Tabelle 1: Mittelwerte und Standardabweichungen des Gesamtergebnisses der Mathematiktests von schulleistungsschwachen und nicht-schulleistungsschwachen Schülern unter verschiedenen schulorganisatorischen Bedingungen zu den Zeitpunkten t 1 und t 2
Zunächst wurde eine vierfache Varianzanalyse mit ungleichen Zellenbesetzungen durchgeführt. Aus Tabelle 1 werden
AV: Mathematik= t2 neben den Mittelwerten und StandardX Ss n abweichungen insbesondere die unglei4° Klasse 34.1 16.6 38 chen Stichprobengrößen in den einzelHS 5. Klasse 38.3 19.2 49 nen Zellen ersichtlich. Tabelle 2 zeigt, daß neben den Signifikanzen der FaktoRG- 4 Klasse 62:2 12:9 40 ren Klassenstufe, SchulleistungsschwäSLS 5. Klasse 66.5 13.9 31» StUNg che, Schulform und Meßzeitpunkt auch RG+ 4 Klasse 59.5 13.3 26 die für die Bestätigung der Hypothese er5. Klasse 64.8 18.3 13 z Sn: z i forderliche signifikante Wechselwirkung von ‚Schulform‘ x„Meßzeitpunkt“ 4. Klasse 28.6 10.7 14 47.4 19.1 14 N% oe HS 5. Klasse 445 11.1 7 60.9 17.4 7(CxD) vorliegt(F=18.43, p<.001). In Abbildung 1 wird der geringere Anstieg RG-* mem 9 tr dag en Er das der Leistungen von schulleistungsschwaNSLS.. K e Y chen Schülern in Sonderklassen(HS) geRG+ 4 Klasse 48.7 14.4 210 77.2 13.4 210 genüber solchen in Regelklassen(RG+, 5. Klasse 69.0 14.5 147 87.6 9.5 147 RG-) graphisch sichtbar. Abkürzungen: AV Abhängige Variable Bei den Varianzanalysen stellte unter SLS Schulleistungsschwacher Schüler anderem die teils extrem ungleiche ZelNSLS Nicht-schulleistungsschwacher Schüler; z HS Hilfsschule(Sonderschule für Lernbehinderte) lenbesetzung en Problem dar, Wir Ver RG- Regelklasse ohne Heilpädagogische Schülerhilfe suchten dies mit einer zweiten VarianzRG+ Regelklasse mit Heilpädagogischer Schülerhilfe analyse mit gleicher Zellenbesetzung zu t1 Messzeitpunkt 1 lösen. Diese wurde durch eine Zufallst2 Messzeitpunkt 2
tert. Diese wurden mit dem Untertest Grundoperationen und dem Untertest Textrechnen erhoben. Die Konstruktion erfolgte nach klassischen Testkriterien. Die beiden Untertests wurden zusätzlich nach dem probabilistischen Modell von Rasch analysiert. Es konnte eine hohe Modellgültigkeit angenommen
werden. Aufgrund der bereits erwähnten Ergebnisse der Faktorenanalyse konnten wir ohne weiteres die Ergebnisse der beiden Untertests zu einer mathematischen Gesamtleistung zusammenfassen; die Auswertungen erfolgten jedoch auch mit den Daten der einzelnen Untertests.
Tabelle 2: Ergebnisse der Varianzanalyse mit den Daten der Mathematiktests der ganzen Stichprobe
A Klassenstufe(4./5.)
78.68
auswahl- der einzelnen Zellenstichproben erreicht. Wenn die Ergebnisse dieser zweiten Varianzanalyse mit gleicher Zellenbesetzung, jedoch stark reduziertem N, den Ergebnissen der Varianzanalyse mit ungleicher Zellenbesetzung entsprechen, besteht nur noch wenig Grund, den Ergebnissen wegen ungleicher Zellenbesetzung nicht zu trauen. Tatsächlich erbrachte dieser Auswertungsmodus wieder die gleichen Signifikanzen, insbesondere auch die signifikante Wechselwirkung von„Schulform“ x„Meßzeitpunkt“(F=7.38, p<.001). Auf eine Wiedergabe weiterer Tabellen wird aus Platzgründen verzichtet. In Abbildung 2 wird jedoch die Wiederholung des Ergeb
B Schulleistungsschwäche(SLS/NSLS) 277.53 ‚000. ichend.deutlich
C Schulform(HS/RG-/RG+) 108.57„000 SS6S AUSTEICNENC-NEUFIGT,
D Messzeitpunkt(t1/t2) 1240.53 ‚000 Bei der Beantwortung der Frage nach der Entwicklung der Schulleistungen
AXxB 8.68 ‚003 f
AxXC‘26 nn ergab sich außerdem das Problem des
AxD 28.82„000 möglichen Einflusses unterschiedlicher
DE Da O0 IQs, unterschiedlicher Sozialschichtzu
en D 18.43"000 gehörigkeit und unterschiedlicher Ausgangsleistungen zum Meßzeitpunkt t 1
AxBxC 847 auf die Ergebnisse. Eine Kontrolle die
AxBxD ‚370 5 AN x.
AxCxD"018 ser Variablen mit Hilfe einer Kovarianz
BxCxD ‚006 analyse schien uns wegen der unklaren
AxXxBxCxD
38
Voraussetzungen zu problematisch. Eine methodisch saubere Lösung des Pro
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 1, 1991