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R. P. Garries, L. Hazinski& J. Hollenweger+ Soziale Trainingsprogramme bei geistig behinderten Erwachsenen
Tab. 1: Mittelwerte für alle Trainingsbedingungen
Unangepaßt
Gruppe Prätest M SD PosttestM SD
Sociale Interaktion mit Peers
TSK 23.0 15.6 16.0 9.0 TSK V-S 25.2 18.5 22.9 14.0 K 21.6 20.4 17.0 16.2
Angepaßt Follow-UpM SD PosttesttM Follow-UpM 27.4 19.5 16.1 27.5 27.8 18.5 22.1 27.0 20.7 16.5 17.7 21.4
Kommunikative Interaktion mit einem unbekannten Gesprächspartner
28.2 10.8 32.4 28.8 28.8 10.5 30.9 29.6 26.4 10.2 28.3 27.0 80.7 18.0 84.1 78.5 80.5 16.3 76.8 N5 69.3 15.8 71.8 74.4
Social Performance Survey Schedule
Verbal
TKS 29.7 9.1 33.7 10,3 TSK V-S 26.5 9.2 30.2 8.2 K 27.2 u 27.1 8.3 Nonverbal
TSK 76.4 20.4 68.3 19.0 TSK V-S N.5 13.4 79.8 16.0 K 65.1 22.2 66.7 18.8 TSK 126.5 21.4 132.6 23.2 TSK V-S 123.2 19.7 129.5 20.3 K 125.8 16.6 1323 26.6
137.0 18.0 131.5 135.9 134.1 23.9 131.1 135.8 132.5 22.8 131.8 132.1
TSK= Training in sozialen Kompetenzen; TSK V-S= Training in sozialen Kompetenzen mit Videoaufnahmen
zur Selbsteinschätzung; K= Kontrollgruppe
Trainingsdaten
Alle Versuchspersonen beider Trainingsbedingungen(TKS; TKS V-S) erreichten in jeder Trainingssitzung die im voraus festgelegten Verhaltenskriterien, Die durchschnittliche Anzahl aller Versuche zur Erreichung der gesetzten Kriterien für das erwünschte Verhalten lag bei 1,3 für die Gruppe mit dem Training in sozialen Kompetenzen und bei 1,3 für die Gruppe mit dem Training in sozialen Kompetenzen mit Videoaufnahmen zur Selbsteinschätzung. Die durchschnittliche Anzahl der Versuche, die jede einzelne Versuchsperson benötigte, um während einer Sitzung die gesetzten Kriterien für das erwünschte Verhalten zu erreichen, lagen bei der Gruppe mit dem Training für soziale Kompetenz zwischen 1,0 und 2,0 für das Initiieren eines Gesprächs und zwischen 0 und 2,2 für die verbale Reaktion. Demgegenüber lagen die Werte bei der Trainingsgruppe mit dem Selbsteinschätzung ab Video zwischen 1,0 udn 1,5 für die Initiieren eines Gesprächs und zwischen 0 und 1,9 für die verbale Reaktion.
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Datenanalyse
Für die Bestimmung der Trainingseffekte auf die Generalisierung der kommunikativen Kompetenz wurde eine Varianzanalyse mit Meßwiederholung verwendet. Die Ergebnisse des Posttests und des verzögerten Posttests wurden analysiert, indem die Daten des Prätests als Vergleichsgrößen für die Varianzanalyse verwendet wurden. Zur Feststellung allfälliger Unterschiede zwischen den Gruppen vor Trainingsbeginn wurde ebenfalls die Varianzanalyse zur Hilfe genommen. Tabelle 1 stellt die Mittelwerte und Standardabweichungen der abhängigen Variablen bei Prätest, Posttest und Follow-Up dar.
Eine Gesamteinschätzung der allgemeinen sozialen Orientierung wurde für die Analyse des Trainingseffektes verwendet. Diese Analyse wurde mittels einer Varianzanalyse mit Meßwiederholung über die Daten des Posttests und des Follow-Up berechnet. Die Analyse zeigte keine signifikanten Unterschiede für den Trainingseffekt und es gab keine signifikante Beziehung zwischen den Trai
ningsbedingungen und dem Zeitpunkt der Messung. Es wurde jedoch ein signifikanter Unterschied der Werte zwischen den einzelnen Messungen(Prätest, Posttest und Follow-Up) festgestellt[F(1,39) = 7.31, p<.05], wobei beide Trainingsgruppen eine erhöhte soziale Ansprechbarkeit beim Follow-Up zeigten.
Die Trainingseffekte wurden separat für verbales und nonverbales Verhalten analysiert aufgrund der Untersuchungen zur kommunikativen Interaktion mit einem unbekannten Gesprächspartner. Die Varianzanalyse konnte keinen signifikanten Effekt für das Training und für die Beziehung zwischen Training und dem Zeitpunkt der Messung feststellen. Es zeigte sich jedoch ein signifikanter Effekt des Zeitpunkts der Messung[F(1,39)= 4.94, pP<.05] bezüglich einer generellen Abnahme der verbalen Ansprechbarkeit beim Follow-Up.
Die Analyse der nonverbalen Reaktionen hingegen ergab keine signifikanten Trainingseffekte. es gab jedoch einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Training und dem Zeitpunkt der Untersuchung[F(1,39)= 2.51, p<.05] für die Gruppe mit Training der sozialen Kompetenz. Eine Abnahme des Reaktionsniveaus wurde bei zahlreichen nonverbalen Reaktionen festgestellt.
Eine Kovarianzanalyse wurde mit den Gesamtpunktwerten des Social Performance Survey Schedules(SPSS) vorgenommen. Der Haupteffekt des Trainings und der Zusammenhang zwischen Training und Zeitpunkt der Messung waren nicht signifikant. Es wurde allerdings ein Effekt gefunden für den Zeitpunkt der Messung[F(1,39)= 3.97, p<.05]. Die Erhebungen beim Follow-Up zeigten eine allgemeine Verbesserung der Meßwerte des SPSS.
Informelle Analyse
Bei der Durchsicht der Ergebnisse der wichtigsten Analysen zeigte sich, daß einige Versuchspersonen die trainierten Kompetenzen generalisierten, während andere dies nicht taten. Dabei stellt sich natürlich die Frage, welche Bedingungen diese Unterschiede bewirkt haben.
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 3, 1992