Heft 
(2019) 108
Seite
30
Einzelbild herunterladen

30 Fontane Blätter 108 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes Abb. 7: Handschriftlicher Vermerk auf der Rückseite von AI 96,2. Ein Hinweis darauf, wem Fontane den Original-Abzug dediziert haben könnte, den das Fontane-Archiv erworben hat, findet sich auf der Rücksei­te des Bildes. Dort ist auf einem aufgeklebten Blatt von 11,2 x 10,5 cm in deutscher Handschrift ein Vermerk festgehalten, der vom Duktus und vom Schreibmaterial her grob auf die Zeit um 1900 verweist:»Dieses Bild be­kommt Helena 3 Fiedler von Tante Mathilde«(Abb. 7). Offenbar wurde die­ses Foto als ein wertvolles Besitztum in der Familie Fiedler sorgsam wei­tergereicht. Handelt es sich vielleicht um das Exemplar, das der Sammler und Übersetzer Friedrich Fiedler(1859–1917) nach seinem Besuch bei Theodor Fontane von diesem erhielt? Am 27. Mai 1896 entschuldigte sich Fontane bei Fiedler, dass er ihn am Vortag nicht empfangen konnte, und lud ihn für den folgenden Tag in der Zeit von 12 bis 13 Uhr ein. In seinem Tagebuch notierte Fiedler über seinen Besuch am 28. Mai u.a., dass Fonta­ne versprach, ihm sein Porträt nach Assmannshausen 4 zu schicken. Fiedler hat von zahlreichen Schriftstellern Porträtfotos gesammelt und an den Wänden seiner Wohnung aufgehängt. Die Forschung ist eingeladen, die­ser Frage nachzugehen. Gegen die These, dass dies das Bild ist, das Fontane Fiedler schickte, spricht der relativ große zeitliche Vorlauf von einem halben Jahr vor dem Abdruck in der Berliner Illustrirten Zeitung. In der Chronik findet sich die Vermu­tung, dass Fontane bereits am 20. März 1896 ein Widmungsexemplar des Fotos versandt haben könnte. Auch das ist nicht wahrscheinlich. Das lenkt