Heft 
(2019) 107
Seite
16
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16 Fontane Blätter 107 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes Anmerkungen 1 Die erst Anfang 1819 ins Leben gerufene Allgemeine Preußische Staats-Zeitung war ein reines Regierungs­organ und kommt als dritte Tageszeitung Berlins nicht in Betracht. 2 H[einrich] H[ubert] Houben: Polizei und Zensur. Längs- und Querschnitte durch die Geschichte der Buch- und Theaterzensur. Berlin 1926, S. 13. 3 Ludwig Salomon: Geschichte des Deutschen Zeitungswesens von den ersten Anfängen bis zur Wiederaufrich­tung des Deutschen Reiches . Bd. 3. Das Zeitungswesen seit 1814 . Oldenburg u. Leipzig 1906, S. 265. 4 Ebd., S. 264. 5 Der Prediger, Philanthrop und Schriftsteller Carl Wilhelm Cosmar (1763–1844) leitete die Spenersche Zeitung seit 1808. Wie Fontane war auch er ein geborener Neuruppiner. 6 An diesem Tag im Jahre 1701 krönte sich der Kurfürst von Brandenburg Friedrich III. in Königsberg selbst als Friedrich I. zum ›König in Preußen‹. 7 Das Inserat wurde von mir Anfang 2018 für eine Dokumentation mit dem Arbeitstitel Fontane in Aufzeichnungen und Erinnerungen seiner Zeitgenossen ermittelt. Es war bislang der Fontane­Forschung unbekannt. In der jüngst erschienenen Fontane-Biographie von Iwan-Michelangelo DAprile ist überra­schenderweise folgender Satz zu lesen: »Wie es sich gehörte, wurde die erfolgreiche Entbindung von den stolzen Eltern in der Vossischen Zeitung annon­ciert.«(Iwan-Michelangelo DAprile: Fontane. Ein Jahrhundert in Bewegung. Reinbek bei Hamburg 2018. S. 36.) Leider wird diese Behauptung durch keinen Quellennachweis belegt. Vermutlich gibt es diese Annonce gar nicht. Jedenfalls ist sie mir in den seinerzeit ebenfalls durch­gesehenen Nummern der Vossischen Zeitung bis zum 20. Januar 1820 nicht vorgekommen. Auch ist es unwahr­schein­lich, dass die Eltern inserierten. Das war (dem dama­ligen Rollenverständnis ent­sprechend) natürlich dem Pater familias vorbehalten. Unzutreffend ist schließlich die Annahme, eine solche Anzeige habe sich»gehört« bzw. damals schon dem guten gesellschaftlichen Ton entsprochen. Das war mitnichten so; die Zahl der auf diesem Wege annoncierten Geburten ist verschwindend gering. 8 Eingesehen wurden alle Entbin­dungsanzeigen aus der Spenerschen Zeitung bis Ende Januar 1820 sowie stichprobenartig weitere aus den Jahrgängen 1819 und 1820; berücksich­tigt wurden auch alle Entbindungsanzei­gen vom 1. bis zum 20. Januar 1820 in der Vossischen Zeitung . 9 FChronik, Bd. 1, S. 4. 10 Theodor Fontane: Meine Kinderjahre. Autobiographischer Roman . Berlin 1894. S. 22. 11 Erich Widdecke: Geschichte der Haude- und Spenerschen Zeitung. 1734 1874 . Berlin 1925. S. 167. 12 1819 gab es in Berlin 6963, im Jahr darauf 6924 Geburten(vgl. H[ermann] Wollheim: Versuch einer medicinischen Topographie und Statistik von Berlin . Berlin 1844. S. 57), monatlich im Schnitt also etwa 570. 13 Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen . Berlin. Nr. 40, 3. April 1819,[S. 10]. 14 Erich Widdecke, wie Anm. 11, S. 284.