Karl Josef Klauer
Weitere Erprobung des„Denktrainings für Jugendliche“ in der Oberstufe der Schule für Lernbehinderte
5 ITID Rohgewinn
Gedächtnis
Art des Trainings
Abb. 3: Transfer der beiden Trainingsbedingungen auf den Informellen
Test Induktives Denken(ITID) in Experiment 2
die Hypothese nicht doch noch prüfbar wäre. Entscheidend ist ja, daß nicht Art des Trainings und Trainingskraft konfundiert sind.
Unterrichtsstunde und lehrzielorientierter Test
Nachdem alle Jungen und Mädchen einer Klasse trainiert worden waren, führten auch hier zwei Psychologiestudentinnen die Unterrichtsstunde zum Trägheitsgesetz durch. Dabei hielten sie sich strikt an das oben dargestellte Unterrichtsbild. Unmittelbar im Anschluß an den Unterricht wurde der lehrzielorientierte Test erhoben, der auch schon in Experiment 1 eingesetzt worden war.
Auswertung
Für dieses Experiment gilt sinngemäß, was für Experiment 1 oben zur Auswertung gesagt worden ist. Insbesondere Sollen auch hier die Signifikanztests durch Schätzungen der erzielten Effektstärken ergänzt werden.
N
Indukt. Denken
SPM Rohgewinn 6:
N N 2
Art des Trainings
Ergebnisse
Transfer auf Variablen des induktiven Denkens
Tabelle 4 bietet die deskriptiven Statistiken für die einschlägigen Variablen. Außerdem sind hier die Werte für das Alter der Jugendlichen hinzugefügt. Die Gruppe, die das Denktraining erhielt, war im Durchschnitt um vier Monate älter und geringfügig schwächer in den kognitiven Ausgangsleistungen. Diese Unterschiede sind, wie zu erwarten, nicht signifikant.
Da das Lebensalter hier möglicherweise eine Rolle spielt, wurde es als Kovariate in die Kovarianzanalysen eingeführt. Die Kovarianzanalyse mit dem ITID 2 als abhängige Variable, der Gruppe und dem Trainer als unabhängige. Variable sowie mit dem ITID 1 und dem Alter als Kovariate führte zu folgenden Ergebnissen: Jede der beiden Kovariaten übt einen. bedeutsamen Einfluß aus, der Gruppenunterschied wurde signifikant (F(1;26)= 5,66, p= 0,0125), nicht aber der Faktor„Trainer“. Die korrigierte Effektstärke errechnet sich für den ITID
Tabelle 4: Mittelwerte und Standardabweichungen der Versuchsgruppen beim Lebensalter (in Monaten) sowie beim Prä- und Posttest des ITID und des SPM
Alter ITID 1
Gruppe N M SD M
Denktraining 16 189,8 6,6 3,1 Gedächtnistraining 18 185,2 8,7 4,7
ITID 2 SPM 1 SPM2 M SD M SD M SD 5,7 30 311 74 365 72 52 25 343: 98 310 112
KL LH,
HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XXI, Heft 4, 1995
Gedächtnis
Indukt. Denken
Abb. 4: Transfer der beiden Trainingsbedingungen auf den SPM von Raven in Experiment 2
mit ESyox= 0,70 zu einem vergleichsweise hohen Wert.
Für den SPM wurde eine analoge Kovarianzanalyse berechnet. Da hier das Lebensalter keine Rolle spielte— vermutlich wegen der Standardisierung des SPM-—, werden die Ergebnisse einer Kovarianzanalyse ohne das Alter als Kovariate mitgeteilt. Im Hinblick auf die außerdem noch interessierende Trainervariable wird die Kovarianzanalyse komplett wiedergegeben(s. Kasten). Bezogen auf die Fragestellungen interessieren der Gruppeneffekt, in dem der Unterschied zwischen den Trainingsgruppen zum Ausdruck kommt, der Trainereffekt und die Interaktion zwischen beiden. Beide Haupteffekte erweisen sich als signifikant und deren Interaktion nicht. Daraus ist zu folgern, daß die Trainingsvarianten zu unterschiedlichen Ergebnissen führten, ebenso die Trainerpersonen. Da aber die Interaktion zwischen beiden ausblieb, bedeutet dies, daß die drei Trainer sich global— also unabhängig von der Art des Trainings— als unterschiedlich erfolgreich erwiesen. Das soll im einzelnen noch gleich genauer dargelegt werden.
Betrachten wir zunächst aber den Unterschied der beiden Trainingsprogramme, wie er in Abbildung 4 dargestellt ist. Hier wird deutlich, daß das Denktraining zu einer deutlich größeren Verbesserung beim SPM führte als das Gedächtnistraining. Als Effektstärke er
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