Die Verlagseinbände(IV) Wolpert 153 Schach von Wuthenow[Erste Ausgabe] Schach von Wuthenow.| Erzählung| aus der Zeit des Regiments Gensdarmes| von| Theodor Fontane.|[Verlagssignet]| Leipzig| Verlag von Wilhelm Friedrich| K. Hofbuchhändler.| 1883. KOLLATION: 8° p 1-3 , 1 8 -14 8 , 15 1-3 = S.[i-iv];[I], II;[1], 2-229,[230] INHALT: S.[i] Schmutztitel; S.[ii] leer; S.[iii] Titel; S.[iv] leer; S.[I], II Inhalt; S.[1], 2-229 Text; S.[230] Druckvermerk DRUCKEREI:»Druck von Emil Herrmann sen., Leipzig.«(S.[230]) EINBAND 13 : Verlagseinband. 18,1 x 12,5 x 1,9 cm. Roter Kaliko mit Leinenstruktur. Vorderdecke: schwarzes Band- und Flechtwerk mit eingefügten Blatt-, Blüten-, Ranken- und Akanthus-Mustern, alles in Anlehnung an französische Renaissance-Einbände(Grolierstil), Titelkartusche mittig mit Goldtitel; Rücken: waagrechter Titel, angedeutete goldene und schwarze Bünde, Blumenvignetten; Hinterdecke: Rahmen in Blindprägung. Buchbinderei: unbekannt. Bibliographische Kennziffer bei Rasch 14 : 395.(Abb. 1) Eine nur nominell»Zweite Auflage« – sie ist satzidentisch mit der ersten – folgte bereits wenige Monate später. Brieflich hatte Fontane bereits am 2. November 1882, also drei Tage vor der Abgabe des Manuskripts, seinem Verleger einen Vorschlag zur Edition der Buchausgabe seines Schach unterbreitet: »Ich proponiere den Druck von 1250 oder 1500 Exemplaren und hätte nur, namentlich wenn fünfzehnhundert Exemplare von Ihnen beliebt werden sollten, den lebhaften Wunsch, dieselben als eine 1. und 2. Auflage vor dem Publikum erscheinen zu sehn. An eine solche Festmachung über die Zahl der zunächst zu druckenden Exemplare würde sich dann, wenn meine Wünsche gelten sollen, eine Bestimmung hinsichtlich einer wirklichen 2. Auflage zu knüpfen haben.« 15 Der Verleger ist auf Fontanes Vorschlag offensichtlich bereitwillig eingegangen; denn der Verlagsvertrag vom folgenden Tag, dem 3. November 1882, enthält die Klausel:»1. Aufl. 1500 Ex., in Form von zwei nominellen Auflagen, als 1. und 2. Aufl. bezeichnet(je 750 Ex.)«. 16 Der Vorschlag des Autors und die Klausel im Vertrag werden in Bezug auf die Einbandgeschichte der ersten Buchausgaben Theodor Fontanes Folgen haben, ohne daß dies einem der Beteiligten bewußt sein konnte, indirekte Folgen zwar, doch Folgen, die weit über diesen speziellen Titel und auch mehr als ein Jahrzehnt über die Lebenszeit des Autors hinausreichen. Denn die zweite Auflage des Schach – ausgeliefert im April 1883 17 – wird in einem Verlagseinband präsentiert, der im Hinblick auf die ästhetische Gestaltung der Bücher Theodor Fontanes Neuland betritt.
Heft
(2015) 100
Seite
153
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