Petra Wolschke tal.- Unterschiedliches Lernverhalten von Kinder im ersten Schuljahr(Leipziger Lerntest DB-BAK)
risch ermittelten Konstruktionseigenschaften des Tests(vgl. Abb. 1; sowie Guthke et al. 1992). Die Verteilung der zusammengefaßten Hilfensummenwerte zeigt Abbildung 3.
Für die Trainings- und für die Kontrollphase fanden sich hochsignifikante Wechselwirkungen zwischen den Faktoren Untertest(U1, U2, U3) und Schultyp(R, S, LB)(p<.001, Permutationstest für den split-plot Versuchsplan; Willmes und Pyhel 1982). Dies beruht darauf, daß sich in jeder der beiden Phasen für jede der Gruppen ein unterschiedlicher Anstieg in der Inanspruchnahme von Hilfen ergab.
In der Trainingsphase nahm der Hilfenverbrauch bei den LB- und S-Kindern über die drei Untertests jeweils signifikant zu, bei den R-Kindern traf dies nur beim Vergleich von U1 mit U2 zu(vgl. Abb. 3). Erwartungsgemäß benötigten die R-Kinder in den Trainingsaufgaben durchgängig überzufällig die wenigsten Hilfen, die S-Kinder nahmen eine Mittelstellung ein, näherten sich aber im zweiten Untertest an den Hilfenverbrauch der LB-Kinder an. In Untertest 3 ergibt sich für die Trainingsphase die beste Trennung der Gruppen: Bei den LB-Kindern steigt der Hilfenverbrauch stark an, bei den S-Kindern schwach und bei den R-Kindern flacht er ab.
In der Kontrollphase mit ihrem weitaus geringeren Hilfenverbrauch sind die Gruppen weniger deutlich unterschieden (vgl. Abb. 3). Die R-Kinder sind erwartungsgemäß besser als die beiden anderen Gruppen(mit Ausnahme bei U2 im Vergleich mit den S-Kindern). Die Unterschiede sind am größten bei Untertest 3. Demgegenüber unterscheiden sich S- und LB-Kinder in der Kontrollphase durchgängig nicht.
Alle Kinder, auch die LB-Kinder zeigten Lerneffekte, denn der Hilfenverbrauch war in der Kontrollphase immer überzufällig geringer als in der Trainingsphase. Dies trifft auch zu, wenn man die einzelnen Aufgaben vergleicht, nämlich Aufgabe 3 eines jeden Untertests mit der nachfolgenden Aufgabe 4 bzw. 5(jeweils p<.0001, vgl. Abb. 2).
Soweit haben wir gezeigt, daß sich die nach Schultypen eingeteilten Gruppen
Hilfen(mittlere Punktwerte)
Abb. 2: Mittlere Hilfenwerte der drei Gruppen bei den einzelnen Aufgaben
im mittleren Hilfenverbrauch überzufällig unterscheiden. Die Güte der Gruppentrennung überprüften wir durch eine
Hilfen(mittlere Summenwerte)
Trainingsphase max= 9 o—e. R o—o0 SS 0-0 LB
Kontrollphase
nichtparametrische Diskriminanzanalyse (ALLOC; Habbema et al. 1974). Dieses Verfahren berücksichtigt entweder si
Abb. 3: Mittlere Hilfenwerte der drei Gruppen in Trainings- und Kontrollphase(s=signifikanter Leistungsunterschied,(=5% je Untertest für die multiple Testprozedur nach Holm(1979); nicht signifikante Unterschiede sind durch eckige Klammern bzw. Unterstreichungen markiert.)
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XXI, Heft 2, 1995
101