22 Fontane Blätter 101 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes Anmerkungen 1 GBA Das erzählerische Werk. Bd. 10. Irrungen, Wirrungen. 1997, 216 f. 2 FChronik. Bd. 4, 2898 ff. 3 Frederick Betz; Jörg Thunecke: Die Briefe Theodor Fontanes an Fritz Mauthner (Teil 1). In: Fontane Blätter 5(1984) 6, 511. 4 Ebd. 512. 5 HBV 482, 88/26. 6 GBA Tagebücher 1866–1882. 1884–1898. 1994, 237. 7 HFA IV/2, 304. 8 HFA IV/3, 651. 9 HFA IV/4, 313. 10 In der Schlacht am Weißen Berg hatte ein Dubský gegen die Habsburger gekämpft, inzwischen hatte die Familie jedoch das Vertrauen des Hofes und damit die eigene soziale Stellung wiedererlangt. Sie gewann noch an aristokratischem Profil, als Maries Vater, der sich als Offizier in der kaiserlichen Armee ausgezeichnet hatte, in vierter Ehe eine Gräfin Kolowrat heiratete. Drei Jahre später wurde er vom Kaiser in den Grafenstand erhoben. Marie, in ihrer Ehe eine Freifrau(Baronin) von Ebner-Eschenbach, wurde als Witwe wieder»die Gräfin«(so auch in ihrer Korrespondenz). 11 So Stefan Zweig in seiner vielgelesenen Autobiographie Die Welt von Gestern (1942) aus allerdings allzu persönlicher Perspektive unter Vernachlässigung der politischen, sozialen und ökonomischen Gegebenheiten. 12 Helmut Brand: Marie von EbnerEschenbach und die Deutsche Rundschau . In: Die österreichische Literatur. Ihr Profil von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart. 1880–1980 . Hrsg. von Herbert Zeman. Teil 2. Graz 1989, 1007. 13 »›Leise, Madonna! Der Feldherr schlummert!‹ – Victoria trat zu dem Gatten. Pescara lag ungewaffnet und ungerüstet auf dem goldenen Bette des gesunkenen Thronhimmels. Der starke Wille in seinen Zügen hatte sich gelöst, und die Haare waren ihm über die Stirn gefallen. So glich er einem jungen, magern, von der Ernte erschöpften und auf seiner Garbe schlafenden Schnitter.« Die Versuchung des Pescara, Letztes Kapitel. 14 Hier zitiert nach: Marie von Ebner Eschenbach: Das Gemeindekind. Novellen. Aphorismen . Hrsg. von Johannes Klein. München 1956, 875. 15 Ihre»Liebe zu den Bewohnern meiner engsten Heimat«, das»Gefühl der Verwandtschaft« mit ihnen hat Marie Ebner bekannt:»Es beleidigte mich, wenn ein Tadel gegen sie ausgesprochen wurde; es kränkte mich, wenn man mit Härte gegen sie verfuhr.« Von dem genannten, etwas geschönten Vorfall hat sie in mehr selbstkritischer Weise berichtet:»Dieser Burggraf schlug einmal in meiner Gegenwart einen alten Teichgräber so heftig mit dem Stocke, dass der Mann zusammenbrach. Bei diesem Anblick ergriff mich eine sinnlose Wut; was ich unter ihrem Einfluß gethan, ist mir nicht mehr erinnerlich, ich weiß nur, daß ich schrie und tobte und daß diese Scene mit einer Beschämung für mich endete. Der Burggraf, die Arbeiter lachten mich aus, sogar der Geprügelte lachte. Daß mein Groll gegen den Machthaber, von dem man Geschichten erzählte, die wir nicht hören durften, dadurch nicht vermindert wurde, ist
Heft
(2016) 101
Seite
22
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten