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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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schreiben dies richtig und entwik­keln eine Vorstellung für die Ver­suchsanordnung.

Sie erkennen spontan das Prinzip (z.B. Gleichgewicht) und stellen damit hypothetische Versuchsab­läufe dar.

Sie erkennen spontan die Meß­aufgabe und sagen aus, was zu messen ist und wie es gemessen werden kann.

Sie erkennen spontan alle Gegen­stände im Schnittbild und benen­nen sie richtig.

Sieerkennen die Funktion der Teile sowie die Bedeutung des Meßver­fahrens und stellen Hypothesen über die Ergebnisse auf.

Sie erkennen die Aufgabenstellung und beschreiben sie richtig unter Berücksichtigung aller Variablen und Abhängigkeiten.

Sie können spontan alle Eintragun­gen richtig benennen und geordnet lesen.

Sie können spontan aus der Tabel­le selbständig die Aufgabenstel­lung entwickeln.

: Sie führen Versuche unter Einbe­ziehung der Tabelle selbständig und fehlerlos durch und tragen die Ergebnisse ein.

Sie können alle Eintragungen der Tabelle spontan richtig wiederge­ben.

Sie erkennen spontan beide Bezie­hungen zwischen den beiden un­abhängigen und der abhängigen Variablen.

Sie erkennen den Zusammenhang zwischen jeweils der abhängigen und einer unabhängigen Variablen und drücken ihn mathematisch aus.

K 04:

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Erläuterungen zum Kategorienschema Lautsprachliche Äußerungen. Eine Überprüfung des Zusammenhanges von Qualität der Handlung und Quantität der Sprache kann unter Heranziehung der vorliegenden Video- und Tonbandauf­zeichnungen geschehen. Im Hinblick auf die oben genannten wissenschaftlichen Ansätze muß die Behauptung dahinge­hend hinterfragt werden, ob die Quanti­tät der sprachlichen Äußerungen wäh­

Alfons Strathmann- Lernprozeßanalyse und Konsequenzen für die Lernförderung

BE

rendeines Lernvorganges als Maß für die Qualität herangezogen werden darf. Um eine Überprüfung der Nullhypothe se zu ermöglichen, gilt es zunächst, ein Analyseschema zur Erfassung der Quan­tität von Sprache zu entwickeln, das Daten liefert, die eine sinnvolle statistische Ver­rechnung erlauben:

Tab. 4: Kategorienschema: Lautsprachliche Äu­ßerungen Kategorie I: Sprachäußerungen, die Bezeichnun­gen, Beschreibungen und Begriffe umfassen Sprachäußerungen, die handlungs­beschreibend sind Sprachäußerungen, die lokale Be­ziehungen und räumliche Zusam­menhänge beschreiben, bzw. zum Ausdruck bringen Kategorie IV: Sprachäußerungen, die kausale Be­ziehungen, Zusammenhänge aus­drücken.

Kategorie II:

Kategorie III:

Bei der erwarteten Annahme von HO wird es notwendig, die Qualität der sprachlichen Äußerungen zu berücksich­tigen, damit später auch eine qualitative Untersuchung durchgeführt werden kann. Um dies zu ermöglichen, werden bei der Konstruktioneines Analyseschemas qua­litative Abstufungen vorgesehen, die dann bei Bedarf herangezogen werden kön­nen. Wie bereits bei den Kategorien zur Auswertung der Lernaktivitäten bietet sich auch hier eine Abstufung in fünf verschiedene Qualitätsstufen an(Q1: beste sprachliche Leistung: exakte, zu­treffende Formulierung; bis Q5: schlech­teste sprachliche Leistung: falsche, unzu­treffende sprachliche Formulierung[aus­führliche Darstellung, Strathmann 1985, 85 f.]).

Es wurde die Auswertung festgelegt: Als zu bewertender Lernabschnitt gilt eine Phase(Phl; Ph2; Ph3; Ph4; PhS) der jeweiligen Lerneinheit. Bewertet(ausge­zählt) werden die Äußerungen aller Lerngruppeneiner Schulart innerhalb der einer Phase(Quantität), differenziert nach Qualität lund nach Lerngegenstand.

Datenerhebung

Anhand der Videoaufzeichnungen wer­den mit Hilfe der Analyseschemata von

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 3, 1992

drei unabhängigen Beobachtern die Da­ten erhoben und im Vergleich die end­gültigen Werte gewonnen. Für die Daten­erhebungLernaktivitäten wird ein sta­tistischer Fall wie folgt definiert: Ein Fall ist das vollständige Durchlaufen einer Lerneinheit(alle 14 Kategorien) zu ei­nem Lerngegenstand(Gleichgewicht; Schiefe Ebene) durch eine Lerngruppe (Regelschule; Schule für Lernbehinder­te). Demnach sind 16 Fälle der Sonder­schule und 10 Fälle der Regelschule zu analysieren. Dabei werden innerhalb des KategorienschemasAktivitäten für jede Lerneinheit die einzelnen Kategori­en bewertet und diesen entsprechend ih­rer Qualität eine Bewertungszahl(Rang­platz) zwischen(1) und(5) zugewiesen (Rangplatz 1= 1. Qualitätsstufe).

Es ergibt sich so für jeden Fall ein Da­tensatz von je 14 Daten(14 Kategorien). Die so erhaltenen Daten sind rangskaliert. Die Sprachäußerungen werden nach vier Kategorien bewertet und innerhalb einer Kategorie einer Qualitätsstufe von 1 bis 5 zugewiesen. Durch die Zuweisung zu der entsprechenden 4 x 5-Matrix erge­ben sich die Häufigkeiten der Feldbe­setzung. Je Phase(5) der Lerneinheit und je Lerngegenstand(2) wird für jede Schul­art eine Matrix erstellt, das heißt pro Schulart 10 Matrizen. In der Häufigkeit der Matrix gehen also in der Schulart Sonderschule 16 Lerngruppen zu acht Schülern, bei der SchulartRegelschule 10 Lerngruppen zu Schülern ein. Außer­dem ist für die Testauswahl zu berück­sichtigen, daß die Häufigkeiten der Matrix bereits Datenzusammenfassungen dar­stellen und demnach der Umfang der Stichprobe größer ist, als die 10 Fälle jeder Schulart vermuten lassen. Als sta­tistischer Fall gelten die Daten je einer Matrix, so daß 10 Fälle der Sonderschule und 10 Fälle der Regelschule vorliegen.

Ergebnisse

Analyse der Lernaktivitäten Leistungsvergleich der Regelschule mit der Schule für Lernbehinderte. Die Leistungen der Schüler/innen der Regel­

und Sonderschule wurden auf der Basis

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