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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Thomas Rammsayer& Arno Koch* Psychomotorische Leistung bei Down-Syndrom

Tabelle 1: Lift-off- und Ausführungszeit der Ver­suchspersonen mit Down-Syndrom(DS) und gei­stiger Behinderung undifferenzierter Atiologie (GB) in Abhängigkeit vom Behinderungsgrad. Angaben in ms.

Behin- Lift-off-Zeit Ausführungszeit derungs- DS GB DS GB BEL leicht SSs5 514 364 314 mittel 616 564 475 402

schwer 1053 743 1097 518

Tabelle 2: Intraindividuelle Standardabweichun­gen der Lift-off- und der Ausführungszeit für die Versuchspersonen mit Down-Syndrom(DS) und geistiger Behinderung undifferenzierter Atiolo­gie(GB) in Abhängigkeit vom Behinderungs­grad. Angaben in ms.

Behin- Intraindividuelle Standardabweichungen

derungs- Lift-off-Zeit Ausführungszeit grad DS GB DS GB leicht 204 206 101 164 mittel 176 146 156 83

schwer 624 237 496 129

langsamer als die GB-Gruppe mit 409 ms (F(1,54)= 15.0, p<.001). Wie bei der Lift-off-Zeit konnte auch für die Ausführungszeit ein signifikanter Haupt­effekt des Behinderungsgrads bestätigt werden(F(2,54)=24.8,p<.001), der auf eine signifikant längere Ausführungszeit der schwer behinderten Gruppe mit 808 ms gegenüber der mittel und der leicht behinderten Gruppe mit 439 bzw. 339 ms (jeweilsp<.01 im Scheff&-Test) zurück­geführt werden kann. Im Gegensatz zur Lift-off-Zeit konnte bei der Ausfüh­rungszeit eine signifikante Wechselwir­kung zwischen Behinderungsart und Be­hinderungsgrad belegt werden(F(2,54) = 9.5, p<.001). Innerhalb der DS-Grup­pe waren die Versuchspersonen mit leich­tem und mittlerem Behinderungsgrad sehr viel schneller als die Versuchspersonen mit schwerer Behinderung(jeweils p< .01 im Scheff&-Test), wohingegen sich innerhalb der GB-Gruppe lediglich Ver­suchspersonen mit leichtem und schwe­rem Behinderungsgrad signifikant von­einander unterschieden(p<.05 im Scheffe-Test). Die Ausführungszeit der schwer behinderten Versuchspersonen mit DS war mit 1097 ms auch sehr viel länger als die der GB-Versuchspersonen

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leicht

mittel

Behinderungsgrad

Abb. 1: Einfluß des Behinderungsgrads auf die Lift-off-Zeit. ** Unterschied zum schweren Behinderungsgrad p<.01.

mit schwerem Behinderungsgrad deren durchschnittliche Ausführungszeit 518 ms betrug(t= 3.9, p<.01). Diese Ergeb­nisse der Analyse der Wechselwirkung sind in Abbildung 2 dargestellt.

Bei der intraindividuellen Standardab­weichung als Maß für die individuelle Variabilität war bei der Lift-off-Zeit kein statistisch signifikanter Unterschied zwi­schen der DS- und der GB-Gruppe nach­weisbar. Allerdings konnte sowohl ein signifikanter Haupteffekt des Behinde­rungsgrads(F(2,54)= 6.4, p<.01) als auch eine signifikante Interaktion von Behinderungsart und Behinderungsgrad (F(2,54)= 3.3, p<.04) bestätigt werden. Dem Haupteffekt des Behinderungsgrads liegt ein signifikanter Unterschied in der mittleren intraindividuellen Standardab­weichung zwischen den Versuchsperso­nenmitmittlerem Behinderungsgrad(161 ms) und den Versuchspersonen mit schwe­rem Behinderungsgrad(431 ms) zugrun­de(p<.01 im Scheffe@-Test). Wie anhand der Analyse der signifikanten Interakti­on zwischen Behinderungsart und Be­hinderungsgrad belegt werden kann, be­ruht dieser Haupteffekt in erster Linie auf einer extrem hohen intraindividuellen Variabilität der Versuchspersonen mit

DS und schwerem Behinderungsgrad. Diese Gruppe unterscheidet sich mit 624 ms signifikant von den DS-Versuchsper­sonen mit mittlerem Behinderungsgrad, die eine intraindividuelle Standardab­weichung von 176 ms aufweisen(p<.05 im Scheff&-Test). Die intraindividuelle Standardabweichung der Ausführungs­zeit ist beim DS mit 232 ms signifikant höher als bei der GB mit einer intrain­dividuellen Standardabweichung von 117 ms(F(1,54)= 6.5, p=.01). Der signi­fikante Einfluß des Behinderungsgrads auf die intraindividuelle Variabilität der Ausführungszeit(F(2,54)= 6.8, p<.01), wird durch eine deutlich stärker ausge­prägte Variabilität von 312 ms bei den Versuchspersonen mit schwerer Behin­derung gegenüber 132 und 120 ms bei den Versuchspersonen mit leichtem bzw. mittlerem Behinderungsgrad verursacht (jeweils p<.05 im Scheff&-Test). Auch die Wechselwirkung zwischen Behinde­rungsart und Behinderungsgrad ist signi­fikant(F(2,54)= 6.4, p<.01). Innerhalb der DS-Gruppe ist die individuelle Va­riabilität der Ausführungszeit für die schwer behinderten Versuchspersonen mit 496 ms sehr viel höher als für die Versuchspersonen mit mittlerem Behin­

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVIIL Heft 2, 1992