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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
Seite
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Petra Wolschkeetal.- Unterschiedliches Lernverhalten von Kindern im ersten Schuljahr(Leipziger Lerntest DB-BAK)

Leistungs-, Anamnese-, Entwick­lungs- und Verhaltensvariablen?

sprechend einem von Remmler-Schüler (1975) entwickelten Screening-Verfah­ren. Die Kinder mit Lernbehinderung be­suchten den Kindergarten oder die Ein­

et al. 1992). In drei Untertests wird das Klassifizieren von geometrischen Figu­ren nach Form(UT1), Größe(UT2) und einer Kombination beider Merkmale

Methode gangsklasse von LeipzigerHilfsschu-(UT3) verlangt. Die Anforderungen in len. den Untertests werden zunehmend kom­Stichprobe Die Stichprobenmerkmale sind in Ta- plexer. Dies gilt auch für die Aufgaben

Es wurden Schüler der Regelschule(R: n= 60), der Sprachheilschule(S: n= 60) und der Lernbehindertenschule(LB: n= 33) untersucht(Wolschke 1988). Alle Untersuchungen fanden im ersten Halbjahr der jeweiligen Einschulungs­jahre statt(in den Regel- und Sprach­heilschulen im Schuljahr 1985/86, in den Lernbehindertenschulen im Schuljahr 1987/88). Ausgewählt wurden eine Re­gelschule in Berlin-Ost(eine Klasse) und in Leipzig(zwei Klassen). Die Kinder mit Auffälligkeiten der Sprachentwick­lung kamen aus den Eingangsklassen von Sprachheilschulen in Leipzig, Ber­lin-Ost, Erfurt und Rostock. Die Aus­

belle 1 angegeben. Unter den Kindern der Sprachheilschule und der Lernbe­hindertenschule fanden sich mehr Jun­gen als Mädchen, die Kinder der Lern­behindertenschule waren überzufällig älter als die der beiden anderen Schul­

typen.

Testverfahren Aufbau und Durchführung des Leipzi­

ger Lerntests DP-BAK haben wir früher bereits ausführlich beschrieben(Guthke

Tabelle 1: Stichprobenmerkmale

innerhalb eines jeden Untertests.

Jeder Untertest umfaßt 5 Aufgaben; 1 bis 3 sind Trainingsaufgaben, 4 und 5 Kontrollaufgaben. Die Trainingsaufga­ben umfassen jeweils eine Beispiel- und eine Analogaufgabe. Das Kind soll die Klassifikationskriterien in der Beispiel­aufgabe erfassen und in der Analogauf­gabe(bei veränderten Farben bzw. De­tails der Objekte) selbständig anwenden, wobei die Anzahl der Objekte zunimmt. Gefordert wird die Abstraktion von re­levanten Merkmalsverknüpfungen aus dem Gesamtensemble von Eigenschaf­

wahl dieser Schüler stützte sich auf Ein- Schultyp n Geschlecht Alter

schätzungen von Sonderpädagogen und Mädchen Jungen Md. Bereich Psychologen. Bei allen Kindern lagen Regelschule(R) 60 34(57%) 26(43%) 70 6;5-7;6 mittlere bis schwerste Auffälligkeiten im Sprachheilschule(S) 60 19(32%) 41(68%) 7;3 6;6-8;3 Satzbau und in der Grammatik vor, ent- Lernbehindertenschule(LB) 33 13(39%) 20(61%) 8;10 7;6-10;7

U1- Wert max= 15 Pkt

/

ld

Gesamttestwert U1-U3

max= 45 Punkte

|

a U2- Wert max= 15 Pkt

/ /

4 N 4

U 3- Wert max= 15 Pkt

/ / /

7<

Kontrolle 2 Aufgaben max= 6Pkt

Kontrolle 2 Aufgaben max= 6Pkt

Kontrolle 2 Aufgaben max= 6Pkt

Training 3 Aufgaben max= 9Pkt

Training 3 Aufgaben max= 9Pkt

Training 3 Aufgaben max= 9Pkt

s

Sn A a 7

Gesamtkontrollwert max= 18 Punkte

Gesamttrainingswert

Abb. 1: Struktur der max= 27 Punkte Testwerte(Hilfensummen­werte) im Leipziger Lerntest

DP-BAK

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XXI, Heft 2, 1995