Heft 
(2016) 102
Seite
148
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148 Fontane Blätter 102 Vermischtes nicht wider­setzen wolle. 43 Am selben Tag entwarf Friedrich Fontane ein Antwort­s­chreiben, das seine Firma an seine Schwester»Frau Profes­sor Martha Fritsch, z.Z. Grunewald« richten sollte:»Aus Ihren heuti­gen gfl. Meinungsäußerungen glauben wir entnehmen zu sollen, daß Sie der Di­rektion der National-Galerie nunmehr sämtliche im Besitz der Fschen Er­ben befindliche Menzel-Skizzen für die beabsichtigte Ausstellung zur Ver­fügung stellen wollen.[...]« 44 Über das Tunnel- Album mit der Zeichnung des Alten Dessauers heißt es:»Das alte Album mit darin aufgeklebten Pflanzen­blättern etc. etc. will uns aber sicherer in unserem Verwahrsam erscheinen, als wenn wir es im vorhandenen Zustand abliefern. Die Men­zelblätter* daraus können sehr wohl vorsichtig entfernt herausgenommen und später wieder eingeklebt werden.« 45 Den Entwurf zu diesem Schrei­ben hat Friedrich Fontane eigenhändig geschrieben und mehrfach überar­beitet. Am Fuß der Seite steht die mit einem Asterix zugeordnete Anmer­kung»* also Seiten«. Am 8. März 1905 schickte die Firma F. Fontane& Co. den ausgefüllten Anmeldebogen an die Königliche National-Galerie(Abb. S. 146 und die dazu gehörende Teiltranskription). Der auf Kopf­bogen des Verlags mit Ma­schine geschriebene Begleit-Brief ist von Friedrich Fontane unterzeichnet, das Formular hat er eigenhändig ausgefüllt. In dem An­schrei­ben heißt es: »Unter höfl. Bezugnahme auf die an unsern Herrn Friedrich FONTANE gerichtete Zuschrift v. 1. März und auf Ihre Depesche v. 6. d. M. beehren wir uns, Ihnen erg. mitzuteilen, dass die Erben des verstorbenen Schrift­stellers Th. FONTANE uns beauftragten, die in ihrem Besitz befindlichen MENZELschen Originale für die Sonderausstellung der Königl. National­Galerie zur Verfügung zu stellen. Das betr. Formular legen wir hier bei, können jedoch das ad I aufgeführte Original nicht näher bezeichnen, weil dasselbe in Verwahrsam der Frau Prof. FRITSCH geb. FONTANE sich noch in WAREN i. M. befindet und erst Sonnabend den 11. bei uns eintref­fen kann.« 46 Der Anmeldebogen enthielt tabellarisch aufgelistet alle Originale Men­zels, die sich im Besitz der Erben Fontanes befanden. Irrtümlich wurde damals auch die Zeichnung Wirtschaft zur Douglas-Höhle Adolph Menzel zugeordnet, eine Fehlzuschreibung, die in der kunstgeschichtlichen Lite­ratur noch lange nach­wirken sollte. Es handelt sich, wie anhand der Signa­tur zu zeigen ist, um den Beitrag von August von Heyden für Fontanes Tunnel- Album. In die für den Verkaufspreis vorgesehene Spalte hat Fried­rich Fontane für alle Blätter die Angabe»unver­käuf­lich« ein­getra­gen. Den Ver­siche­rungs­wert hat er nicht selbst fest­ge­setzt, sondern neben einer geschweiften­Klammer in die Spalte geschrieben:»Ihrem Ermessen überlassen«. Darauf hin wurden die Schätzwerte von der National-Galerie ergänzt. Die Eigen­tümer-Angabe lautet»Theod. Fontane´s Erben«.