Heft 
(2019) 108
Seite
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Editorial Editorial 5 Liebe Leserinnen und Leser, ein reiches Fontane-Jahr neigt sich seinem Ende entgegen. In Hunderten Veranstaltungen wurde der Autor diskutiert, rezitiert und gefeiert. Zahlrei­che Bücher haben Fontane mal populär, mal wissenschaftlich unter die Leserinnen und Leser gebracht. In den Reigen der Publikationen(einige da­von haben wir im letzten Teil dieses Heftes mit Rezensionen bedacht) reiht sich nun noch dieses Heft der Fontane Blätter ein, das, wie sollte es anders sein, mit einem Artikel über Geburtstage eröffnet: Georg Wolpert ist den Spuren der Geburtstage in Werk und Leben Fontanes gefolgt und hat dabei auch einen bisher unbekannten Brief gefunden, in dem Fontane die Geburt seines»gesunden Töchterchen[s]« Martha mitteilt. Bei den weiteren Aufsätzen und Editionen in diesem Heft bietet es sich an, sie als Konstellationen zu verstehen. Klaus-Peter Möller weiß dank eines jüngst aufgetauchten Abzugs des berühmten Schreibtisch-Fotos Neues über dessen Entstehung und über eine wunderbar bebilderte Galerie der Charak­terköpfe aus dem modernen Berlin zu berichten. Dem Ort, an dem das Schreibtisch-Foto einst entstand: der berühmten Wohnung in der Potsda­mer Straße 134c, widmet sich Bernd W. Seiler, der zahlreiche Details neu rekonstruiert und entziffert. Jubiläumsjahre sind stets auch Anlass für Rückblicke: Zwei Quellen, die solche Rückblicke ermöglichen, stellen wir in diesem Heft vor. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, gefangen in der Todeszelle, besinnt sich Johannes ­Popitz seiner Bildungserfahrungen, schreibt über Goethe und Fontane. ­Rudolf Muhs hat Popitz´ Aufzeichnungen ediert und kommentiert. Der 150. Geburtstag Fontanes war Anlass für die Quelle, die Maria Brosig vor­stellt: Der»Deutschlandsender«, ab 1971 bekannt als»Stimme der DDR«, strahlte 1969 ein Feature über das Theodor-Fontane-Archiv aus, in dem die wichtigen Fontane-Forscher Hans-Heinrich Reuter und Joachim Schobeß zu Wort kamen. Zwei Quellen aus der Rezeptionsgeschichte Fontanes, in