Bericht
Bericht
Bericht über die 26. Arbeitstagung
der Dozentinnen und Dozenten
an Sonderpädagogischen Studienstätten in deutsprachigen Ländern
Am Fachbereich Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg mit Sitz in Reutlingen fand vom 5.—7. Oktober 1989 die 26. Arbeitstagung der Dozentinnen und Dozenten an Sonderpädagogischen Studienstätten statt. Vierzig Referenten und Referentinnen aus der Schweiz, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland haben unter dem Rahmenthema
Veränderte sonderpädagogische Aufgaben- und Handlungsfelder— Konsequenzen für Studium und Weiterbildung
über ihre Arbeit berichtet und ihre Er
gebnisse zur Diskussion gestellt. Die ein
zelnen Beiträge wurden unter folgende
übergeordnete Rahmenthemen zusam
mengefaßt:
— Didaktik der Aus- und Weiterbildung von Sonderpädagogen
— Integration im Kindes- und Jugendalter
HEILPÄ DAGOGISCHE FORSCHUNG
— Kooperation Sonderschule und Allgemeine Schule
— Ausländerpädagogik
— Integration im Erwachsenenalter
— Spezielle sonderpädagogische Förderung
— Neue Medien
— Zusammenarbeit von Sonderpädagogen und Eltern
— Supervision/Konsultation
In den gut besuchten Veranstaltungen wurde über neue sonderpädagogische Aufgabenfelder in schulischen und außerschulischen Bereichen für die Wissenschaft sowie über Konsequenzen für die Lehre und Weiterbildung von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen diskutiert.
Prof. Dr. Andreas Möckel von der Universität Würzburg sprach in seinem Eröffnungsvortrag über„Grundlagen der Beratung in integrativen Schulklassen“‘. Parallel zum Kongreß tagte die Kommission Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), die sich schwerpunktmäßig mit neuen gesellschaftspolitischen Tendenzen
Band XV, Heft 3, 1989
und ihren Auswirkungen auf sonderpädagogische Praxis befaßte. Am Schluß der Tagung wurde einstimmig folgende Resolution verabschiedet: „Die 26. Arbeitstagung der Dozentinnen und Dozenten der Sonderpädagogik in deutschsprachigen Ländern hat sich mit gegenwärtigen Tendenzen und Strömungen befaßt, in denen inhumanes Denken und Handeln propagiert werden. Rechtsradikale Parteiprogramme wie das der Republikaner auf der einen Seite, und wissenschaftliche Versuche zur Rechtfertigung von Neoeugenetik und Euthanasie auf der anderen Seite, wenden sich direkt oder indirekt gegen die Würde und das Lebensrecht behinderter und benachteiligter Menschen. Dieses Gedankengut ist nicht vereinbar mit Zielen und Inhalten einer humanen Pädagogik, der sich die Sonderpädagogik in besonderem Maße verpflichtet weiß.‘ Die 27. Arbeitstagung der Dozentinnen und Dozenten der Sonderpädagogik wird 1990 in Saarbrücken mit dem Thema „Integration“ stattfinden.
Iris Füssenich, Reutlingen
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