Karl Heinz Wisotzki& Armin Mühlich+ Pilotstudie zur Adaptation des amerikanischen Tests CPHI
wenn ich etwas immer noch nicht verstanden habe.(H)
22. Ich bitte nur das zu wiederholen, was ich nicht richtig gehört habe. (H)
34. Wenn ich jemanden nicht verstanden habe, bitte ich ihn zu wiederholen, was er gesagt hat.(H)
47. Wenn ich bei Familienangehörigen oder Freunden Verstehensschwierigkeiten habe, erinnere ich sie an meine Hörprobleme.(H)
67. Wenn ich in Gesprächen jemanden nicht verstehe, erkläre ich ihm, daß ich schwerhörig bin.(H)
163. Ich bitte andere, lauter und deutlicher mit mir zu sprechen.(H)
165. Ich bitte andere, langsamer zu sprechen.(H)
Nonverbale Strategien. Die acht Items dieser Subskala beschreiben nonverbale Strategien, wie günstige Positionierung und Verminderung störender Hintergrundgeräusche, die Schwerhörige zur Verbesserung der kommunikativen Ausgangsbedingungen einsetzen können. Sie brauchen dabei andere Personen nicht um Unterstützung und Hilfe zu bitten oder ihre Schwerhörigkeit offenzulegen. Daher lassen sich diese Strategien auch als verdeckte Kommunikationsstrategien bezeichnen.
Items(Cronbach’ s Alpha= 0.78):
26. In schwierigen Hörsituationen begebe ich mich dorthin, wo ich so gut wie möglich hören kann.
36. Wennich Schwierigkeiten habe, den Gesprächspartner zu verstehen, achte ich genau auf sein Gesicht.(H)
42. Wenn ich irgendwo sitze, wo ich schlecht hören kann, wechsele ich den Platz.(H)
45. Bei geselligen Treffen begebe ich mich in gut beleuchtete Bereiche, um die Gesichter der Sprechenden sehen zu können.(H)
64. Bei Hintergrundgeräuschen begebe ich mich dorthin, wo sie mich am wenigsten stören.(H)
72. Wenn möglich, achte ich auf das Gesicht des Sprechers.(H)
166. In einer Gruppe versuche ich mich
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dort hinzusetzen, wo ich besser hören kann.(H)
167. Während einer Unterhaltung oder eines Gesprächs stelle ich den Fernseher/das Radio leise oder ab. (KH)
Persönliche Anpassung
Die im Vergleich zu den anderen Skalen hohe Itemanzahl(38 Items) zeigt, daß diesem Themenbereich innerhalb des CPHI ein besonders hoher Stellenwert zukommt. Erfaßt werden soll mit dieser Skala die persönliche Anpassung an die Schwerhörigkeit. Darunter sind die individuellen Veränderungen in der Person des Betroffenen zu verstehen, die auf Grund der Hörbeeinträchtigung und ihrer Auswirkungen auf die Kommunikation stattgefunden haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den emotionalen Komponenten der Akzeptanz der Hörbeeinträchtigung und ihrer Folgen und den emotionalen und verhaltensmäßigen Reaktionen auf immer wieder auftretende kommunikative Schwierigkeiten.
Die Skala umfaßt sieben Subskalen, die unterschiedliche Aspekte persönlicher Anpassung messen. Die Subskalen sind ‘“Selbstakzeptanz’,‘Akzeptanz der Hörbeeinträchtigung”,‘Ärger’,‘Abgabe der Verantwortung”,‘Übertreibung der Verantwortung”,‘Resignation’ und‘Streß’.
Selbstakzeptanz. Die fünf Items beschreiben negative Gefühle oder Einstellungen des Schwerhörigen, die der Schwerhörige gegenüber seiner eigenen Person hat, die entweder aus der Hörbeeinträchtigung selbst oder als Konsequenz aus den Verständigungsschwierigkeiten resultiert.
Items(Cronbach’ s Alpha= 0.84):
57. Ichkomme mir dumm vor, wenn ich jemanden bitten muß, das Gesagte zu wiederholen.(H)
70. Ichkomme mir dumm vor, wenn ich etwas falsch verstanden habe.(H)
74. Ich ärgere mich über mich selber, wenn ich nicht verstehen kann, was andere Leute gerade sagen.(H)
76. Ich werde verlegen, wenn ich jemanden bitten muß, das Gesagte zu
wiederholen.(H)
170. Ich ärgere mich über mich selber, wenn ich eine falsche Antwort gebe, nur weil ich nicht richtig verstanden habe.(H)
Akzeptanz der Hörbeeinträchtigung. Die erfolgreiche Bewältigung einer physischen Beeinträchtigung setzt voraus, daß die Tatsache der Beeinträchtigung akzeptiert wird. Die sechs Items dieser Subskala beschreiben die Schwierigkeiten des Schwerhörigen, seine Hörbeeinträchtigung gegenüber anderen Menschen einzugestehen.
Items(Cronbach’ s Alpha= 0.82):
24. Ich versuche den Eindruck zu erwecken, daß ich normal höre.(H)
63. Ich versuche, meine Schwerhörigkeit zu verbergen.(H)
83. Manchmal schäme ich mich wegen meiner Schwerhörigkeit.(Z)
108. Ich finde es schwer, anderen zuzugeben, daß ich schwerhörig bin.(Z)
125. Ichkannmit anderen Menschen nicht über meine Schwerhörigkeit sprechen.(Z)
140. Ich nehme eher in Kauf, einen Teil des Gesprächs nicht zu verstehen, als meine Schwerhörigkeit zuzugeben.(Z)
Ärger. Emotionale Reaktionen von Ungeduld, Gereiztheit und Ärger begleiten die Frustrationen, sich mit anderen Menschen nur unter Schwierigkeiten verständigen zu können. Die Subskala umfaßt fünf Items und stellt ein Maß zur Erfassung dieser von Ärger begleiteten emotionalen Reaktionen dar.
Items(Cronbach’ s Alpha= 0.76):
117. Ich werde mit Menschen ungeduldig, die nicht bereit sind, etwas für mich zu wiederholen.(Z)
134. Ich werde wirklich ärgerlich, wenn mich Leute so anschreien, als wäre ich taub.(Z)
143.Ich werde richtig ärgerlich, wenn ich andere nicht verstehen kann.(Z)
173. Ich reagiere gereizt, wenn ich in einer Unterhaltung Hörprobleme bekomme.(Z)
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 3, 1992