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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Heinz Süss-Burghart

ten gibt, in der Individualdiagnostik die­ser Extremgruppen keine Alternative zur K-ABC. Für die SON spricht bei Ex­tremgruppen nur der etwas niedrigere Testeinstieg. Die intellektuellen Fähig­keiten der Kinder werden mit diesem Test erheblich besser eingeschätzt als mit der K-ABC, was auch auf die er­heblich ältere Normierung zurückzufüh­ren ist. Der REYNELL ist als valider Sprachtest eine sinnvolle Ergänzung zur SON, aber kaum zur K-ABC. Diese prüft Srpachverständnis mit verschiedenen Subtests und bei Ib Kindern mitWort­schatz auch ausreichend die aktive Sprache. Bei gb Kindern dagegen scheint die zusätzliche Anwendung von REY­NELLSprachproduktion sinnvoll. Beide Tests geben nur Informationen

Literatur

Kamphaus, R.W.& Reynolds, C.R.: Clinical and Research Applications of the K-ABC. American Guidance Service, Minnesota, 1987. Melchers, P.& Preuß, U.: K-ABC. Deutschsprachige Fassung. Swets&

Zeltlinger, Amsterdam, 1991.

Anschrift des Autors:

Dr. Heinz Süss-Burghart, Dipl.-Psych. Kinderzentrum München Heiglhofstraße 65

D-81377 München

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» Psychometrische Tests bei mental retardierten Kindern

über die semantischen Fähigkeiten der Kinder; Syntax und Morphologie kön­nen nur durch die Verhaltensbeobach­tung beurteilt werden.

Die mentale Retardierung: Gb und Ib Kinder unterschieden sich in SON, REY­NELL und in der Skala FS(K-ABC) nur in den absoluten Werten, nicht in den Profilen. Fähigkeitsspitzen der Kin­der von beiden Gruppen waren das Er­innern vor allem visueller Reize(Wie­dererkennen(K-ABC), Memory(SON)); besonders schwach war das Erkennen und Benennen unvollständiger Abbil­dungen(Gestaltschließen(K-ABC)). Bei den gb Kindern fielen darüber hinaus die Subtests besonders schwach aus, de­ren Items

entweder seriell angeboten werden

Oder undeutlich bzw. unvollständig gestaltete Abbildungen sind und zur Lösung die aktive Sprache oder Fein­motorik verlangen(Zauberfenster, Zahlennachsprechen, Handbewegun­gen(K-ABC)).

Unterschiede in den Fähigkeitsstruk­turen der 1b und gb Kinder zeigen sich im Lösungsverhalten bei Aufgaben­typen, bei denen Reize seriell angebo­ten werden. Bei gb Kindern steht die Bearbeitung solcher Aufgabentypen ganz im Vordergrund; die Inhalte der Items sind dabei relativ unwichtig(z.B. Wörter, Handbewegungen), bei den Ib Kindern ist es umgekehrt.

Reynell, J.: Developmental Language Scales. NFER, Windsor 1977(dt. Sarimski, K.: Sprachentwicklungsskalen. Röttger, München, 1981). Snijders, J.& Snijders OOmen, N: Nicht-verbale Intelligenztestreihe 2 1/27,

Wolters Nordhoff, Groningen, 1977.

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XIX, Heft 2, 1993