der Regelschule gewesen sein, Hauptschüler in ihrer Schullaufbahn mindestens eine Klasse, darunter eine der beiden ersten Grundschulklassen, wiederholt haben und im dritten und/oder vierten Schuljahr in mindestens zwei Hauptfächern höchstens ausreichende Noten erzielt haben. Da in Darmstadt eine größere Zahl ausgewählter Schüler wegen fehlender Elterneinwilligung ausfiel, mußte hier auch an zwei Gesamtschulen mit Förderstufe nach entsprechenden Kindern gesucht werden. Bis auf wenige Ausnahmen waren alle angeschriebenen Schulen zur Mitarbeit bereit.
Parallelisierung. Aus der Gesamtstichprobe I(vgl. Abbildung 1) wurden nach den genannten Kriterien streng vergleichbare Schüler gesucht, wobei die parallelisierten Stichproben die unterschiedlichen Sonderbeschulungsquoten(SBQ) widerspiegeln sollten. Da die Sonderschüler die SfL seit mindestens zwei Jahren besuchen sollten, wurde das SBQ-Verhältnis zum Zeitpunkt der Überweisung herangezogen: im Schuljahr 1983/84 besuchten in Kassel relativ gesehen 1.8 mal so viele Schüler wie in Darmstadt eine SfL. Dementsprechend wurden den 41 Kasseler Sonderschülern 23 Schüler der SfL und 18 Regelschüler aus Darmstadt zugeordnet(Stichprobe II). Innerhalb der Paare sollten die Schüler das gleiche Alter und die gleiche Anzahl von Schulbesuchsjahren haben sowie möglichst aus derselben sozialen Schicht stammen. Besuchten beide Paarlinge die SfL, sollte die Dauer der Sonderbeschulung ebenfalls identisch sein. Entscheidendes Kriterium der Parallelisierung in dieser Untersuchung ist die Schulleistung vor Überweisung in die SfL: Hier wurden die Schulnoten der Hauptfächer(Deutsch, Rechnen, Sachkunde) herangezogen bzw. der schriftlich begründete Vermerk der Nichtversetzung. Mit geringfügigen, tolerierbar erscheinenden Abweichungen von diesen Kriterien gelang es, 41 Schülerpaare zu bilden. Eine nachträgliche Prüfung sollte zeigen, ob sich die beiden Gruppen in ihrer aktuellen Intelligenzleistung oder anderen Kontrollvariablen unterscheiden. Wie aus Abbildung 1 hervorgeht, befinden sich in der Stichprobe II
Lothar Tentetal.+
Stichproben Kassel
I
N=41 14 KS- SfL|KS-RS
PARALLELISIERUNG
Ist die Schule für Lernbehinderte überholt?
Darmstadt
26 37 DA-SfL| DA- RS
nach Stichprobenkennwerten
Abb. 1: Vereinfachtes Schema der Stichprobenzusammenstellung KS-SfL/DA-SfL: Kasseler/ Darmstädter Kinder in einer Schule für Lernbehinderte
KS-RS/DA-RS: KS-Par /DA-Par:
18 Paare, bei denen ein Kasseler Schüler der SfL mit einem Regelschüler aus Darmstadt parallelisiert ist.. Zeichnen sich auf dieser Analyse-Ebene Effekte der Sonderbeschulung ab, müßten sie bei einem Vergleich allein dieser 18 Paare (Stichprobe III) deutlicher zu Tage treten. Auch hier wurden die Einflüsse möglicher Störvariablen kontrolliert.
Stichprobenbeschreibung
Gesamtstichprobe. In Darmstadt nahmen 26 Schüler der SfL(aus 10 Klassen) und 37 Regelschüler(aus 24 Klassen) an der Untersuchung teil. Die Kasseler Stichprobe setzt sich aus 41 Sonderschülern(aus 16 Klassen) und 14 Regelschülern(aus 8 Klassen) zusammen; sie waren nach unseren Kriterien von den Schulen herausgesucht worden. Kinder aus Kasseler Regelschulen wurden in die
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 1, 1991
Kasseler/ Darmstädter Regelschüler Parallelisierte Stichprobe aus Kassel/ Darmstadt
Gesamtstichprobe aufgenommen, um zu zeigen, daß auch dort Schüler zu finden sind, die die Auswahlkriterien erfüllen. Außerdem werden dadurch Interaktionen zwischen Schulart und Untersuchungsgebiet überprüfbar.
Die vier Stichproben unterscheiden sich im Mittel nicht in ihrem Alter. Das Geschlechterverhältnis entspricht dem üblichen Wert von 60 Jungen zu 40 Mädchen. Alle Schüler besuchen die Schule seit etwa sieben Jahren, Die Dauer des SfL-Besuchs beträgt bei Sonderschülern im Mittel knapp drei Jahre. Die Sozialschicht-Unterschiede sind nicht signifikant, wobei anzumerken ist, daß weder die Lehrer noch die Schüler in der Lage waren, exakte Angaben über die Berufe der Väter zu machen. Bei den z.T. unvollständigen Angaben zur Arbeitslosigkeit ergeben sich hier keine Unterschiede, Die Überprüfung weiterer Kontrollvariablen zeigte nur noch in der Berufs
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