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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Gustav Kanter- Sozialpsychologische Untersuchungen an sprachbehinderten Kindern in Normalschulklassen(1964)

Abb. 1: Häufigkeitsverteilung der Positionen der sprachbehinderten Schüler in den soziometrischen Erhebungensitzen undspielen(I= bis PR 25, II= von PR 26 bis 75, III= über PR 75)

Die Senkrechten innerhalb der Säulen zeigen die Erwartungswerte für eine gleichmäßige Verteilung nach Quartilen an(5,25 10,5 5,25).

am besten.) In der Tabelle 2 sind die Daten der sprachbehinderten Kinder zu­sammengestellt.

Wie aus den Aufstellungen hervorgeht, sind die sprachbehinderten Kinder je­weils über die gesamte Rangordnung ver­teilt, d.h. sie haben in den soziometri­schen Befragungen sowohl Zustimmung als auch Ablehnung erfahren. Allerdings läßt sich eine Tendenz zu ungünstige­

ren Positionen ablesen. Das Verhältnis positiv zu negativ beträgt etwa 2:3. Drei bis vier Kinder erreichen eine eindeutig gute soziometrische Position(Erwar­tungswert: 5,25), ungefähr sieben wer­den abgelehnt oder sind völlig isoliert, rund zehn nehmen eine Mittelstellung ein. Die negative Tendenz ist jedoch zu gering, um statistisch bedeutsam zu wer­den

Tabelle 4: Prozentrangplätze(Positionen) der sprachbehinderten Kinder in der Erst- und in der Zweituntersuchung nach dem Kriteriumspielen;

Zeitdifferenz etwa ein Jahr(N= 21)

Wahl Ablehnung Pb-Nr. Erstunters. Zweitunters. Erstunters. Zweitunters. 1 59 78 26 78 2 10 9 25 ss 3 57 55 29 56 4 32 50 95 93 5 36 76 22 49 6 5 4 88 96 7 59 20 61 66 8 59 7 96 91 9 31 28 69 20 10 17 47 84 67 11 47 59 22 23 12 12 47 97 87 13 9 37 94 93 14 31 68 2 22 15 79 90 25 42 16 10 6 93 19 17 35 3 82 98 18 91 45 74 53 19 12 s3 65 63 20 13 13 28 67 21 43 83 28 18 Rang- r'= 0,42(s)) r'= 0,57(ss)5 korr.

HEILPÄDAGOGISCHE FORSCHUNG Band XX, Heft 4, 1994

b) Vergleich zwischen Erst- und Zweituntersuchung

Der Vergleich der soziometrischen Po­sitionen in der Erstuntersuchung(Möl­ler) mit denen der Zweituntersuchung bringt die in Tabelle 4 und 5 aufgeführ­ten Ergebnisse(nur Wahlgangspie­len).

Die Gruppenverhältnisse haben sich, wie die Tabellen zeigen, nicht wesentlich verändert. Im einzelnen sind jedoch Ver­schiebungen eingetreten. Der korrelative Zusammenhang der beiden Erhebungs­reihen und damit die Konstanz, eine be­stimmte Position beizubehalten, ist(ab­solut gesehen) nicht sehr groß(r'..,= 0,42; 1',1.= 0,57); berücksichtigt man

Tabelle 5: Häufigkeitsverteilung der Positionen in der Erst- und Zweituntersuchung(spielen) (N=21)

Wahl Ablehnung Erst- Zweit- Erst- Zweit­bis PR 25 8 7 5 Ss von PR 26-75 11 10 8 9 über PR 75 2 4 8 7 bis PR 50 15}s 13} ns 9}ns 7}ns über PR 50 6 8 12 14

(Signifikanz nach Binominaltest, Lienert, G.A. 1962, Tafel II)

jedoch die vielfältigen Imponderabilien soziometrischer Erhebungen und die Zeitspanne zwischen den beiden Befra­gungen, so ist die Korrelation doch recht erheblich.

c) Vergleich zwischen den Wahl­gängensitzen undspielen

Stellen wir nun die Ergebnisse der bei­den Befragungen(in der Zweitunter­suchung) nach dem Sitzpartner und Spielpartner gegenüber: Der Vergleich zwischen den Positionen der sprach­behinderten Schüler nach den Wahlkri­teriensitzen undspielen ergibt ei­nen deutlichen Zusammenhang.

Tyan= 0,66 88° Tas.= 0,82 ss

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