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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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verstärkt ins Gewicht. Für leichtere Sprachauffälligkeiten scheint gegenwär­tig auch noch ein gewisses Defizit an zu­verlässigem, für individuelle Prognosen ausreichendem Wissen über deren Per­sistenz zu bestehen.

Die Belege für die Wirksamkeit eines Selektionsfilters verweisen schließlich auf eine weitere, bislang kaum reflek­tierte Problematik, die Rolle und Funk­

Toni Mayr

tion der Regelerzieherin als Koopera­tionspartnerin. Hier spricht manches da­für, daß die Leistungsfähigkeit solcher Fördersysteme ganz wesentlich davon abhängt, inwieweit auch die Regeler­zieherin über entsprechende sonder­pädagogische Qualifikationen verfügt (vgl. auch Teumer 1983). Die These ist unmittelbar einsichtig für den Prozeß der Identifikation, sie gewinnt an Plau­

Zur Epidemiologie von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen

sibilität auch im Hinblick auf den Pro­zeß der Intervention, folgt doch allein schon aus der großen Häufigkeit sprach­licher Auffälligkeiten bei Kindergarten­kindern, daß die hier anstehenden päd­agogisch-therapeutischen Aufgaben in vielen Fällen nur in einer gewissen Ar­beitsteiligkeit angemessen bewältigt werden können.

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HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVI, Heft 1, 1990 19