Tabelle 7: Vergleich der Testungen“klein” mit
und ohne vorheriger“groß”-Testung: Gruppe I,“klein” Gruppe IL”klein” (vorher“groß”)(vorher nicht“groß”) M: 29.21 21.20 sd: 8.11 10.23
Hypothese 2 ist belegt: Die vorherige Testung mit Version“groß” zieht einen Lerneffekt für die Testung“klein” nach sich(S%-Niveau; U= 132, z= 2.502, p= 0.0012).- Aber:
Hypothese 3: Im zweiten Test zeigt sich trotz des Vierwochen-Intervalls generell ein Lerneffekt:
Die Ergebnisse der zweiten Tests“klein” (Gruppe I) sowie“groß”(Gruppe II) fallen signifikant besser aus als jene der ersten Tests“groß”(Gruppe I) sowie “klein”(Gruppe II).
Tabelle 8: Vergleich der Testungen“groß” mit und ohne vorheriger‘klein”-Testung:
Gruppe I,“groß” Gruppe II,“groß” (vorher nicht“klein”)(vorher“klein”) M: 20.16 27.68 sd: 8.53 8.67
Der Mittelwertsunterschied ist auf dem 1%-Niveau signifikant(U= 128.5, z= 2.589, p= 0.0096). Es zeigt sich also als Bestätigung von Hypothese 4, trotz des zwischengeschalteten Vier-Wochen-Intervalls zwischen den beiden Testungen, ein deutlicher, genereller Trainingseffekt, der die Interpretationsmöglichkeiten für einen Teil der Ergebnisse einschränkt.
Hypothese 5: Die Durchführung der jeweiligen Version“groß” oder“klein” hat einen bedeutsamen Effekt auf die Rangreihen. Sie unterscheiden sich signifikant.
Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden Rangkorrelationen nach Spearman berechnet. Zur Widerlegung der Hypothese müßten diese Korrelationen signifikant ausfallen. Herangezogen wurden nur beide Gruppen für sich, da durch den im Rahmen der Hypothesen 2 und 3
Roland Stein+ Zur Raumvorstellungs-Fähigkeit Lernbeeinträchtigter
Tabelle 9: Rangkorrelationen nach Spearman zwischen beiden Testversionen
Signifikanz N
Gruppe 1: 0.756 0.001 1% 19 Gruppe 2: 0.484 0.04 5% 28
Gruppe Tr P
nachgewiesenen Lerneffekt hinsichtlich der Gesamtgruppe die Rangreihe ohnehin verschoben wird: jeweils eine Hälfte der Gesamtgruppe profitiert in jeder Version vom Lerneffekt, die andere nicht. Beide Korrelationskoeffizienten sind signifikant, jener von Gruppe 2 allerdings lediglich auf dem 5%-Niveau. Die Hypothese muß insofern abgelehnt werden: Die individuellen Ergebnisse in beiden Versionen zeigen auch über vier Wochen hinweg einen bedeutsamen Zusammenhang.
Hypothese 6: Unter power-Bedingungen ergibt sich für den LPS-8 eine deutlich andere Rangfolge der Probanden. Die Rangreihen der Version“groß/ power” unterscheiden sich signifikant von jenen der beiden speed-Varianten “groß” und“klein”.
Aus bekannten Gründen wurde auch hier auf eine Betrachtung der Gesamt-Stichprobe als Ganzes verzichtet.
Zu bedenken ist hierbei, wie oben bereits einmal erwähnt, daß die Rangreihen der Versionen“groß/speed” und“groß/ power” ohnehin voneinander abhängig sind, da die erzielten Punkte unter speedBedingungen in das Ergebnis unter powerBedingungen einfließen. Insofern ist hier eher mit einer signifikanten Beziehung zu rechnen.
Hinsichtlich dreier Fälle müßte die Hypothese bezüglich der signifikanten Korrelation zwischen beiden Rangreihen (speed<> power) abgelehnt werden: die
Ergebnisse in beiden Bedingungen unterscheiden sich nicht signifikant. Eine Ausnahme bildet folgender Fall: In Gruppe 2 wurde zuerst die Original- Version “klein” durchgeführt, vier Wochen später die Variante“groß”. Während die Rangreihen der(abhängigen) Versionen “groß/speed” und“groß/power” hochsignifikant ähnlich ausfallen, ergibt sich für die Rangreihen der Versionen“klein” und“groß/ speed” kein nachweisbarer Zusammenhang. Für diesen Fall in Gruppe 2 könnte die H1-Hypothese aufrechterhalten werden: die individuellen Testergebnisse fallen in den Varianten qualitativ unterschiedlich aus.
Daß bedeutsame Korrelationen hier nur im Falle voneinander abhängiger Ergebnisse zustandekommen, ist durch die 5%Signifikanz in Gruppe 1 zwischen der Version“klein” und der“groß-power”Variante widerlegt.
Diskussion der Ergebnisse
Entgegen der Intention erweist sich die gewählte Variante“groß” keineswegs als eine Erleichterung für die Probanden — angesichts der Ergebnisse(Hyp. 1) scheint es keinen Unterschied zu bedeuten, wenn man statt dessen die durch Zeitdruck und Unübersichtlichkeit einen wesentlich schwierigeren Eindruck machende Originalversion verwendet. Damit ist auch belegt, daß die hier getestete Stichprobe Lernbeeinträchtigter hinsichtlich ihrer Ergebnisse in diesem Test zum räumlichen Vorstellen im guten Bevölkerungsdurchschnitt liegt. Eine Übertragung dieses Befundes auf die Kohorten 1988 und 1989 scheint legitim.
Als überraschend stark erweist sich der Trainingseffekt für diesen Test bereits bei zweimaliger Durchführung und einem Intervall von vier Wochen. Welche
Tabelle 10: Rangkorrelationen nach Spearman zwischen speed- und power-Versionen
Gruppe Version“speed” I P Sign. N Gruppe 1:“klein” 0.546 0.04 5% 19 Gruppe 1:“groß” 0.543 0.04 5% 19 Gruppe 2:“klein” 0.264 1.00- 25 Gruppe 2:“groß” 0.593 0.001 1% 25
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 4, 1992
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