Wortschatzleistungen und Differenzierungsleistungen wurden getrennt ausgewertet.
Stichprobe
Die Stichprobe umfaßte 298 Kinder zwischen 5 und 7 Jahren, davon 154 Mädchen und 144 Jungen.
Die Schichtzugehörigkeit wurde nach Kleining& Moore(1968) bestimmt. Danach entstammen 63,4% der Kinder den Mittelschichten und 35,7% den Unterschichten.
Tabelle 1: Altersverteilung
Evelyn Pischner- Frühdiagnostik schriftsprachlicher Lernschwierigkeiten
Tabelle 2: Mittelwerte Wortschatztest
Altersgruppe X
I S;0-5S;S 13,9 s.s.(t= 3,69) H 5;6-5;11 16,2 III 6;0—6;5 16,2 n.S.
sich Altersgruppe I und II signifikant, die Gruppen II und III jedoch nicht.
® Statistisch signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen zeigten sich in unserer Stichprobe weder im Differenzierungsniveau insgesamt, noch in einzelnen Untertests noch im Wortschatztest. Eine spätere ungleiche Verteilung schriftsprachlicher Lernschwierigkeiten auf die
verschiedener Sozialschichten. Während sich Mittelschicht- und Unterschichtkinder in Altersgruppe I in den Differenzierungsleistungen noch nicht unterschieden, waren Mittelschichtkinder der Altersgruppe II und Altersgruppe III den Unterschichtkindern sehr signifikant überlegen.
Bei der Überprüfung der Unterschiede in den einzelnen Untertests für Altersgruppe III ergab sich, daß sich Unterschichtund Mittelschichtkinder nur im Bereich kinästhetische Differenzierung signifikant unterschieden, so daß für die Unterschichtkinder größere artikulatorische Schwierigkeiten angenommen werden müssen.
Auch in der Wortschatzleistung zeigten
Alter in Monaten Anzahl sich Unterschiede zwischen beiden Geschlechter ist demnach von den Diffe- Schichten, die sich ab Altersgruppe II 60—65 91 renzierungsleistungen her nicht zu er- als signifikant, ab Altersgruppe III als en CE warten. sehr signifikant erwiesen. 78_84 16® Statistisch signifikante Unterschiede zeigten sich aber zwischen den Kindern _—_ Tabelle 3: Mittlere erreichte Punktzahl in der DP Statistische Methoden Altersgruppe Unterschicht Mittelschicht Für die Signifikanzprüfungen benutzten wir den t-Test(vgl. Bortz 1979) und die T 50-35 58,64 60,58 8: ORT II S;6-5;11 57,84 65,11 s.s.(z= 3,20) nichtparametrischen Verfahren H-Test II 6:0-5:5. 62,94 68,92 s.s.(z= 3,42)
nach Kruskal und Wallis, U-Tests nach Mann& Whitney sowie den WilcoxonTest für Paardifferenzen(vgl. Lienert 1973). Die Aufgabenanalyse erfolgte
: 3 nach Lienert(1969*). Tabelle 4: Mittlere erreichte Punktzahl in den Untertests
Untertest Unterschicht Mittelschicht (n= 34)(n= 55)
Ergebnisse
Opt. Diff. 13,50 13,61 n.S.
Phon. Diff. 15,23 15,23 n.S. Da die Anzahl der Vpn in Altergruppe Kin. Diff. 10,52 13,05 n.5. IV schr‘ klein(= 16){. Mel. Diff. 12,50 13,78 s.s.(z= 3,49)
SER WEM: war{nn, werten wir Rhyth. Diff. 11,17 12,65 n.s.
im folgenden nur die Ergebnisse der Altersgruppen I-III aus.
Auswertung nach Alter,
Geschlecht und Schicht Tabelle S: Mittlere Anzahl der genannten Wörter
® In den verschiedenen Altersgruppen Altersgruppe Unterschicht Mittelschicht
zeigten die Kinder unterschiedliche Dif
ferenzierungsleistungen. Die Leistungen Tl Reed Wa le eu= 2,64) stiegen mit dem Alter signifikant an. In Ill 60-635 13,58 17.79 5.5.(t= 4.29)
den Wortschatzleistungen unterscheiden
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XV, Heft 2, 1989 89