The Making of Effi Briest Anderson 115 17 Vom Desiderat einer historischkritischen Ausgabe ist die Forschung abgerückt. An ihre Stelle ist die Aufbereitung der handschriftlichen Zeugen getreten, damit interessierte Leser ihre Meinung daran bilden können. Vgl. Gabriele Radecke: Vom Schreiben zum Erzählen. Eine textgenetische Studie zu Theodor Fontanes » L’Adultera «. Würzburg 2002, sowie die von Radecke geleitete, 2019 zu erwartende Transkription von Fontanes Notizbüchern. 18 Die alte positivistische Richtung, z.B. das Seminar unter Julius Petersen, die historisch-genetisch vorging, arbeitete über die Werkentstehung eher analytisch als teleologisch. 19 Der teleologische Blick auf Fontanes Kreativität richtet sich aktuell auf die »Correktur« als Schule des»FontaneTons«. Vgl. z.B. Clarissa Blomqvist: Dreiviertel ist corrigieren und feilen gewesen. Theodor Fontanes Bearbeitung eigener Texte . In: Euphorion 111(2017), S. 75–91. 20 HFA Briefe IV, 3, S. 319:»Meine ganze Produktion ist Psychographie und Kritik, Dunkelschöpfung im Lichte zurechtgerückt.« 14.5.1885 an Emilie Fontane. 21 Holger Ehrhardt: Mythologische Subtexte in Theodor Fontanes»Effi Briest« . Frankfurt a.M 2008, passim, hat eine gezielte Suche in der gesamten Arbeitshandschrift durchgeführt. 22 Bekannt und erhalten sind insgesamt 649 Vorderseiten(100 davon mit Rückseiten) und 154 angehängte Zettel, meist mit Rückseiten verschiedener Herkunft, auch nach Korrektur recycelte. 23 Vgl. Herrmann, wie Anm. 15, S. 686, Anm. zu S. 685. 24 ›Arbeitsphasen‹ ersetzt ›Fassungen‹, weil es nur eine Fassung der Arbeitshandschrift gibt, die nicht linear, sondern modulweise entstand. 25 D.h., Übergang von Entwurf zum Romantext. Vgl. Fritz Behrend: Aus Theodor Fontanes Werkstatt . Berlin 1924, S. 21.»Die Niederschrift dieses[27.] Kapitels – oder eines Teiles desselben – muß in frühe Zeit fallen, da noch an einer Stelle die Hugo-Fassung vorliegt.« 26 Beweise für die Abfolge: ›Waldemar‹ wird immer überschrieben; alle Rückseiten 1889 oder früher. 27 Beweise für die Abfolge: ›Ralph‹ wird mit ›Geert‹ überschrieben; keine Rückseiten später als 1891. 28 HFA Briefe . IV, 3, S. 76, an Emilie Fontane über: Armand Frh. v. Ardenne, Geschichte des Zietenschen Husarenregiments . Berlin 1874. 29 Ebd., S. 63. Kletke hat Friedrich de la Motte Fouqués Nachlass in den 1840er Jahren herausgegeben. 30 Fontane, wie Anm. 10, S. 280. (Hervorhebung des Verf.) Dieser Satz fehlt auf 27/18 in der Arbeitshandschrift. Falls nicht anders angegeben, wird aus dem gedruckten Roman zitiert. 31 Vgl. zu dieser Wendung: Regina Dieterle(Hrsg.): Theodor Fontane und Martha Fontane: Ein Familienbriefnetz. Berlin 2002, S. 340.»Das mit dem ›unterm Liebesstern geboren sein‹ hat doch’was auf sich und die Wissenschaft stellt diese Krankheit, denn eine solche ist es viel mehr als ein Vorzug, vielleicht noch mal fest und findet den entsprechenden Bacillus. Ich mag ihn aber nicht züchten.«(8.5.1889). 32 Fontane, wie Anm. 10, S. 393, Abb. S. 395.
Heft
(2018) 105
Seite
115
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