Heft 
(2015) 100
Seite
157
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Die Verlagseinbände(IV) Wolpert 157 von Verlagseinbänden, in welchen die meisten Titel des erzählerischen Werkes Theodor Fontanes in seinem letzten Lebensjahrzehnt und über die Jahrhundertwende hinaus angeboten werden. Denn parallel zur Erstaus­gabe von Stine wird Friedrich Fontane im Juni 1891 von Emil Dominik die Gesamtausgabe der erzählerischen Werke seines Vaters in zwölf Bänden 21 übernehmen und mit ihr»mühselig und auf Umwegen« 22 auch die Buch­rechte an fünf bereits publizierten Fontane-Romanen, 23 die er dann relativ erfolgreich neu auflegen und in eigenen Verlagseinbänden anbieten wird. Und so wird außer den beiden von Hertz publizierten Romanen Quitt(1891) und Unwiederbringlich(1892) das gesamte erzählerische Spätwerk ein­schließlich der autobiographischen Werke Theodor Fontanes im Verlag des Sohnes erscheinen und erst mit dem Übergang der Rechte am Werk Theodor Fontanes vom Verlag F. Fontane& Co. an den S. Fischer-Verlag 24 wird auch die Geschichte eines Einbandes enden, der wie kein anderer das Bild geprägt hat, in dem sich die Bücher Theodor Fontanes dem zeitgenös­sischen Lesepublikum präsentiert haben. Noch im Jahr 1910 ist, um nur ein Beispiel herauszugreifen, ein Teil der fünften nun erstmals mit Bildern und einem Faksimile ausgestatteten Auflage des autobiographischen Werkes Von Zwanzig bis Dreißig in dieser Einbandgestaltung angeboten worden. 25 Der folgende Überblick zeigt eindrucksvoll, bei welchen Titeln bzw. bei welchen Neuauflagen 26 von Titeln Theodor Fontanes die Einbandgestal­tung der zweiten Auflage des Schach von Wuthenow übernommen wurde. Im Dezember 1889 publizierte Friedrich Fontane in Berlin eine zweite Titelausgabe von Irrungen, Wirrungen. Die Erstausgabe war bei F. W. Stef­fens in Leipzig, eine erste Titelausgabe im September 1889 bei Heinrich Matz in Königsberg erschienen. 27 Diese zweite Titelausgabe ist in mindes­tens drei verschiedenen Verlagseinbänden ausgeliefert worden: Zum einen fand die Buchdecke der Erstausgabe, die auch schon Matz übernommen hatte, Verwendung, 28 zum anderen ein Verlagseinband mit einer von zwei Schwänen, reichem Ranken- und Rollwerk sowie einer barocken Muschel eingefaßten Titelkartusche, der bislang nur für diesen Titel des Verlages F. Fontane nachgewiesen werden konnte. 29 Beim dritten entschied sich Friedrich­Fontane für einen Einband, der das Auslieferungsdatum könn­te es vermuten lassen erstmals für einen in seinem Verlag veröffentlich­ten Titel seines Vaters die Einbandgestaltung der zweiten Auflage des Schach von Wuthenow übernimmt. Allerdings könnte uns mit dieser dritten Verlagseinbandvariante der Berliner Titelausgabe von Irrungen, Wirrungen auch eine spätere Binde­quote vorliegen. Dann wäre es die im April 1890 publizierte erste Buchaus­gabe von Stine gewesen, für welche der Verlag F. Fontane erstmals die Buchdeckengestaltung der zweiten Auflage des Schach von Wuthenow übernommen hätte. Für diese Annahme spricht der Befund, daß von der ersten Buchausgabe von Stine zum einen Exemplare mit der Signatur der