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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Hannelore Grimm ­

Sprachentwicklungsprobleme Leseprobleme

hoch angesetzte Prädiktionswert von Aufgaben zur phonologischen Bewußt­heit kritisch zu überprüfen ist, stellen in diesem Zusammenhang Mannhaupt und Jansen heraus. Und schließlich weist Moch in ihrem Überblicksreferat nach, daß leseschwache Schüler nicht allein Schwierigkeiten mit dem Entschlüsseln von Graphemen haben, sondern daß sie

Literatur

insgesamt Probleme mit der Sprachver­arbeitung aufweisen. Bei Förderungs­maßnahmen, so ergibt sich hieraus, ist also nicht nur bei Entschlüsselungspro­zeduren, sondern auch bei Verarbeitungs­prozessen auf höherer sprachlicher Ebene anzusetzen.

Die insgesamt sechs Arbeiten sind im Rahmen von zwei Forschungsschwer­

Deutsche Forschungsgemeinschaft(1978). Zur Lage der Legasthenie­forschung. Mitteilung/Kommission für Erziehungswissenschaft;

1. Boppard: Boldt.

Anschrift der Verfasserin

Univ. Prof. Dr. Hannelore Grimm Abteilung für Psychologie

der Universität Bielefeld Postfach 8640

4800 Bielefeld

Buchbesprechung

Wendlandt, Wolfgang: Verhaltensthera­peutisches Sprachtrainingsprogramm für stotternde Kinder und Jugendliche Diagnostik, individuelle therapeutische Maßnahmen, Veränderungsprogramm für die Gruppe. Berlin, Marhold 19862, 163 Seiten.

Bei dem Band handelt es sich um die zweite, überarbeitete Auflage, die unter dem gleichen Titel erstmalig 1979 er­schienen ist. Er richtet sich an Sprach­heilpädagogen, Psychologen, Logopä­den und Mediziner, die schon verhal­tenstherapeutische Vorkenntnise besit­zen und sich bereits mit Stotterbehand­lung vertraut gemacht haben. Im theore­tischen Teil werden zunächst kurz die theoretischen Grundlagen des verhal­tenstherapeutischen Sprechtrainings dar­gestellt, wird auf weiterführende Litera­tur explizit hingewiesen und werden die Trainingsziele umrissen. Anschließend werden sämtliche Schritte des den prak­

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tischen Teil ausmachenden Trainings­programms ausführlich beschrieben und begründet, wobei jeweils auf die entspre­chenden Arbeitsbögen des Trainingspro­gramms Bezug genommen wird.

Der praktische Teil stellt einen Behand­lungsleitfaden dar, der aus den genann­ten Arbeitsbögen besteht, und die de­taillierte Anleitungen für die schrittwei­se Durchführung eines verhaltensthera­peutischen Vorgehens bei stotternden Kindern und Jugendlichen enthalten. Die Veränderungen gegenüber der ersten Auflage sind nur geringfügig. So wurde der theoretische Teil um eine Seite ver­längert, indem einige kurze Abschnitte eingefügt, ein Absatz herausgenommen (S. 54) und eine Tabelle(S. 49) verän­dert wurde. Die Einschübe beziehen sich inhaltlich auf eine Betonung der Not­wendigkeit der Individualisierung des Trainings(S. 3), auf die Bedeutung des Therapeutens bei der Durchführung des Sprechtrainingsprogrammes(S. 12-13,

punkten in der Abteilung für Psycholo­gie der Universität Bielefeld entstanden. Mit diesen Arbeiten kann nur ein Teil der laufenden Forschungsprojekte do­kumentiert werden. Interessierte Leser sind daher eingeladen, sich für weitere Informationen direkt an die Leiter der Schwerpunkte(H. Grimm und H. Sko­wronek) zu wenden.

59), auf Vorschläge, wie Familienmit­glieder für den Einsatz von Sprechhilfen gewonnen werden könnten(S. 48), so­wie auf einen Hinweis auf eine neuere Publikation des Autors(S. 47) und ei­nen neu hinzugefügten Arbeitsbogen (S. 55). Der praktische Teil ist identisch mit dem in der ersten Auflage. Es wurde nur der schon erwähnte Arbeitsbogen Anleitung zum Selbsttraining; Übungs­plan für die ganze Familie hinzugefügt (S. 150). Ebenso werden nun anstelle von Einzelpersonen Kontaktadressen von Institutionen(S. 158, 159) genannt, an die sich Betroffene wenden können. Ins Literaturverzeichnis wurden 6 neue Titel aufgenommen. Das Buch ist klar strukturiert, übersichtlich gestaltet und sprachlich gut verständlich geschrieben. Es stellt sicher eine wertvolle Hilfe für in der Praxis tätige Vertreter der genann­ten Zielgruppe dar.

Prof. Dr. Elisabeth Sander

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XV, Heft 1, 1989