Urs Haeberlin
Gesamtergebnis der Mathematiktests
u Messzeitpunkt
Schulleistungsschwache Schüler(SLS) gsschwache Schüler(NSLS) ule für Lernbehinderte:
‚ogische Schülerhilfe
Nicht-schulleistun; Hilfsklasse Regelklasse ohne Heilpädag:
Regelklasse mit Heilpädagogischer Schülerhilfe
Abb. 3: Gesamtergebnis der Stichprobe.
4. Die durchschnittlichen Leistungsfortschritte vergleichbar schulleistungsschwacher Schüler sind in Regelklassen eindeutig besser als in Sonderklassen. Dies gilt sogar dann, wenn die schwachen Schüler in den Regelklassen keine Heilpädagogische Schülerhilfe erhalten. Der bessere Leistungsfortschritt von schwachen Schülern in Regelklassen gegenüber vergleichbaren Schülern in Sonderklassen zeigt sich besonders ausgeprägt in Mathemathik, bestätigt sich mit etwas geringerer Deutlichkeit aber auch in den Sprachleistungen. Selbstverständlich bedeutet dieses Ergebnis nicht, daß die leistungsschwachen Schüler in der Regelklasse die„guten‘‘ Schüler aufholen; sie würden aber nach einer Sonderklasseneinweisung leistungsmäßig noch weiter hinter das Leistungsniveau der Regelschüler zurückfallen.
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Mathematiktests der parallelisierten
- Wertgeleitete Integrationsforschung
(2)
Schulleistungsschwache Schüler SLS Nicht-schulleistungsschwache Schüler NSLS = Schüler in Hilfsschulklassen
Abb. 4: Ergebnis im Untertest Grundoperationen mit der ganzen
Stichprobe, dargestellt aufgrund der Personparameter nach Rasch.
Bezüglich der Selbsteinschätzung des emotionalen Befindens in der Schule deutet sich nur tendenziell, aber nicht signifikant eine Bestätigung der Hypothese an.
Zur Situation von vergleichbar schwachen Schülern in Sonderklassen und in Regelklassen kann somit folgende zwsammenfassende Durchschnittsaussage gemacht werden: In den Regelklassen mit Heilpädagogischer Schülerhilfe hat sich bezüglich der Unbeliebtheit von Schulversagern sowie bezüglich ihrer negativen Selbsteinschätzung der sozialen Integration und der eigenen Fähigkeiten nichts Wesentliches verbessert. Die Möglichkeit zur Verbesserung der Schulleistungen ist hingegen in den Regelklassen bedeutend günstiger als in den Sonderklassen; dabei scheint es nicht einmal eine Rolle zu spielen, ob es sich um eine gewöhnliche Regelklasse oder um eine Regelklasse mit Heilpäd
agogischer Schülerhilfe handelt; bloßes Sitzenlassen in der Regelklasse scheint für die Leistungsfortschritte gar mehr zu bringen als die Sonderklasseneinweisung.
Bezugsgruppentheoretische Einordnung der Ergebnisse
Die Befunde lassen sich plausibel mit Bezugsgruppeneffekten(Ulich 1972) unter dem leistungsideologisch geprägten schulischen Wertklima erklären, an dessen Veränderung in den Integrationsversuchen sich offenbar niemand gewagt hat. Wenn in vielen Eltern- und Schulhäusern gute Schulleistungen positiv und schlechte Schulleistungen negativ bewertet werden, und wenn dies den Schülern in vielen alltäglichen Situationen zu merken gegeben wird, dann ist bei
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVII, Heft 1, 1991