Heft 
(2018) 106
Seite
167
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An der Kunst Altare  Möller 167 Aktualität und Bedeutsamkeit seines Werkes unterstreichen. Trotz der enormen Leistung, was den Wissenstransfer angeht, hat der Band leider auch einige Unzulänglichkeiten. In manchen Texten werden die Zitate nur auf Deutsch eingeführt, was mit dem Anspruch auf Popularisierung von Fontane nicht übereinstimmt unter denjenigen, die des Deutschen nicht mächtig sind. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Qualität der Beiträ­ge nicht gleich: Manche gehen mehr essayistisch vor und achten nicht auf die Genauigkeit der bibliographischen Angaben, sodass man sich mehr Konsequenz in der Redaktion wünschte, auch was die Reduktion der Ger­manismen und Fremdwörter aus dem akademischen Jargon betrifft. Zu­sammenfassend lässt sich aber festhalten, dass man Fontane in Polen im­mer stärker rezipiert und sein Werk im Kontext der Weltliteratur verortet. Agnieszka Hudzik An der Kunst Altare. Aus der Korrespondenz des Theatersekretärs und Dramaturgen Julius Pabst. Hrsg. von Eva Chrambach. Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag 2017. 1235 S. 150 (D), 155(A). Im Böhlau Verlag ist im Herbst vergangenen Jahres in einer großformati­gen, 1235 Seiten starken Ausgabe die Korrespondenz von Julius Pabst (1817–1881) erschienen. Ein Name, den man erklären muss, sogar in Dres­den, wo heute noch eine kleine Straße im Stadtteil Rochwitz an sein Wirken erinnert. Julius Pabst wurde am 18. November 1817 auf dem Sattelhof Wil­helms­r­ uhe bei Eitorf an der Sieg geboren. Er besuchte das Gymnasium in Erfurt, wo sein Vater als Direktor der Lehrerbildungsanstalt arbeitete, stu­dierte in Breslau und Halle Theologie und promovierte 1850 in Jena zum Dr. phil. Von 1842 bis 1852 lebte er als Haus­lehrer bei verschie­denen Fami­lien in Berlin, der Neumark und Dresden.­­Vom 1. Oktober 1852 bis zum 31. Dezem­ber 1855 war er in Berlin bei der Centralstelle für Preßwesen des preußi­schen Innenmi­niste­riums angestellt. Am 1. Januar 1856 trat er sein Amt als Sekretär am Dresdner Hof­theater an. Er starb am 22. Oktober 1881, im Jahr seines 25jährigen Dienst-Jubiläums. Julius Pabst hat nicht nur zahlreiche Bühnenstücke für die Auffüh­rung bearbeitet und eingerich­tet, er hat sich auch selbst als Schrift­steller einen Namen zu machen gesucht. Er verfasste geist­liche und weltliche Lyrik, ­einige Bühnenstücke, ein Opern­libret­to, anlassbe­zo­gene Dich­tung verschie­den­ster Art, nichts davon von anhaltender Wirkung über seine Zeit hinaus. Aber als Sekretär des Hoftheaters war er in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine bemerkenswerte Gestalt der Dresdner Kultur­geschichte mit Verbindungen zu anderen Theatern, zu Autoren und Schauspie­lern. Über sein Leben und Wirken kann man sich nun anhand der Briefausgabe