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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Toni Mayr*

Verhaltensauffälligkeiten bei Vorschulkindern

Tabelle 2: Einfluß von Sprachauffälligkeiten(SA) und Geschlecht(G) auf unterschiedliche Dimen­

sionen der Verhaltensauffälligkeit(Univariate Varianzanalysen mit geplanten Kontrasten für SA)

Skala Anova Einzelkontraste für SA Effekt p(F) Kontrast p(T) Eta-Quadrat Aggressivität SA.140(0 vs 1)298002 (0 vs 2) ‚568001 (0 vs 3) ‚767<.0005 G<.0005(0 vs 4) ‚051008 SAxG.326 Aggressive SA.079(0 vs 1) ‚550 ‚001 Unangepaßtheit(0 vs 2)371 ‚002 (0 vs 3) ‚106 ‚005 G<.0005(0 vs 4) ‚056 007 SAxG ‚839 Schüchternheit/ SA.004-(0 vs 1) ‚749<.0005 Gehemmtheit(0 vs 2) ‚045 ‚008 (0 vs 3)001 ‚023 G ‚087(0 vs 4) ‚055 ‚008 SAxG ‚691 Aufmerksamkeits- SA<.0005(0 vs 1) ‚664<.0005 störungen(0 vs 2)230003 (0 vs 3)<.0005 ‚049 G ‚010(0 vs 4) ‚001 ‚023 SAxG ‚274 Hyperaktivität SA<.0005(0 vs 1)741<.0005 (0 vs 2)104 ‚005 (0 vs 3)<.0005 ‚046 G ‚002(0 vs 4)<.0005 ‚041 SAxXxG.148 Motorische SA<.0005(0 vs 1) zn<.0005 Auffälligkeit(0 vs 2).009 ‚014 (0 vs 3)<.0005 ‚055 G166(0 vs 4)<.0005 048 SAxXxG358 Überempfindlichkeit SA ‚004(0 vs 1) ‚844<.0005 (0 vs 2)148 ‚004 (0 vs 3) ‚005 ‚016 G150(0 vs 4).016 ‚012 SAxXxG.648 Abhängigkeit SA001(0 vs 1) ‚560 ‚001 (0 vs 2) ‚904<.0005 (0 vs 3) ‚096 ‚006 G ‚011(0 vs 4)<.0005 ‚026 SAxG.266

Verhaltensstörungen auf der anderen Seite allein auf der Basis der durch den Faktor SA oder einen seiner Parameter in den Einzelskalen erklärten Varianz zu beurteilen, zumal dem Verhaltensauf­fälligkeitsfragebogen ja ein faktorenana­lytisches Konzept mit zumindest teil­

weiser faktorieller Unabhängigkeit der Einzelskalen zugrundeliegt.

Eine simultane Behandlung dieses Pro­blems im Rahmen eines einheitlichen MANOVA-Modells war, darauf wurde bereits hingewiesen, nicht möglich. Um die Frage nach dem Iısgesamt-Zusam­

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XVI, Heft 1, 1990

menhang zwischen Sprach- und Verhal­tensauffälligkeit dennoch näher abzu­klären, wurden diskriminanzanalytische Untersuchungen mit 7 Verhaltensauf­fälligkeitsskalen als Unabhängigen Vari­ablen(die Skala ‚Aufmerksamkeitsstö­rung blieb wegen der Überschneidung ihres Itemsatzes mit dem der Skala ‚Hy­peraktivität ausgeklammert) und SA als Gruppierungsvariable durchgeführt. Was die Gruppierungsvariable(SA) betrifft, beschränkten wir uns aufgrund der Er­gebnisse der Varianzanalysen auf ein reduziertes Modell mit den beiden Teil­gruppen SA-0 und SA-3, weil SA-3 ein­mal gut von der unauffälligen Kontroll­gruppe abgrenzbar und(im Unterschied zur ebenfalls gut abgrenzbaren Gruppe SA-4) in der Symptomatik relativ ‚rein war. Über den Aufweis multivariater Zu­sammenhänge hinaus versprach ein sol­ches Vorgehen auch Hinweise darauf, welche Einzelmerkmale am besten zwi­schen einer sprachauffälligen und einer sprachunauffälligen Gruppe von Kin­dern trennen. Bei der Diskriminanzana­lyse wurde ein Vorgehen mit schrittwei­sen Einschluß der UVs(Einschlußni­veau= 1; Auswahlkriterium: Minimie­rung von Wilks Lambda) gewählt.

Aus Tabelle 3 geht hervor, daß das Merk­mal ‚Motorische Auffälligkeit am mei­sten zur Gruppentrennung beiträgt, es folgen mit großem Abstand die Aspekte ‚Hyperaktivität und ‚Aggressivität. Die restlichen 4 Skalen liefern keine signifi­kante zusätzliche Trenninformation. Die auf der Basis der drei einbezogenen Ska­len ermittelte Diskriminanzfunktion(Ei­genwert=.20236) trennt die beiden

Tabelle 3: Diskriminanzanalyse

Wilks

Schritt Variablen Lambad P({F) 1 Motorische Auffälligkeit ‚8562<.00005 2 Hypceraktivität.8377<.00005 Aggressive Unangepaßtheit 8317<.00005

UVs: Verhaltensauffälligkeitsskalen

AV: Sprachauffälligkeit(SA-0, SA-3)

Trennende Variablen bei schrittweisem Ein­schluß der UVs

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