Roland Stein- Zur Raumvorstellungs-Fähigkeit Lernbeeinträchtigter
der beiden Varianten dabei als erste eingesetzt wird, spielt keine Rolle: Für beide Gruppen ergeben sich zwischen den Mittelwerten der beiden Testungen Unterschiede mit Signifikanzen um das 1%Niveau herum. Dies gilt es bei mehrfachem Einsatz eines solchen Verfahrens kritisch zu berücksichtigen.
Hinsichtlich der Frage, ob unter powerBedingungen andere Probanden bessere Ergebnisse erzielen als unter speed-Bedingungen, kann aufgrund der hier vorgenommenen Analyse keine klare Antwort gefunden werden. Für einen Teil der Ergebnisse bestätigt sich diese Hypothe
Literatur
se, für einen anderen Teil jedoch nicht. Problematischer Aspekt der vorliegenden Daten ist, daß für die Version“groß” die Ergebnisse unter speed- und unter power-Bedingungen keineswegs unabhängig voneinander sind: derselbe Test wurde ja nach der Zeitgrenze von vier Minuten einfach ohne weitere Zeitvorgabe beendet. Somit läßt sich nicht exakt bestimmen, welcher Anteil der Korrelationen auf diesen Effekt und welcher auf eine tatsächliche Rangreihen- Ähnlichkeit der beiden Bedingungen zurückzuführen ist. Diesem Thema, das auch die Frage des Einflusses von Testsituation
und Zeit-Streß umfaßt, müßte mit einer größeren Stichprobe noch einmal gesondert nachgegangen werden.
Eine Überprüfung des Ergebnisses hinsichtlich der Fähigkeit dieser Population zur Raumvorstellung unter Heranziehung eines anderen Testverfahrens wird aus zwei Gründen notwendig sein müssen: Einmal, um das überraschend gute Abschneiden zu hinterfragen oder aber zu untermauern, zum anderen angesichts der Kritik an der hier eingesetzten Aufgabenform.
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Anschrift
Dipl.-Psych. Roland Stein Bergische Univ./GHS Wuppertal Fachbereich 3
Gaußstr. 20
5600 Wuppertal 1
166
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 4, 1992
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