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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Gerhard W. Lauth*

Entwicklungsförderung bei sozial-kognitiver Retardierung

Ich will anfangen!

Ich mache mir einen Plan,

Abb. 2: Signalkarten

Anlage der Figur ein zwar geniales, aber oft unstrukturiertes Verhalten an den Tag legt. Folglich ist es schnell einsich­tig, daß er besonders dann zu guten Er­findungen gelangt, wenn er seine Tätig­keit strukturiert, Planungen anstellt und Überprüfungen vornimmt. Hierzu steht ihm auch in den Comic-Geschichten ein Helferlein zur Seite.

Insgesamt bildet diese Figur also recht gut das Interventionszielbedachtsam vorgehen ab. Die Problemlösestrategie wird den Kindern durch eine Geschichte nahegebracht, in der dargestellt wird, wie Daniel Düsentrieb eine Filmkamera baut. In dieser Geschichte werden die Signalkarten und ihre Bedeutung veran­schaulicht:

Daniel Düsentrieb hat sich vorgenom­men, eine Filmkamera zu bauen. Dies ge­lingt ihm dann gut, wenn er gut gelaunt und konzentriert an die Arbeit geht.

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Was ist meine Aufgabe?

Das habe ich gut gemacht!

Überprüfen!!

Beim Erfinden verwendet er Tricks. Er fragt sich zuerst, was ist meine Aufgabe? Was soll ich tun?(die entsprechende Sig­nalkarte wird eingeführt). Hier will Da­niel Düsentrieb eine Filmkamera bau­en...(jetzt werden die verschiedenen Signalkarten im Verlaufe der Geschichte vorgestellt und ihre Bedeutung in einem sogenannten Modellierungsdialog mit den Kindern besprochen. Kommentare der Kinder werden aufgegriffen und im Sinne der Signalkartenbedeutung fest­gehalten).

Ziel des Trainings ist es also, daß die Kin­der ihr Handeln an diesen Signalkarten ausrichten und diese Handlungsorganisa­tion im Verlaufe des Trainings verinner­lichen(internalisieren). Folgende Signal­karten(Problemlösestadien) werden da­bei eingeführt:

Ich will anfangen!

Die Kinder lenken ihre Aufmerksamkeit auf

HEILPÄDAGOGISCHE

Kenne ich schon etwas ähnliches?

das anstehende Problem bzw. die Problem­situation.

Was ist meine Aufgabe?(Was soll ich tun?)

Definition der Problemsituation: Die Kinder beschreiben den Ausgangszustand ihrer Hand­lung(z.B. die Aufgabe) und bestimmen das Ziel ihres Handelns.

Kenne ich etwas ähnliches?

Rückgriff auf Vorerfahrungen: Die Kinder überlegen, ob sie auf Erfahrungen mit ver­gleichbaren Problemen zurückgreifen können (deklaratives Wissen).

Ich mache mir einen Plan!

(Wie soll ich vorgehen?)

Die Kinder organisieren ihr Verhalten voraus­planend und entwickeln Lösungsmöglichkei­ten.

Langsam machen! Die Kinder gehen langsam und reflexiv vor.

Überprüfen!(Ist es so richtig?) Die Kinder überprüfen und beurteilen die ei­genen Tätigkeitsergebnisse.

FORSCHUNG Band XVII, Heft 4, 1991