was ich mit dem spielen soll, wie halt, als tät ein Freund zu mir kommen, meine Mama ist halt auch dabei;Nein, du darfst ruhig weiterspielen;Nicht so recht. Daß ich nicht mit dem spielen soll, was des nicht kann).

In der 3. Klasse waren wiederum 11 Kinder, die mitja antworteten, wobei sich ein Kind genauer dazu äußerte:Ja, sie wären froh, wenn ich damit spielen tät. Ein Kind wußte es nicht, für ein anderes Kind war eswahrscheinlich und ein drittes Kind sagtevielleicht. Noch 3 andere Kinder äußerten sich mit vielleicht, konnten dies aber näher er­läutern:Vielleicht, daß es dem da gut gefällt. Vielleicht, daß er mehrere Freun­de hat;Vielleicht nicht, vielleicht, geh wieder zu deinen anderen Freunden. Viel­leicht, weil meine Mama die nicht so mag;Es kommt darauf an, ob ich zu Hause helfen muß.(Wenn nicht?) Vielleicht nicht.(Was sagen dann die Eltern?)Komm des Kind ist behindert, spiel halt etwas Leichtes mit ihm. Ein Kind antizipierte eine deutlich negative Reaktion der Eltern:Nein, laß das Kind. In der vierten Klasse schließ­lich fielen die Antworten wesentlich ein­deutiger und knapper aus. 2 Kinder wuß­ten keine Antwort, 16 Kinder antworte­ten kurz mitja und ein Kind sagte: Die hätten nichts dagegen.

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIX, Heft 1, 1993

Gedanken körperbehinderter Kinder in der Meinung der nichtbehinderten Kinder

In der letzten Frage sollten sich die Kin­der in die Welt der körperbehinderten Kinder versetzen und angeben, welche besonderen Gedanken diese hätten. Frage 13 lautete:Worüber denken kör­perbehinderte Kinder häufig nach? Die folgenden Tabellen(Tab. 8-11) sol­len die Häufigkeit der Antworten ver­schiedener Kinder darstellen.

Die KategorienFreunde undSpie­len, wie auchGesundheit undBe­hinderung wurden zu jeweils einer Ka­tegorie zusammengefaßt, weil wir der Meinung sind, daß die von uns befrag­ten Kinder diese Begriffe gedanklich as­soziierten.(Beispielhafte Antworten, Auswahl:Daß sie jemand zum spielen finden;Daß sie wieder gesund wer­den.)

Die Tabelle 8 macht deutlich, daß fast jeder zweite Schüler nicht in der Lage ist, sich vorzustellen, was körperbehinderte Kinder denken könnten.

Inder 2. Klasse wird die KategorieWeiß nicht deutlich von der KategorieGe­sundheit/,,Behinderung abgelöst. Die KategorienSchule undDenken ganz normal werden nicht mehr erwähnt(vgl. Tabelle 9).

In Tabelle-10 vereinigen die Kategorien Freunde/,,Spielen undGesundheit/ Behinderung die meisten Nennungen auf sich. Von den Kindern wurden teil­

Tabelle 8: Antwort der Kinder der 1. Klasse zu Frage 13

Antworten(-Kategorien)(Mehrfach-)Nennungen

Freunde/,,Spielen(5) Gesundheit/,,Behinderung(4) Schule(2) Weiß nicht(10) Denken ganz normal(1)

Tabelle 9: Antwort der Kinder der 2. Klasse zu Frage 13

Antworten(-Kategorien)(Mehrfach-)Nennungen

Freunde/,,Spielen(2) Gesundheit/,,Behinderung(12) Weiß nicht(4)

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