Heft 
(2017) 103
Seite
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SBB St 58, 11, TFA Pa 7,2 [1] j, 3 ordentlicher Energie des Temperaments, von so abnorm starker Heftigkeit der Triebe und zugleich von so erstaun­licher Entwicklung des intellectuellen Lebens vermag die endliche Erlösung von der dämonischen Gewalt der Lei­denschaften zu empfinden wie er. [] Er, dessen Lehre in dem Postulat der Verneinung des Willens gipfelt, er, der die Selbsterkenntniss als das reinste und edelste, als das höchste und letzte Ziel unseres irdischen Daseins uner­müdlich betrachtet, geübt und gepriesen er sah das Feu­er, welches solange in seinen Adern gesprüht, lächelnd verlöschen und der Verlust der Genüsse ward ihm zum höchsten Genuss.« 27 S. 160–62 wird in Ss eigenen Worten der Kern sei­ner Philosophie gegeben. Ich verstehe es leider nicht. S. 160–62 ] Gwinner. 7. Was er lehrte , 159 unten–162: »Zum Vollzuge glaubt er nun die geforderte Vereinigung der äusseren mit der inneren Erkenntniss dadurch zu bringen, dass er alle und jede Bewegung ihrer äusseren Ursache nach zur blossen Erscheinung, zur V o r s t e l ­l u n g herabsetzt, dagegen das, was dieser Erscheinung als innere Bedingung zu Grunde liegt, auch in der leblo­sen Natur, zum W i l l e n erhebt. Die doppelte, auf zwei völlig heterogene Weisen gegebene Erkenntniss, die wir vom Wesen und Wirken unseres eigenen Leibes haben, gebraucht er als Schlüssel zum Wesen jeder Erscheinung in der Natur; beurtheilt alle Objecte, die n i c h t auf dop­pelte Weise, sondern allein als Vorstellungen unserem Bewusstsein gegeben sind, n a c h A n a l o g i e die­ses Leibes, und nimmt daher an, dass sie ihrem inneren Wesen nach dasselbe seien was wir, für uns und in uns, ›Wille‹ nennen. ›So erkennen wir, trotz aller accidentellen Verschiedenheiten, zwei Identitäten, nämlich die der Cau­salität mit sich selbst auf allen Stufen, und die des zuerst unbekannten X (der Naturkräfte und Lebenserscheinun­gen) mit dem Willen in uns. Wir erkennen das identische Wesen der Causalität in den verschiedenen Gestalten, die es auf verschiedenen Stufen annehmen muss, und nun sich zeigen mag als mechanische, chemische, physika­lische Ursache, als Reiz, als anschauliches Motiv, als ab­straktes gedachtes Motiv: wir erkennen es als Eins und dasselbe, sowohl da, wo der stossende Körper so viel Be­wegung verliert als er mittheilt, als da wo Gedanken mit Gedanken kämpfen und der siegende Gedanke, als stärk­Fontanes Exzerpte aus Schopenhauer  Delf von Wolzogen 29