Heft 
(2019) 107
Seite
20
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20 Fontane Blätter 107 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes sich in diesem Fall nicht öffentlich über Brahms Essay geäußert zu haben. Jedenfalls ist derzeit nichts darüber bekannt. Umso wertvoller sind die Lek­türespuren in dem Heft, das vom Theodor-Fontane-Archiv erworben wer­den konnte. Um diese Neuerwerbung einzuordnen, soll im Folgenden die Biogra­phie von Otto Brahm kurz rekapituliert werden, wozu vor allem der aus­führliche Nachruf verwendet wurde, den Paul Schlenther nach dem frühen Tod des Freundes im Jahr 1912 in der Neuen Rundschau veröffentlicht hat. Schlenther kannte Brahm seit seinen Heidelberger Studientagen und war zeitlebens mit ihm befreundet, konnte sich aber auch auf seine Kenntnisse als Herausgeber der Briefe Fontanes stützen. Das Augenmerk der Darstel­lung muss auf der Beziehung von Brahm und Fontane liegen. Die Ibsen­Rezep­tion Fontanes ist der zweite Schwerpunkt. Schließlich soll die Bro­schüre kurz vorgestellt und ihre Einordnung in die Sammlung des Theodor-Fontane-Archivs thematisiert werden. Commis, Kritiker, Theaterdirektor Otto Brahm Otto Brahm wurde am 5. Februar 1856 als Sohn des Kaufmanns Julius ­Abrahamson in Hamburg geboren. Er besuchte die Bürgerschule des Dr.  Anton Rée und von 1869 bis 1871 die Realschule in Perleberg, die er Otto Brahm, Foto© Privatbesitz