»Aber was heißt fertig?« Möller 21 »Aber was heißt fertig?« Vier unbekannte Briefe Fontanes aus dem Archiv der Deutschen Verlagsanstalt Klaus-Peter Möller In Heft 78(2004) der Fontane Blätter wurde die Erwerbung von vier Briefen Fontanes angezeigt, die Maximilian Krauss in seine Autographen-Sammlung eingereiht hatte und die auf diese Weise von dem Schicksal verschont wurden, welches das Archiv der Deutschen Verlagsanstalt getroffen hat, das im Zweiten Weltkrieg vollständig vernichtet wurde. 1 Diese Briefe sollen hier erstmals veröffentlicht werden. Es handelt sich um wertvolle Dokumente, die das Wissen über die Beziehung Fontanes zum Verlag von Eduard Hallberger und der Deutschen Verlagsanstalt sowie zu den in diesem Unternehmen erscheinenden Zeitschriften ergänzen und konkretisieren. Gegründet wurde diese bedeutende, heute noch existierende Firma 1848 von Eduard Hallberger(1822–1880), der sie zunächst als FamilienUnternehmen führte und 1873 mit dem Verlag seines Vaters, der bereits seit 1831 existierte, vereinigte. Flaggschiff und erfolgreichstes Produkt des Verlages von Eduard Hallberger war über mehrere Jahrzehnte die illustrierte Zeitschrift Ueber Land und Meer. Nach dem Tod von Eduard Hallberger am 29. August 1880 wurde der Verlag durch dessen Bruder Karl Hallberger(1823–1890) übernommen, der das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in Deutsche Verlagsanstalt(DVA) umbenannt hat. Das Unternehmen war ein erfolgreicher Zeitschriftenverlag, bediente aber auch die Sparte Buchverlag und verfügte über eine eigene leistungsfähige xylographische Anstalt, Druckereien, Buchbindereien, Papier- und Zellulosefabriken. Die Beziehungen Fontanes zu diesem Verlagsimperium sind noch nicht ausführlich dargestellt worden. Roland Berbig hat wenigstens die Eckpunkte benannt. 2 Fontanes Roman Graf Petöfy wurde 1884 erstmals in der Romanbibliothek zu Ueber Land und Meer abgedruckt. Sein letzter Roman Der Stechlin erschien 1897 in der Zeitschrift Ueber Land und Meer. In den Entstehungs-Kapiteln der entsprechenden Bände der GBA sind die Zusammenhänge ausführlicher dargestellt. Die hier vorgestellten Briefe ergänzen diese Informationen in vielen Punkten.
Heft
(2018) 105
Seite
21
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten