»Man kann sich kaum größere Gegensätze denken …« Nürnberger 23 begreiflich. Ich trug mich sehr ernstlich mit der Absicht, dem Burggrafen bei der nächsten Begegnung einen tüchtigen Puff zu geben. Die Gelegenheit, das Attentat auszuführen, bot sich wiederholt, doch zögerte ich so lange, bis etwas geschah, das meine streitbaren Empfindungen für einige Zeit bezähmte.« Ein jüngerer Bruder Maries gab, offenbar durch das Vorgefallene ermutigt, dem Verwalter des Schlosses, bei dem er Schreibunterricht hatte, unversehens eine Ohrfeige – eine Idee, die für den Frechdachs kein gutes Ende nahm.(Marie von Ebner-Eschenbach: Aus meinen Kinder- und Lehrjahren . In: Die Geschichte des Erstlingswerks. Selbstbiographische Aufsätze. Eingeleitet von Karl Emil Franzos. Leipzig o. J. [1884], 67–83; hier 73 ff.). Daniela Strigl weist darauf hin, dass diese»sozialkritische Episode« in Meine Kinderjahre sicher nicht zufällig unerzählt blieb, ergänzt aber auch»der Posten auf Seiten der Ohnmächtigen und Entrechteten war bezogen«.(Daniela Strigl: Berühmt sein ist nichts. Marie von Ebner Eschenbach. Eine Biographie. Salzburg, Wien 2016, 44). 16 Ferdinand von Saar. 1833–1906 . Ausstellung zum 150. Geburtstag . Ausstellungskatalog zusammengestellt von Detlev Haberland. 2. erw. Aufl. Wien 1984, 3. – Zu Saar ausführlicher mein Literaturbericht in: Jahrbuch der RaabeGesellschaft 1986, 294 – 207. 17 Eintragung in ein»Tortur-Büchlein« HFA III/4, 1326. 18 Joseph Roth: Grillparzer. In: Ders., Werke . Bd. 3. Das journalistische Werk 1929–1939. Hrsg. von Klaus Westermann. Köln 1991, 742 – 751, hier 743. 19 Roger Bauer: Österreichische Literatur oder Literatur aus Österreich? In: Deutschland und Österreich. Ein bilaterales Geschichtsbuch. Hrsg. von Robert A. Kann u. Friedrich E. Prinz . Wien, München 1980, 264 – 287, hier 266. 20 Erster Band, Ferdinand von Saar: Marianne . Kritisch hrsg. und gedeutet von Regine Kopp. Mit einer Einführung von Karl Konrad Polheim. Bonn 1980, hier V. 21 Marie von Ebner-Eschenbach – Dr. Josef Breuer. Ein Briefwechsel 1889–1916. Hrsg. von Robert A. Kann. Wien 1969. 22 Ebd., 127(An Breuer, 31. 10. 1912). 23 Ebd., 151(7. 7. 1914). 24 Ebd., 153(11. 7. 1914). 25 Gertrud Fussenegger: Marie von Ebner-Eschenbach oder Der gute Mensch von Zdisslawitz . Ein Vortrag . Vorwort von Clemens Graf Podewils. München 1967. 26 Wie Anm. 21, 116(29. 6. 1911). 27 Peter Sprengel: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870–1900. Von der Reichsgründung bis zur Jahrhundertwende. München 1998, 269. 28 Ulrike Tanzer: Dialogisches Erzählen. Zu den Novellen Marie von Ebner-Eschenbachs . In: Hugo Aust, Hubertus Fischer (Hrsg.): Boccaccio und die Folgen. Fontane, Storm, Keller, Ebner-Eschenbach und die Novellenkunst des 19. Jahrhunderts . Würzburg 2006(= Fontane a na 4), 155 –16 8. 29 HFA II/1, 14.
Heft
(2016) 101
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23
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